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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Toni Blake
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hier und da im Licht der Straßenlaternen auf den Gehwegen vorüberschlenderten. Ein Sommerabend am Südende von Clearwater Beach bedeutete Eis essen und Händchen halten. Dieser Anblick ließ sie ihr Alleinsein nur umso stärker empfinden.
    Als sie den Kreisverkehr verließ und auf die Uferstraße einbog, drückte sie aufs Gaspedal, um wieder das wunderbare Gefühl der Freiheit zu empfinden, eingehüllt in die warme subtropische Brise. Keine Partys mehr mit Carolyn , wiederholte sie für sich. Keinen von diesen Typen mit den hungrigen Blicken mehr, die meinen, eine Frau ließe sich gleich flachlegen, nur weil sie körperbetonte Kleidung trägt. Es war ihr ernst. Sie war es leid, sich mit diesen Idioten abzugeben, ein für alle Mal.
    Doch es würde schwierig werden, ihnen zu entkommen, denn es waren nicht nur Carolyns Bekanntschaften, in deren Nähe sie sich so unwohl und verletzlich fühlte. Selbst ihr eigener Vater ging mit Frauen ihres Alters aus und erwartete von Lauren, dass sie dies für normal hielt. Und obwohl sie und ihr Dad niemals über Sex sprachen (Gott bewahre), würde er, wenn sie es thematisierte, wahrscheinlich davon ausgehen, dass sie mit vielen Männern ins Bett hüpfte, und auch das normal finden. Sie konnte zwar vermeiden, mit Carolyn auf Partys zu gehen, aber was war mit den Firmenfeiern ihres Vaters? Oder den Partys, die sein Partner Phil unentwegt schmiss? Als leitende Angestellte bei Ash Builders hatte sie bestimmte Verpflichtungen, ob es ihr nun gefiel oder nicht. Ihr Leben war eine einzige Pseudo-Hollywoodparty.
    Nachdem sie links abgebogen war und die Innenstadt von Clearwater durchquert hatte, befand sie sich schon bald auf dem von Palmen gesäumten Boulevard, auf dem sie nach Hause gelangte. Die Bucht schimmerte wieder im Dunkel seitlich der Straße. Minuten später schloss sie das Garagentor hinter sich, betrat das Haus und erblickte Isadora, die sich auf ihrem pinkfarbenen Kissen auf dem weißen Sofa räkelte. »Hey, Izzy«, sagte sie liebevoll und streichelte die schneeweiße Angorakatze unterm Kinn. Aber Isadora rührte sich nur im Schlaf und schien zu sagen: Lass mich in Ruhe . Sie konnte sich also nicht einmal darauf verlassen, dass die eigene Katze ihr in Zeiten der Not Gesellschaft leistete. »Na gut, schäm dich.«
    Froh darüber, wieder in der Geborgenheit ihres Hauses zu sein, ging sie in den ersten Stock und duschte sich den Zigarettengeruch ab. Nachdem sie die feuchten Haare gekämmt hatte, schlüpfte sie in ein jadegrünes Nachthemd, das ihr plötzlich für eine allein schlafende Frau viel zu verführerisch vorkam, aber sie genoss das Gefühl von Seide auf ihrer Haut.
    Sie begab sich ins Büro und setzte sich auf den weichen Ledersessel hinter ihrem Schreibtisch, sah ihre E-Mails durch und schaltete den Computer wieder aus, froh, dass seit dem Nachmittag keine großen Buchführungskrisen bei Ash Builders ausgebrochen waren. Sie wollte gerade das Licht ausschalten, als ihr Blick auf das rote Buch im Samteinband fiel, das zwischen einem Vierteljahresbericht und einem vier Kilo schweren Wörterbuch im Bücherregal gegenüber stand.
    Ihr Sex-Tagebuch.
    Nicht, dass sie in letzter Zeit Sex gehabt hätte – ehrlich gesagt lag es zwei Jahre zurück, dass sie sich von Daniel getrennt hatte, dem letzten Mann, mit dem sie geschlafen hatte. Vielleicht brauchte sie ja gerade deshalb ein erotisches Journal.
    Sie verwahrte es in ihrem Büro, um es vor neugierigen Blicken zu verstecken, vor Carolyns zum Beispiel. Das Büro war ihr privates Reich: Nur ganz selten betrat es jemand anderer außer ihr.
    Zwar fand sie meistens, dass sich das Buch ganz gut in seine Umgebung einfügte – aber aus irgendeinem Grund sprang ihr der rote Buchrücken heute Abend ins Auge.
    Sie schmunzelte und schüttelte den Kopf. Wenn die Leute davon wüssten … Es war schon pure Ironie: Die Frau, von der alle glaubten, sie wäre ein loses Mädchen, war in Wirklichkeit ein braves, doch das gute Mädchen hatte auch eine dunkle Seite. Eine Seite, die niemand kannte. Die sie zumindest annähernd so sein lassen konnte wie Carolyn …
    Aber sie brauchte hinsichtlich des Sex so viel mehr als Carolyn. Sie brauchte auch den Teil danach. Ohne ihn war alles andere nichts.
    In ihrem roten Buch zeichnete sie ihre sexuellen Fantasien auf, auch wenn sie kaum wusste, warum. In Augenblicken wie diesem, in denen sie fast schon widerwillig an Sex dachte, kam es ihr fast schmutzig vor oder unreif, ihre Fantasien
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