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Eternity

Eternity

Titel: Eternity
Autoren: Cabot Meg
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Buben für Tabby einführe, könnte das eine jüngere Zielgruppe …«

    »Genau darüber haben wir uns gerade unterhalten«, sagte Shoshona und warf Sy einen erstaunten Blick zu. »Oder, Sy?«
    »Ja, in der Tat.« Sy strahlte Meena an. »Komm herein, Mädchen, und setz dich. Hast du die tollen Neuigkeiten über Shoshona schon gehört?«
    Meena war so wütend, dass sie Shoshona nicht ansehen konnte. Sie blickte Sy an, als sie sich in den anderen Designerstuhl vor seinem Schreibtisch setzte.
    »Ja«, erwiderte sie. »Und ich hatte wirklich gehofft, heute Morgen mit dir unter vier Augen sprechen zu können, Sy.«
    »Ich habe keine Geheimnisse vor Shoshona«, sagte Sy jovial und wedelte mit der Hand. »Ehrlich, ich finde das fantastisch. Das bringt endlich mal ein bisschen Östrogen-Power hier herein!«
    Meena starrte ihn an. Hatte Sy gerade tatsächlich Östrogen-Power gesagt?
    Und wusste er wirklich nicht, dass Meena in den letzten zwölf Monaten die Arbeit für Shoshona mitgemacht hatte?
    »Genau«, sagte Shoshona. »Und vor diesem Hintergrund möchte ich dich über die neue Richtung informieren, die wir auf Wunsch des Senders einschlagen sollen.«
    »Des Senders?«, echote Meena verwirrt.
    »Na ja, eigentlich unseres Sponsors«, korrigierte Shoshona sich.
    Soweit Meena wusste, hatte Consumer Dynamics Inc. – der Sponsor von Eternity, ein multinationaler Technologiekonzern, dem unter anderem Affiliated Broadcast Network gehörte – sich noch nie mit der Sendung befasst.
    Bis jetzt jedenfalls nicht.
    »Kurz gesagt«, fuhr Shoshona fort, »sie wollen, dass wir mehr Vampire einbauen.«
    Meena hatte das Gefühl, ihr Bagel mitsamt dem Kaffee käme wieder hoch.

    »Nein«, sagte sie und schluckte, »das können wir nicht machen.«
    Shoshona blinzelte verwirrt. »Und warum nicht?«
    Sie hätte es wissen müssen. Ein Tag, der schon so schlecht angefangen hatte, konnte nur noch schlimmer werden.
    »Es gibt bereits eine Soap bei der Konkurrenz mit einer Vampirgeschichte, die uns in den Einschaltquoten schlägt«, erwiderte sie. »Die Sendung heißt Lust. Vielleicht erinnerst du dich ja? Wir sollten zumindest so viel Stolz besitzen, dass wir Lust nicht einfach kopieren.«
    Shoshona glättete ihr gemustertes Kleid, während Meena sprach, und Sy konnte den Blick nicht von ihren langen Fohlenbeinen abwenden. Dann fuhr sie mit einer Hand über ihr geglättetes Haar. Meena hätte am liebsten eine Handvoll Butter hineingeschmiert.
    Haare glätten! Wer machte so was heutzutage noch? Meena ganz bestimmt nicht. Sie hatte ihre dunklen Haare auf Leishas Geheiß radikal abgeschnitten (Leishas Gabe bestand darin, dass sie jemanden ansehen und sofort sagen konnte, welche Frisur am schmeichelhaftesten für ihn war), und außerdem hatte sie schon genug Probleme.
    »Wir machen uns komplett zu Idioten«, schloss Meena.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Shoshona kühl. »Lust macht doch offensichtlich etwas richtig. Es ist eine der wenigen Soaps zurzeit, die nicht eingestellt worden ist oder in Kanada drehen muss, um Geld zu sparen. Ihre Quoten steigen ständig. Und wie du schon sagtest, wenn wir überleben wollen, müssen wir eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Kids kümmern sich nicht um Soaps, sie wollen die Realität sehen.«
    »Was ist denn an Vampiren so real?«, wollte Meena wissen.
    »Oh, sie sind real!«, versicherte Shoshona und lächelte wie eine Katze. »Du hast doch bestimmt von diesen Mädchen gelesen,
die sie blutleer in verschiedenen Parks von New York City gefunden haben, oder?«
    »Ach du liebe Güte«, sagte Meena säuerlich, »die waren doch nicht blutleer. Sie sind erwürgt worden.«
    »Entschuldigung«, entgegnete Shoshona, »aber ich weiß aus sicherer Quelle, dass sie mit Bisswunden übersät waren und jemand ihnen jeden Tropfen Blut ausgesaugt hatte. Hier in Manhattan gibt es einen realen Vampir, und er lebt von unschuldigen Mädchen.«
    Meena verdrehte die Augen. Okay. Es stimmte, dass in einigen Stadtparks in der letzten Zeit Mädchen tot aufgefunden wurden. Aber dass ihnen das Blut ausgesaugt worden war? Shoshona war sicher vom Vampirfieber angesteckt, das das Land ergriffen hatte. Ja, das konnte man nicht leugnen. Es war so offensichtlich, dass selbst Consumer Dynamics Inc., die sonst mit Trends nicht viel anfangen konnten, daran teilhaben wollte.
    »Wir sollten also der Sendung ein bisschen Schlagzeilen-Feeling geben«, fuhr Shoshona fort, »und einen Vampir an die Mädels in Eternity lassen. Er soll Tabby
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