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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)
Autoren: Unknown
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rutschte Olivia diese Frage verwirrt und viel zu interessiert heraus. „Du meinst, es war derjenige, der in das leer stehende Haus eingezogen ist?“
    Nora ahnte sofort, worauf ihre Tochter hinauswollte und zwinkerte ihr zu. „Ja, und er sah wirklich sehr nett aus.“
    Olivia hob überrascht die Augenbrauen und nickte nur. Es war ihr peinlich, von ihrer Mutter durchschaut zu werden. Sie spürte augenblicklich, dass ihre Wangen heiß wurden.
    „Aha, na dann“, murmelte sie, ging zum Türrahmen und lehnte sich lässig dagegen. Doch sie hielt es nicht lange durch, so uninteressiert zu tun. „Worüber habt ihr euch unterhalten? Hat er was von sich erzählt? Zum Beispiel, woher er kommt? Geht er zur Schule?“
    Da lachte Nora laut und schüttelte ihren Kopf. „Nein, mein Schatz. Das alles musst du ihn schon selbst fragen. Er hat Guten Tag und Auf Wiedersehen zu mir gesagt.“
    Olivia runzelte die Stirn. Für sie hatte es sich nach viel mehr angehört. Vielleicht hatte ihre Mutter nur nicht richtig zugehört, weil es sie nicht interessiert hatte. Mist!
    Im Laufe des Abends war Olivia derart abgelenkt, dass sie immer weniger über den neuen Nachbarn nachdachte. Die Probe war konstruktiv und die Stücke liefen gut, obwohl alle wegen des Auftritts etwas aufgedreht waren. Er würde für jeden von ihnen der Erste sein.
    Später brachte Colin, der Schlagzeuger der Band, Olivia nach Hause, und wie immer blieben sie eine Weile zusammen im Auto sitzen, um über die Probe und alles Mögliche zu reden. Sie mochte Colin, er war ein guter Kumpel von ihr, mehr nicht. Deshalb erstaunte es sie sehr, als der Abend anders endete als sonst.
    Gerade empörte sich Olivia über ihren Bruder und diese Herbstferien-Geschichte, plapperte vor sich hin und schaute dabei durch die Windschutzscheibe nach draußen. Da drehte sich Colin plötzlich zu ihr und lachte sie an, was sie selbst dazu bewegte, ihn ebenfalls anzuschauen. Überrascht hob sie die Augenbrauen und unterbrach ihren ungewohnten Redefluss.
    „Was ist?“, fragte sie ihn verwirrt. Er sah sie aber einfach nur mit einem Blick an, der Olivia skeptisch machte.
    Was war denn mit dem plötzlich los?
    „Du bist richtig süß, wenn du dich aufregst,“ anwortete Colin mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Was? Hatte sie sich da eben verhört?
    Sie lachte verlegen, um dann so schnell wie möglich seinem Blick auszuweichen.
    Ach, das war mit ihm los!
    Innerlich verdrehte sie die Augen und blickte sehnsüchtig aus dem Seitenfenster zur Haustür.
    „Ich sollte jetzt mal reingehen“, murmelte sie und schaute zurück zu Colin, der sich zwischenzeitlich näher zu ihr gebeugt hatte, seine Hand nach ihr ausstreckte und eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht strich.
    Im nächsten Moment zog er sie zu sich heran, um sie zu küssen, sodass ihr, völlig überrumpelt, kaum genügend Zeit blieb, die Augen zu schließen.
    Olivia hatte eigentlich immer gedacht, dass ein Kuss etwas Besonderes in ihr auslösen würde. Aber jedes Mal, wenn es passierte, regte sich irgendwie rein gar nichts in ihr. Auch dieses Mal nicht. Es war eher seltsam, von ihrem Kumpel auf diese Art berührt zu werden, und fühlte sich einfach falsch an. So wartete sie ungeduldig ab, bis es endlich vorbei war, und fand es, wie immer, unglaublich peinlich.
    Um die Situation zu retten, boxte sie Colin kumpelhaft auf die Schulter und sagte beim Aussteigen: „Also, dann bis Donnerstag! Danke fürs Mitnehmen.“
    Innerlich aufgewühlt rannte sie zur Haustür, schloss sie auf und ging hinein, ohne das Licht anzumachen. Sie drückte die Tür mit ihrem Rücken zu und lehnte sich mit geschlossenen Augen dagegen. Mit den Händen in den Jackentaschen stand Olivia für einen Moment im Dunklen und fragte sich, was sie von Colins Kuss halten sollte.
    Irgendwie war es ja süß von ihm gewesen, machte aber alles viel zu kompliziert. Wenn er mehr von ihr wollte, dann setzte er womöglich damit ihre Freundschaft und die Band aufs Spiel.
    Der Idiot!
    Olivia stöhnte genervt auf und verdrehte die Augen. Dabei ließ sie ihren Schlüssel los, den sie in der Jackentasche umklammert hielt, zog die Jacke aus und schlich im Dunkeln nach oben ins Bad.
    An diesem Abend konnte Olivia nicht einschlafen. Sie wälzte sich die halbe Nacht unruhig umher, weil sie sich sicher war, dass sie auf keinen Fall mehr von Colin wollte als seine Freundschaft. Aber wie sollte sie ihm das klarmachen, ohne ihm wehzutun?
    Letztlich kam sie zu dem Schluss, dass es ohne Enttäuschung
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