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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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fortkommt«, knurrte Arlan auf Griechisch.
    Der Graue ergriff die Flucht, gefolgt von seinem Rudel, das sich entsetzt und unter Winseln und Jaulen zurückzog.
    Danke,
rief Arlan ihnen in Gedanken nach.
Ihr habt heute Nacht eine gute Tat vollbracht, meine hündischen Freunde.
    Noch den metallenen Geschmack von Romanos Blut im Mund, zog Arlan den alten Dolch aus seiner Lederjacke und beugte sich über Romano. »
Für die Kinder«,
sagte er leise auf Gälisch.
    Arlan stieß Romano den Dolch ins Herz. In den Augen des Mannes flackerte es auf. Als Arlan den Stahl wieder herauszog, war das Flackern schon erloschen.
    Schade, dass er nicht länger gelitten hatte.
    Arlan starrte den Toten einen Moment lang an, dann sah er auf. Er konnte Stimmen in der Ferne hören. Ein Drogendealer und sein Kunde. Aber niemand hatte gesehen, wie er Romano getötet hatte. Und niemand würde sehen, wie er ging.
    Er zupfte das alberne Taschentuch aus Romanos blutiger Brusttasche und wischte sich damit über den Mund. Dann schlug er die Klinge darin ein und steckte den Dolch in seine Lederjacke. Er stieg über die Leiche und ging dem trüben Lichtschein entgegen, den die Akropolis hoch auf dem Hügel hinter ihm vergoss.
    »Willst du ein bisschen Spaß haben?«, rief ihm eine der Huren zu, als er sich wieder der pulsierenden Stadt zuwandte. In einem der Restaurants dort wollte er sich später mit dem Rest des Teams auf ein Glas Wein treffen.
    »Nein«, antwortete Arlan in perfektem Griechisch. Sein Atem roch noch immer nach Romanos Blut. »Den hatte ich heute Abend schon, Schwester.«

[home]
    3
    A rlan saß bereits vor seinem zweiten Glas Wein, als Jimmy und Sean God’s Restaurant an der Makrygiannistraße betraten. Beide setzten sich zu ihm an den Tisch auf dem Trottoir. Jimmy füllte zwei Gläser mit Wein und schenkte auch Arlan nach.
    »Alles erledigt?« Jimmy hob den Becher mit dem blutroten Hauswein an die Lippen.
    »Ja.«
    Jimmy warf einen Blick auf das vierte Glas auf dem Tisch, das noch leer war. »Regan?« Er sah sich um.
    Arlan schwenkte seinen Becher in der Hand. Er sah zu, wie der Wein an den Innenseiten hochschwappte, bevor er sich in einem Strudel in der Mitte wieder sammelte. »Ist nicht aufgetaucht.«
    »Jesus«, fluchte Sean. Wie sein Vater war auch er ein großer Mann, und ebenfalls wie sein Vater, der Polizeichef ihrer Heimatstadt, hatte er noch immer, nach all den Jahrhunderten, einen leichten irischen Akzent. »Du verscheißerst uns doch.«
    Arlan mied den Blick seiner beiden Gefährten. Er hob den Becher an die Lippen, trank und sah hinauf zur Akropolis, die hell durch die Dunkelheit leuchtete. Als der Wein seine Zungenspitze erreichte, stellte er fest, dass er noch immer den Geschmack von Romanos Blut im Mund hatte.
    »Und du hast es trotzdem durchgezogen?« Jimmy klang angespannt. Er war derjenige im Team, der sich immer Sorgen machte. »Das entspricht nicht dem Protokoll. Du hättest abbrechen sollen.«
    »Habt ihr die Kinder?«, fragte Arlan. Er war in einer düsteren Stimmung – seit seiner Begegnung mit den Hunden und Romano. Heute Nacht hätte er beinahe die Kontrolle verloren, hätte beinahe dem Tier in sich nachgegeben, und das gefiel ihm nicht. Es machte ihm Angst. Nach all den Jahren hatte er gedacht, dass er sich im Griff hatte. Er hatte gedacht, dass er eine bessere Person geworden war. Menschlicher. Hatte er sich selbst betrogen? Er sah Jimmy an. »Haben wir sie?«, wiederholte er. »Die Kinder?«
    »Ja, wir haben sie. Beide waren noch am Leben. Sie schienen sich zu fürchten, aber sie waren …
unverletzt«
, sagte Jimmy vorsichtig.
    Unberührt
meinte er damit. Jimmy war ein weichherziger Mann. Emotional. Das war er schon immer gewesen, und er war es noch heute, sogar nach dem Sündenfall, der das Herz so vieler Kahills versteinert hatte.
    »Und ich habe Romano. Also: Ende gut, alles gut.«
    »Dieses Stück haben wir doch gesehen. Shakespeare.« Sean fuchtelte in der Luft herum, während er nachdachte. »So um 1740 herum in London. Goodman’s Fields … oder in der Drury Lane? Weißt du noch? Die Orangenmädchen –«
    Jimmy knallte den Becher auf den Tisch. »Sean!«
    »Sorry.« Sean griff nach der Weinkaraffe und schenkte sich den Rest ein. Er machte einem Kellner, der gerade einen Tisch mit Touristen bediente, Zeichen mit der Karaffe.
    Jimmy sah wieder zu Arlan. »Du scheinst das nicht zu verstehen. Wieder mal. Du darfst es nicht allein erledigen. Du musst dich ans Protokoll halten. Das ist sicherer
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