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Ewiger Schlaf: Thriller

Ewiger Schlaf: Thriller

Titel: Ewiger Schlaf: Thriller
Autoren: Greg Iles
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Handy aus einer Plastikablage unter dem Armaturenbrett und sah aufs Display. PENN CAGE . Er drückte den Knopf und hörte zuerst nur lautes Rauschen.
    »Hallo?«, sagte er. »Hallo, Penn?«
    Weiteres Rauschen. »John? Hörst du mich?«
    »Kaum! Die Verbindung kommt und geht. Was ist los?«
    »Ich habe gerade einen Anruf vom Bezirksstaatsanwalt bekommen. Das Ergebnis der DNA -Analyse liegt vor.«
    Waters wünschte, er hätte nicht abgehoben. Die DNA -Analyse seines Blutes würde mit der DNA des Spermas aus Eve Sumners Leiche übereinstimmen und wäre der letzte Nagel, mit dem man ihn vor Gericht kreuzigen würde.
    »Bist du noch da, John?«
    »Ich wünschte, ich wäre es nicht.«
    »Der Test war negativ. Die Proben haben nicht übereingestimmt. Hast du gehört?«
    Die Verbindung war schlecht, doch Waters hatte ihn verstanden. »Wie ... wie ist das möglich?«, fragte er fassungslos.
    Lily sah ihn an, als rechnete sie mit schlimmen Neuigkeiten.
    »Ich weiß es nicht«, rief Penn über die Störungen hinweg. »Vielleicht hat Eve an diesem Tag noch mit jemand anderem geschlafen. Aber das Labor sagt, es war nicht ...«, das Rauschen übertönte die Worte des Anwalts, »... zeige keine genetischen Hinweise auf zwei verschiedene Männer. Es wurde auch keine der Proben verfälscht. Weder dein Blut noch das Sperma ... Es gab keine Übereinstimmung bei der DNA .«
    »Ich glaube, die Verbindung wird gleich unterbrochen!«
    »... genauen Worte? Sie sagten: ›Knapp vorbei ist auch daneben.‹ Ist das zu glauben?«
    Penns letzte Worte waren deutlich durchgekommen, daher hielt Waters den Land Cruiser mitten auf dem Weg an. »Was bedeutet das für den Prozess?«
    »Machst du Witze? Um dich zu überführen, muss der Staatsanwalt deine Schuld über jeden berechtigten Zweifel hinaus beweisen. Der DNA -Test zeigt, dass ein unbekannter Mann an dem Abend, als Eve starb, Sex mit ihr hatte! Damit hätten wir einen mehr als berechtigten Zweifel. Es würde mich wundern, wenn die Staatsanwaltschaft jetzt überhaupt noch vor Gericht geht.«
    Lily nahm Waters’ Hand, die heftig zitterte. »Aber ...« Er wollte weitersprechen, doch die Stimme versagte ihm.
    »Wen interessiert, wie es dazu gekommen ist?«, rief Penn und lachte. »Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Das ist das zweite Wunder, das du innerhalb sehr kurzer Zeit erlebst. Nimm es, mein Freund! Umarme deine Frau und deine Tochter. Leb dein Leben!«
    Waters legte eine zitternde Hand vors Gesicht und versuchte, die Tränen der Erleichterung zurückzuhalten. Es gelang ihm nicht. »Ich muss Schluss machen, Penn. Wir sprechen uns bald.«
    Er unterbrach die Verbindung.
    »Was ist, Daddy?«, fragte Annelise.
    »Nichts, Liebling. Ich habe nur gerade gute Neuigkeiten bekommen.«
    »Was ist denn?«, flüsterte Lily.
    »Die DNA hat nicht übereingestimmt. Penn sagt, ich würde sicher nicht verurteilt. Vielleicht kommt es nicht mal zu einem Prozess.«
    Lily ballte ihre gesunde Hand zur Faust und führte sie an den Mund; dann schloss sie die Augen, als spräche sie ein stummes Dankgebet. »Ich wusste es«, sagte sie. »Ich wusste, es würde gut gehen.«
    »Ich nicht. Nicht so. Das ist ... unmöglich.«
    Lily schüttelte den Kopf. »Wie kannst du sagen, dass irgendetwas unmöglich ist – nach allem, was wir erlebt haben? Lass uns zu der Quelle fahren, John. Fahr weiter und sieh nicht zurück.«
    Er warf einen Blick nach hinten zu Annelise, die verängstigt aussah. »Ist alles okay, Süße«, versicherte er ihr und fuhr den Land Cruiser an. »Alles in Ordnung.«
    Während der Land Cruiser die letzten paar hundert Meter bis zur Bohrstelle holperte, dachte Waters über Penns Neuigkeit nach. Er war Wissenschaftler und deshalb nicht bereit, einfach zu akzeptieren, was er soeben gehört hatte. Eigentlich hätte die DNA übereinstimmen müssen. Es war bloß eine Formalität gewesen. Das Sperma, das man Eves Leiche entnommen hatte, stammte von ihm – daran hatte er keinen Zweifel. Wie konnte es sein, dass es nicht mit der DNA seines Blutes übereinstimmte? Wenn er einen groben Fehler seitens des Labors ausschloss, gab es nur eine mögliche Schlussfolgerung: Irgendetwas hatte in der Zeit zwischen den Entnahmen der beiden Proben entweder sein Blut oder sein Sperma genetisch verändert.
    Dieses »Etwas« konnte nur Mallory Candler sein.
    Mallory war aus Eves Körper in ihn gewandert, als er mit Eve zum Höhepunkt kam. Also war sein Sperma offensichtlich produziert worden, bevor Mallory in ihn
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