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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Toni Blake
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sicher. Die Brust wurde ihm eng, während sexuelle Begierde und hoffnungslose Wünsche sich auf seltsame Weise in ihm vermischten.
    Begierde … verdammt. Er war weiß Gott nicht mit solchen Gedanken hergekommen. Doch so war es nun einmal, ihr Anblick hatte sich fast wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt, und die ausführende Hand hatte zu ebenjener Person gehört, der er gerade keine freundlichen Gefühle entgegenbringen wollte.
    Er warf einen letzten Blick auf das Fenster im ersten Stock. Dann kehrte er zu seinem Lieferwagen zurück, um weitere Gegenstände abzuladen, wohl wissend, dass das hier definitiv kein x-beliebiger Malerauftrag werden würde.

2
     
    Nick saß hinten in einer Nische im O’Hanlon’s, einem dunklen Pub, das nur die Einheimischen von Dunedin frequentierten. Er pickte noch ein paar Pommes frites von der fettigen Pappschale – das, was von seinen Fish and Chips übrig geblieben war – und spülte sie dann mit dem letzten Schluck Bier in seinem Glas hinunter. Er machte dem alten Grady O’Hanlon ein Zeichen, ihm noch eins zu bringen, und widmete sich erneut den Unterlagen, die auf dem Tisch ausgebreitet lagen. Eines Tages würde auch er im 21. Jahrhundert ankommen und seine Firma auf Computer umstellen, aber vorerst erledigte er noch alles mit Papier und Tinte, meistens abends. Horizon Painters hielt ihn viel zu sehr auf Trab, als dass er sonnige Tage auf etwas verschwendet hätte, was er ebenso gut nach Einbruch der Dunkelheit erledigen konnte.
    Kurz bevor er von zu Hause weggefahren war, hatte Elaine angerufen und ihn zum Abendessen eingeladen.
    »Kommt Dad auch?«, hatte er gefragt.
    Sie hatte kurz, aber spürbar gezögert. »Ja, Nicky.«
    »Tut mir leid, Lainey, aber ich bin heute Abend einfach nicht dazu imstande.« Elaine machte einen tollen Braten, aber Fish and Chips war ihm doch lieber.
    Als sie schwieg, kam er sich wie ein Verräter vor, aber er war es leid, die Verantwortung für Elaines Entscheidung zu schultern, dass sie ihrem Vater einen so großen Platz in ihrem Leben einräumte.
    »Ich komm nachher vorbei und red noch mit Davy«, sagte er schließlich.
    Elaine hatte in dem mütterlichen Ton, den sie für ihren Bruder anschlug, geantwortet: »Darüber würde er sich freuen.«
    Er legte auf, und ihm wurde klar, dass er zuletzt vor fast einer Woche bei Elaine gewesen war. Irgendetwas in ihm hatte sich dagegen gesträubt. Davy würde ihn vermissen, wenn er nicht hinging.
    Grady stellte ein beschlagenes Glas Bier auf den Tisch, wobei ein wenig auf das Durchschlagpapier in Nicks Auftragsbuch schwappte.
    »Vorsicht«, warnte Nick und griff eine Hand voll Servietten aus einem der Chrom-Spender, um das Bier aufzusaugen.
    »Tut mir leid, Nick«, sagte Grady geistesabwesend.
    Nick nickte ebenso geistesabwesend, während Grady sich umdrehte und zurück hinter den Tresen trottete.
    Nick schrieb die letzten Lohnschecks aus und steckte sie in seinen abgetragenen Leder-Rucksack, behielt das Durchschlagpapier aber in der Hand. Dann begann er, die Rechnungen der Woche auszufüllen. Die meisten gingen an Ash Builders für die Malerarbeiten am Bau der neuen Eigentumswohnungen unten in Sand Key, ein paar weitere für die Arbeiten in den neuen, teuren Häusern oben in Palm Harbor. Er schrieb die Ash-Rechnungen immer zuerst, nicht nur, weil es der größte Stapel war, sondern auch, weil Ash am schnellsten zahlte.
    Nachdem er die erste Rechnung geschrieben hatte, hielt Nick inne, um einen Schluck zu trinken. Es war ihm nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, dass seine Rechnungen – sein Name – über Lauren Ashs Schreibtisch gingen, bis sie es erwähnt hatte, aber natürlich war dem so. Jede Woche aufs Neue. Trotz allem, was er gedacht hatte, waren ihrer beider Leben also doch verbunden geblieben, wenn auch nur indirekt.
    Er hatte ursprünglich nie als Subunternehmer für Henry anheuern wollen, doch im Laufe der Zeit hatten die Geschäfte es erfordert. Als er sich vor sieben Jahren selbstständig gemacht hatte, hatte er Aufträge von Ash anfangs gemieden, aus Stolz und Prinzip; bald jedoch hatte er dann doch hier und da einen Ash-Auftrag übernommen. Inzwischen machte er den Großteil seines Umsatzes mit Ash, weil es sich um den größten, bekanntesten Baukonzern an der Sonnenküste handelte. Was für eine Ironie, dachte er, trank noch einen Schluck und stellte das Glas wieder ab. Er hasste den Mann und seinen Reichtum, aber irgendwie war es so gekommen, dass Henry alle Rechnungen für Nick
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