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Faulspiel (German Edition)

Faulspiel (German Edition)

Titel: Faulspiel (German Edition)
Autoren: A. Noa
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hätte Bako gerne lebend gefasst, damit dieser ihm hätte einige Fragen beantworten können. Aber das war ihm leider nicht vergönnt.
    Auf dem kleinen Klapptisch vor sich hatte er den Brief liegen, den Marcel Runge ihm vor seinem tragischen Tod geschrieben hatte. Immer wieder las er, was ihm der Reporter mitteilen wollte:
    „Sie werden es nicht zulassen, dass er dir lebend in die Hände fällt…!!!
    Er ist das Verbindungsglied zwischen dem, was du hast und dem, was du gerne hättest.
    Alle sind sie darin verstrickt. Mit allen meine ich die politischen Führungen, Wirtschaftsverbände, internationale Drogenkartelle, italienische und russische Mafia, Großbanken und selbst Geheimdienste. Vom israelischen Mossad angefangen bis hin zum CIA.
    Denn alle profitieren davon in irgendeiner Weise. Sie decken sich gegenseitig und werden immer dafür sorgen, dass du nicht zu nah an sie herankommst.
    Alle wichtigen Verbände, Institutionen und Einrichtungen dieser Welt bedienen sich früher oder später krimineller Elemente.
    Du bist immer schon ein Mensch mit Idealen gewesen und hast für deine Träume gelebt und danach gehandelt. Nicht zuletzt deshalb waren wir Freunde, unsere Seelenverwandtschaft hatte uns zusammengeführt.
    Ich musste sehr alt werden, um zu verstehen, dass Ideale und hohe Ziele in unserer Gesellschaft nicht mehr viel Wert sind. Das Leben schreibt halt seine eigenen Gesetze. Du reagierst nur noch auf die Situation, und die verändert sich ständig. Immer wieder wirst du im Leben vor neue Entscheidungen gestellt und bei jeder Entscheidung musst du ermessen, welchen Weg du gehst.
    Die Zeitgeschichte hat gezeigt, dass Menschen morgen mit denen zusammenarbeiten, die sie gestern noch zutiefst verabscheut haben.
    Denk immer daran, nichts ist so, wie es scheint!“
    Marcel!
    Die letzten Worte des Reporters machten ihn sehr nachdenklich. Bisher dachte er, immer zu wissen, was richtig und was falsch war. Doch jetzt war er an einem Punkt angekommen, an dem er nicht mehr wusste, wie es für ihn weitergehen sollte. Allerdings war er sich über eine Sache völlig im Klaren. Wenn Marcel Recht gehabt hatte mit dem, was er gesagt hatte, dann konnte er diesen Kampf gegen Windmühlen niemals gewinnen.

KAPITEL 16
    Das Café „Bleu comme Bleu“ lag direkt auf der Champs-Elysées, war gemütlich und stilvoll eingerichtet. Es zeichnete sich durch seine hervorragende internationale Küche aus und bestach durch die bunte Mischung seiner Gäste.
    Nicht nur die jungen und jung gebliebenen Pariser, sondern auch eine riesige Anzahl internationaler Besucher gehörten zu seinem Publikum.
    Nicht zuletzt deshalb war das Lokal in den Jahren, seitdem er in Paris lebte, zu seinem Stammrestaurant geworden.
    Robert saß gemeinsam mit Jean Pierre und seiner Frau Luise auf der weitläufigen Terrasse des beliebten Cafés.
    Wortlos beobachteten sie die vorüberziehenden Passanten. Menschen aller Nationalitäten bevölkerten zu dieser Jahreszeit die Straßen von Paris. Die Metropole an der Seine war die Stadt der Liebe, der geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten, der Museen und der Mode.
    Robert hätte tagelang hier sitzen können; immer wieder genoss er die Stunden in der gemütlichen Cafébar.
    Jean Pierre hatte ihm von der besonderen Beziehung seines Vaters zu dem jungen deutschen Fußballspieler erzählt, und deshalb entschloss er sich dazu, dass er den jungen Mann unbedingt kennen lernen wollte.
    Max war schon einen Tag zuvor nach Paris gereist. Nachdem er Roberts Anruf erhalten hatte, entschied er spontan, den Sohn des Mannes, der in den letzten Wochen sein Leben komplett auf den Kopf gestellt hatte, zu treffen.
    Außerdem nahm er die Gelegenheit wahr, der französischen Metropole endlich einmal einen Besuch abzustatten. Diesen Wunsch hegte er schon lange.
    Er genoss die warme Sommersonne, als er zwischen tausenden von Passanten die Champs-Elysées entlang bummelte.Vor ihm lag die Terrasse des „Bleu comme Bleu“. Sofort erblickte er Jean Pierre, der gemeinsam mit zwei weiteren Personen an einem Tisch saß. Er begrüßte ihn wie einen alten Freund.
    „Hallo, Jean Pierre, trotz der besonderen Umstände freue ich mich sehr, dich zu sehen.“
    Max umarmte ihn freundschaftlich.
    „Darf ich dir meine Frau Luise vorstellen? Und das ist Robert, ihr hattet euch ja bereits telefonisch gesprochen.“
    Höflich schüttelte Max beiden die Hand.
    „Paris ist schon eine außergewöhnliche Stadt. Ich glaube, man würde ein ganzes Leben oder mehr
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