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Falscher Ort, falsche Zeit

Falscher Ort, falsche Zeit

Titel: Falscher Ort, falsche Zeit
Autoren: Walter Mosley
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droht.«
    »War ja nicht deine Angelegenheit.«
    »Ich habe die Akten auf seinem Tisch gesehen, und er hat es mir erklärt. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass er versucht, dir eine Verbindung zu einigen der gefährlichsten Verbrecherfamilien New Yorks nachzuweisen. Ich habe ihn gefragt, was sie seiner Meinung nach machen würden, wenn er ihren Freund vor Gericht zerrt.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Er ist bloß ein armer Idiot. Es hat vierundzwanzig Stunden gedauert, bis er den Ernst der Lage begriffen hatte. Aber danach wollte er sofort weg.«
    »Einen ganzen Tag? So lange bin ich schon hier?«
    »Zwei.«
    »Das heißt, George hat seinen CFO -Job aufgegeben?«
    »Er hat die Stadt verlassen. Er wollte, dass ich mit ihm nach Florida gehe, aber ich habe abgelehnt.«
    »Mir gefällt das Wetter dort unten auch nicht.«
    »Ich wollte dich nicht verlassen, Leonid.«
    Sie beugte sich vor und küsste mich.
    »Wenn ich hier rauskomme, wird sich vieles ändern«, versprach ich.
    »Werd einfach wieder gesund.«
    »Das mit George tut mir leid.«
    »Er hat seinen Zweck erfüllt«, sagte sie.
    »Und der wäre?«
    »Er hat mir gezeigt, wer mein wahrer Mann ist.«
     
    Am nächsten Tag brachte Twill mich im Pontiac nach Hause.
    Gordo war bereits in mein Zimmer eingezogen. Er sah besser aus als ich. Die Ärzte meinten, die kommenden Monate wären entscheidend.
    Lieutenant Bonilla hielt Wort. Ein oder zwei Tage nach unserem Gespräch wurde Gustavs Unternehmen dichtgemacht.
    In jenen ersten Wochen kam Dimitri nur selten nach Hause. Er und Tatjana feierten ihre neue Freiheit Tag und Nacht.
    Eines Mittwochnachmittags rief mich Hush an und forderte mich auf, einen Blick auf Seite dreizehn der New York Post zu werfen. Ein Bursche namens Mallory Davis war erwürgt in seiner Wohnung auf der East Side aufgefunden worden. Der Mann auf dem Foto sah Patrick verdammt ähnlich.
    Als eine Art letzte Gefälligkeit schickte Rinaldo jemanden los, um Shell und Mammut zu befreien. Er sagte, er würde irgendeine Arbeit für sie finden.
    Sandra Sanderson III . wurde in eine psychiatrische Klinik in Kalifornien eingewiesen; irgendwas von wegen Depression mit Suizidgefahr. Die Kinder ihres Sohnes übernahmen die Leitung der Regents Bank und beschlossen, sie in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Ein paar Wochen später nahm sich Sandra mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben.
    Als ich wieder aufrecht sitzen und klar sehen konnte, rief ich Breland an und erklärte ihm, dass er Ron sagen sollte, wenn er das Programm durchhielt, für das Jake Plumb ihn angemeldet hatte, würde ich ihn mit seiner Exfrau und seinem Sohn zusammenbringen.
     
    »Hey, Pops«, sagte Twill an dem Morgen nach meiner Heimkehr.
    Ich lag im Bett und ruhte mich aus. Katrina war irgendwo unterwegs – wahrscheinlich bei ihrem Freund.
    »Junge.«
    »Bei dir kriegt ›hart arbeiten‹ eine ganz neue Bedeutung.«
    »Danke, dass du versucht hast, deinem Bruder zu helfen. Aber wenn ihr noch mal Ärger habt, ruf mich bitte einfach an. Du solltest nicht so viel riskieren.«
    »Du bist derjenige, der es ruhiger angehen lassen sollte, Pops. Weißt du, sonst bringt dich da draußen womöglich eines Tages vielleicht noch wer um.«
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