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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht
Autoren: Annie West
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entspannten.
    „Hier. Trinken Sie das.“ Eine starke Hand nahm sanft die ihre und legte sie um ein kühles Glas.
    „Danke, aber das schaffe ich gerade noch selbst.“ Ihrer Hand fehlte schließlich nichts. Sie nahm das Glas und nippte an dem kalten Wasser. Carlisles verärgerten Gesichtsausdruck ignorierte sie, als er sich neben sie hockte.
    Trotzdem bereute sie sofort, dass sie so gereizt reagiert hatte. Es war schließlich nicht seine Schuld, dass sie ihre Chance beiWakefield vertan hatte. Oder dass sie so schwach war wie ein Fohlen. Und schließlich hatte er sich ihretwegen mit seinem Boss angelegt.
    „Es tut mir leid“, sagte sie. „Sie waren großartig.“ Sie seufzte. „Es ist nur, dass …“
    „Schon gut.“ Er unterbrach sie schroff.
    Er sah sie direkt an, und sie fragte sich erneut, warum so ein Mann für Wakefield arbeitete. Seine energische Art und seine intelligenten Augen passten gar nicht dazu.
    „Kann ich Sie jetzt allein lassen?“ Er unterbrach ihre Gedanken, indem er plötzlich aufstand. Seine Körpergröße machte ihr noch deutlicher, wie klein und schwach sie war.
    „Natürlich. Ich ruhe mich nur noch etwas aus.“
    Er nickte kurz und drehte sich um. Als er die Lobby durchquerte, zog er ein Handy aus seiner Hosentasche.
    Es war idiotisch, aber sie war enttäuscht, dass er sie beim Wort genommen hatte. Sie hatte ihn darum gebeten zu gehen, aber jetzt fühlte sie sich mit einem Mal schrecklich allein.
    Um nicht zuzusehen, wie er zurück an die Arbeit ging, schloss sie die Augen. Sie überlegte, wie sie nach Hause kommen sollte. Sie war mit verschiedenen Bussen gekommen. Hatte sie genug Bargeld bei sich, um sich den Luxus eines Taxis zu gönnen? Wenn nicht, dann hatte sie ein Problem. Sie hatte nicht mehr genug Kraft, um die vier Straßenblöcke zur Bushaltestelle zu laufen.
    Marina seufzte und lehnte sich zurück in die Kissen. Sie war unendlich müde. Ihr Kopf schmerzte. Wahrscheinlich wegen der Anspannung. Und ihre Hochsteckfrisur machte die Sache nicht besser. Erschöpft zog sie die Nadeln aus ihrem widerspenstigen Haar. Egal, wenn sie jetzt eine wilde Mähne hatte. Sie hatte ihre Chance bei Wakefield verpasst – und er war der Einzige, den sie heute Abend wirklich beeindrucken wollte.
    Sie stöhnte, als sie sich an die Katastrophe erinnerte. Jetzt musste sie so schnell wie möglich von hier weg. Sie rutschte vor zur Kante des Sofas, ohne sich darum zu kümmern, dass ihr Rock weit hochrutschte.
    Marina öffnete die Augen, um die Kraft zum Aufstehen zu finden. Ihr stockte der Atem, als sie sah, von wem sie beobachtet wurde.
    Es war Carlisle, der wie angewurzelt vor dem Eingang zum Partysaal stand und sie betrachtete. Zum ersten Mal erfasste sie ihn in voller Größe, sah nicht nur seine Schulter, an die sie sich lehnte, oder seine faszinierenden Augen. Das Bild, das sich ihr bot, brachte sie dazu, ihn unverhohlen anzustarren. Sie konnte nicht anders.
    Er hatte es. Sex Appeal, erotische Ausstrahlung – wie man es auch nennen wollte. Es war mehr als gutes Aussehen. Lebendiger, greifbarer, fesselnder – und gefährlicher. Vor allem, wenn er sie so anblickte wie jetzt.
    EineWelle desVerlangens durchfuhr sie. Es war so etwas wie Urinstinkt, mit dem die geheimsten Stellen ihres Körpers auf diesen Mann reagierten.
    Sein Blick war einVersprechen. Pure Sinnlichkeit, die die Luft zwischen ihnen magnetisch auflud.
    Ihr blieb fast die Luft weg, während ihr Herz rasend zu schlagen begann.
    Dann, so plötzlich, als sei nichts gewesen, veränderte sich sein Blick. Kontrollierte Härte und eine gewisse Ausdruckslosigkeit waren alles, was blieb. Marina blinzelte. Hatte sie sich diesen Moment nur eingebildet?
    Carlisle erwiderte ihren Blick so offen und provozierend, dass ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg.
    Ja, sicher. Als ob ein Mann wie er ausgerechnet sie so anschauen würde. Marina Lucchesi, die unaufregendste Frau, die sie sich vorstellen konnte. Zu groß, zu plump, zu sehr Marina. Sie senkte den Blick auf das Glas, das sie immer noch in den Händen hielt.
    „Marina.“ Widerwillig sah sie auf. Jetzt stand er direkt vor ihr, die Stirn in Falten gelegt, die Hände in die Hüften gestemmt. Schon wieder spürte sie, wie ihr Körper auf ihn reagierte. „Zeit zu gehen. Ich bringe Sie nach Hause.“
    „Und warum sollte ich das zulassen?“ Sie war noch immer außer Atem.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das sie eher verstörte, als dass es sie beruhigte. „Weil ich der Mann
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