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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Autoren: Brenda Joyce
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wertvoll Joel für ihre Arbeit sein konnte. Deshalb hatte sie ihm auch angeboten, als ihre rechte Hand aktiv zu werden. Natürlich war der Junge davon völlig begeistert gewesen. „Du weißt, ich würde ihn niemals vorsätzlich in Gefahr bringen“, versicherte sie Maggie.
    „Ich weiß. Du hast mir das Leben gerettet, und du hast Joel gerettet, indem du ihn vor dieser Welt der Ganoven bewahrst.“ Einen Moment lang vergrub sie das Gesicht in ihren Händen, dann seufzte sie. „Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass Joel für dich arbeiten kann.“
    Francesca wusste, Maggie war von den vielen Stunden als Näherin in der Moe Levy Factory todmüde. „Wenn du es eines Tages nicht mehr willst, werde ich das sofort respektieren“, sagte sie und berührte sanft die Hand ihrer Freundin.
    Nachdrücklich schüttelte diese den Kopf. „Der Junge betet dich an. Außerdem treibt er sich nicht länger auf der Straße herum, um hinter meinem Rücken Geldbörsen zu stehlen. Ich bin heute nur etwas aufgewühlt.“
    Das war Francesca bereits aufgefallen, jedoch war ihr der Grund dafür nicht klar. „Gwen O’Neil hat ihre Nachbarin tot aufgefunden“, erklärte sie nach einer kurzen Pause.
    Maggie gab einen erstickten Laut von sich, dann fragte sie: „Wie geht es Gwen?“
    „Ich weiß nicht. Bragg sagte, sie sei ziemlich durcheinander gewesen. Heute Nachmittag war sie auf dem Revier, aber ich nehme an, sie ist bald wieder zu Hause. Wir vermuten, dass der Schlitzer erneut zugeschlagen hat. Aber im Gegensatz zu den vorangegangenen Opfern hat Margaret Cooper die Begegnung mit ihm nicht überlebt.“
    „Ich kenne sie alle! Sie … sie wohnen doch allesamt hier in der Nähe.“
    „Hattest du mit den Opfern zu tun gehabt?“, wollte Francesca wissen und beugte sich vor, da sie hellhörig geworden war.
    „Ja, auf die eine oder andere Art“, erwiderte Maggie. „Francis und ich scheinen immer zur gleichen Zeit einkaufen zu gehen. Sie ist eine sehr nette Frau. Ich begegne ihr oft im Schmidt’s Grocery Store. Sie war doch immer so fröhlich“, fügte sie im Flüsterton an. „Vor kurzem erst hat sie mir noch erzählt, sie treffe sich mit einem Mann, von dem sie glaube, ersei etwas ganz Besonderes.“
    Francesca setzte sich auf. „Ist sie nicht die Frau, deren Mann vor einiger Zeit verschwunden ist?“ Sollte dies der Fall sein, dann war sie immer noch verheiratet.
    „Ich weiß, sie war mal verheiratet, aber ich hielt sie für verwitwet“, entgegnete Maggie überrascht.
    Bragg war mit ihr zusammen die Akte durchgegangen, daher wusste sie mit Sicherheit, dass Francis O’Leary keine Witwe war. „Weißt du zufällig, wie der Mann heißt, mit dem sie sich trifft?“
    „Nein, davon hat sie nichts gesagt. Aber sie wohnt nur zwei Blocks entfernt.“
    „Ja, in der zwölften Straße.“ Francesca nahm sich vor, die Frau gleich morgen zu befragen. „Wo arbeitet sie?“
    „Sie ist Verkäuferin bei Lord and Taylor“, sagte Maggie. „Aber als ich ihr gestern in der Kirche begegnete, sah sie schrecklich aus. Es könnte sein, dass sie noch nicht wieder arbeiten geht.“
    Francesca hörte sich all das gut an. Wenn sie morgen früh genug aufbrach, würde Francis O’Leary sicher noch zu Hause sein. „Und du kanntest auch Kate Sullivan und Margaret Cooper?“
    „Nun, Kate kenne ich nicht wirklich, aber sonntags in der Kirche grüßen wir uns immer. Sie scheint sehr nett zu sein, allerdings etwas schüchtern. Mit Gwen bin ich enger befreundet“, schluchzte Maggie.
    Das Gesagte veranlasste Francesca, noch einmal die Situation zu durchdenken. Sie alle waren hart arbeitende Frauen, die im gleichen Viertel wohnten und sich immer wieder einmal begegneten. „Sei bitte sehr vorsichtig“, sagte sie schließlich zu ihr.
    Maggie horchte auf, wurde blass und sah erschrocken zu ihren Kindern. „Margaret Cooper lebte fast nebenan, die anderenwohnen nicht viel weiter von hier entfernt. Glaubst du, ich bin in Gefahr?“
    „Keines der drei Opfer hatte Kinder“, antwortete Francesca wahrheitsgemäß, dennoch hielt sie es für möglich, dass ihre Freundin in Gefahr schwebte. „Halte nur einfach die Augen offen“, riet sie. „Und keine Sorge, ich bin mir sicher, dass die Kinder nicht in Gefahr sind. Und es spricht vieles dafür, dass dir ebenfalls nichts passieren wird. Dennoch sollten wir vorsichtig sein. Nächsten Montag wirst du mit den Kindern bei mir bleiben.“
    „Du meinst, bei euch zu Hause?“, fragte sie verdutzt.
    Francesca nickte.
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