Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
Autoren: Ina Linger
Vom Netzwerk:
können wir alles erreichen, was wir uns erträumen und Wunder bewirken, die die Welt noch nie gesehen hat. Und wir werden niemals allein und hilflos sein – niemals ! Wir werden immer wissen, was wir tun müssen und was nicht.“
    Noema hatte aufgehört zu zittern und zu weinen. Nur sein Atem stockte noch ein wenig. Doch seine Augen waren wach und sahen Nefian aufmerksam an, suchten nach der Wahrheit in seinen Worten, die doch so offenkundig war.
    „Du bist stark, Noema“, fuhr Nefian fort. „Stärker als die meisten meiner Schüler.“ Er legte dem Jungen eine Hand auf die Brust, fühlte nur allzu deutlich das rasche Schlagen seines Herzens. „Denn in dir schlägt das Herz eines Drachen. Das weißt du doch.“
    Der Junge nickte verhalten, konnte sich wohl daran erinnern, welches Tier dazu bestimmt war, sein Animio , sein Seelenbruder zu sein.
    „Drachen brauchen nichts zu befürchten“, erinnerte Nefian ihn. „Weder den Angriff anderer Lebewesen noch die Einsamkeit, denn sie leben in perfektem Einklang mit den ihnen zugetanen Elementen. Sie schöpfen ihre Kraft aus der Natur, aus dem Energiefeld um sie herum – so wie es sein soll. Und wenn die Angst wiederkommst, wenn die dunklen Erinnerungen dich überfallen wollen, solltest du dich daran erinnern und dort Hilfe suchen, wo sie dir am schnellsten und überaus willig gewährt wird.“
    Wieder folgte seinen Worten ein Nicken und Nefian strich dem Jungen lächelnd die letzten Tränen von den Wangen.
    „Schließ die Augen“, wies er seinen Schüler an und dieser kam seiner Aufforderung sofort nach. „Atme tief und ruhig.“
    Die schmale Brust des Jungen weitete sich und er tat wie ihm geheißen.
    „Atme das Leben ein“, fuhr Nefian fort und schloss nun selbst die Augen, wurde ganz ruhig und öffnete seine Sinne so weit, wie er konnte. „Erinnere dich an das, was du schon gelernt hast. Fühle die Energien um dich herum und lasse sie auf dich wirken.“
    Da war die Energie des Jungen, so mächtig, so ungebändigt und in diesem Zustand so gefährlich. Doch Nefian hatte keine Angst, wusste, dass diese Energie ihm folgen würde, was immer er auch tat. Er berührte sie vorsichtig mit seinen Geist und forderte sie dazu auf, sich auszudehnen, die Welt um sie herum abzutasten, zu fühlen, dass sie nicht allein waren. Noemas Geist zögerte für einen kleinen Augenblick, doch dann begann er Nefians Führung zu folgen, vorsichtig alle Energien zu berühren, die ihn umgaben; die Energie des Wassers, der Erde, der Luft und sogar des glühenden Kerns Kesharus . Auch Nefians Geist wurde berührt, erkundet, obwohl er ihm doch so vertraut war, so als könne Noema nicht fassen, dass er immer noch derselbe war, eine Konstante in seinem Leben, auf die er sich endlich verlassen konnte.
    Zu Nefians Überraschung löste sich der Junge nicht sofort wieder aus seinem Zustand der Trance, wie die meisten seiner Schüler das bisher getan hatten, ein wenig beängstigt durch das, was ihnen widerfahren war. Sein Geist reckte und streckte sich stattdessen und begann nach weiteren Energiequellen zu suchen. Und auf einmal war er da, der erste bewusste Ruf nach einer Verbindung, hinein in den Kosmos aller lebenden Energieformen, ohne Anleitung, ohne es jemals geübt zu haben. Es kam so überraschend, dass Nefian beinahe aus seiner Trance geworfen wurde und sich nur in ihr halten konnte, weil er sich kurz an die Energie des Jungen klammerte. Nur Sekunden später kam die Antwort auf den Ruf, schillerten die buntesten Energieblitze in das Dunkel der Höhle und zogen sich dann ganz langsam wieder zurück, nun selbst nach dem Jungen rufend und mit einem Ruck, der auch Nefian aus der Welt der kosmischen Energien riss, war der Junge wach.
    Nefian öffnete rasch die Lider und sah in das strahlende Gesicht des Kindes.
    „Ich weiß jetzt, wohin ich gehen muss!“ stieß Noema aus und seine Augen leuchten vor Begeisterung noch stärker als sonst. „Ich weiß, wo das Tal ist!“
    Er wartete erst gar nicht auf eine Reaktion seines Lehrmeisters, sondern sprang auf und eilte los. Nefian kam sehr viel schwerfälliger auf die Beine, nicht nur weil das Alter ihm seine ursprüngliche Agilität geraubt hatte, sondern auch, weil er das eben Geschehene erst verarbeiten musste. Noema hatte nicht nur ein weiteres Mal gezeigt, welche Kraft in ihm steckte, sondern auch noch bewiesen, dass er diese selbst in seinem noch so unreifen Zustand umfassender und zielgerichteter nutzen konnte, als jeder andere von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher