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Fächergrün

Fächergrün

Titel: Fächergrün
Autoren: B Leix
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Oskar. Am besten, wir beide versuchen es auch mal«, raunte der Angesprochene zurück.
    Lindt verdrehte die Augen. »Das wäre der Anblick des Jahres«, dann lauschte er wieder auf das Telefongespräch.
    Sternberg quasselte etwas von Fußball, KSC, Wildparkstadion und verabschiedete sich mit einem: »Ciao, ich ruf dich später wieder an.«
    Sein Chef räusperte sich überdeutlich: »Sag mal, mein lieber Jan, wie genau kennst du denn diese … diese …?«
    »Sie meinen Fabios Frau?« Sternberg grinste leicht unverschämt. »Gar nicht, wieso fragen Sie?«
    »Hat sich gerade eben ganz anders angehört.«
    »Guter Trick, gell? Garantiert kennt sie nicht alle Kumpels ihres Mannes.«
    »Und wenn dieser Fabio nun gar nicht auf den KSC steht?«
    Sternberg riss die Augen auf und starrte auf den Monitor: »Dann passiert das hier!«
    Ein Mann kam aus der Haustür gestürzt, eilte im Laufschritt zu den Parkplätzen im Hof, schwang sich in einen Wagen und bog in hohem Tempo auf die Straße.
    »Lindt an alle«, bellte der Kommissar ins Funkgerät. »Weißer Audi, A6 Kombi, rote Aufschrift – irgendwas mit Bau – Kennzeichen: Frankfurt – Siegfried – Theodor – 4422 – in hohem Tempo Richtung Ettlinger Straße – holt ihn euch!«
    »Hier Egon 4«, meldete sich einer von der MEK-Flotte, »er biegt ab Richtung Stadtmitte, ich bin dran.«
    Kurze Zeit später der nächste Funkspruch: »Ettlinger Tor, er ist zwei Wagen vor mir, Ampel rot, blinkt nach links in die Kriegsstraße.«
    »Egon 6, ich komm aus der Lammstraße und lass ihn auflaufen.«
    Nach einer Minute: »Jetzt ist er direkt hinter mir – zieht vorbei – bei Dunkelgelb in Richtung ZKM. Ich bin weg.«
    »Mist, sie haben ihn entwischen lassen«, schimpfte Lindt.
    »Jede Wette, der will raus auf die Autobahn«, drückte Sternberg die Sprechtaste am Funk und zeigte auf dem Stadtplan die Brauerstraße entlang.
    »Egon 7, ich komm vom Hauptbahnhof über die Ebertstraße. Wenn du recht hast, krieg ich ihn.«
    Zwei lange Minuten war Stille, dann: »Hier Egon 7, ich seh ihn im Spiegel. Richtung stimmt. Wer ist noch in der Nähe?«
    »Keiner«, bellte Lindt in den Apparat. »Nicht vorbeilassen.«
    »Egon 6, ich bin wieder dahinter.«
    »Richtung BAB?«
    »Jetzt auf dem Zubringer, Höhe Gut Scheibenhardt. Fährt wie ein Verrückter. Sollen wir ihn schnappen?«
    »Nicht zu zweit«, entschied Lindt. »Gebt ihm etwas Auslauf. Auf der Autobahn kriegen wir ihn besser.«
    Tatsächlich bog der weiße Audi an der Anschlussstelle Karlsruhe-Süd auf die A 5 in Richtung Rastatt ein. Nachdem Egon 6 und 7 das gemeldet hatten, öffneten auf einem Parkplatz ein paar Kilometer weiter die Besatzungen zweier Zivilfahrzeuge des Autobahnreviers die Kofferraumklappen ihrer Dienstwagen. Sie schlüpften in dunkle Schutzwesten mit der weißen Aufschrift ›Polizei‹, überprüften ihre Handfeuerwaffen und fädelten sich anschließend in die Kolonne der Lkws und die des rechten Fahrstreifens ein.
    Kurz vor der nächsten Ausfahrt verengte sich die Fahrbahn wegen einer Baustelle von drei auf zwei Streifen. Dort verringerte ein Opel Omega auf der linken Spur seine Geschwindigkeit von den vorgeschriebenen 80 Stundenkilometern mehr und mehr. Am Lichthupengewitter des hinter ihm drängelnden Audi störte er sich nicht. Auch die Schlange der Lastwagen daneben wurde immer langsamer, da ein dunkler 5er BMW vor den Trucks fuhr und auf gleicher Höhe wie der Opel blieb.
    Nach weiteren 400 Metern stand der Verkehr. Autobahn dicht. Die Türen der Limousinen flogen auf, vier kräftige Polizeibeamte stürzten heraus und auf den weißen Audi zu. Von hinten eilten ihre Kollegen des Karlsruher Mobilen Einsatzkommandos herbei, ebenfalls mit den Waffen im Anschlag.
    Fabio Gallo erkannte, dass er keine Chance hatte. Resigniert legte er die Hände auf das Lenkrad. Zwei Sekunden später klickten die Handschellen.
     
    Die Freitagnacht wurde lang. Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung und der Abnahme einer Speichelprobe verhörten Lindt und Wellmann abwechselnd den jungen Gallo. Sie konfrontierten ihn mit dem Gummihandschuh und dem Betongrab in der Lachnerstraße.
    Sein Anwalt registrierte die Aussichtslosigkeit der Lage und verließ das Polizeipräsidium, nachdem er das schwarze Beweisstück nebst ein paar kurzen Erläuterungen präsentiert bekommen hatte.
    Gallo selbst reagierte nicht im Geringsten.
    Die beiden Kommissare verwunderte das kaum. Sie ließen sich Zeit. Zehn Minuten Befragung, halbe
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