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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht
Autoren: Annie West
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was passiert ist, und …“ Marina holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen. „Hören Sie, Mr. Wakefield. Sollten wir dieses Gespräch nicht besser woanders fortsetzen? Das hier ist kaum der richtige Ort dafür.“
    Wakefield schnaubte verächtlich.„Ich soll Ihnen noch länger zuhören? Danke, aber das ist Zeitverschwendung. Um meine Geschäfte kümmere ich mich immer noch selbst.“
    „So, wie Sie sich um die von Ms Lucchesis Bruder gekümmert haben?“, erklang plötzlich eine dunkle Stimme. Marina fuhr herum und sah in das Gesicht des unbekannten Mannes mit den unglaublichen Augen.
    Er hatte es tatsächlich gewagt, dem Tycoon zu widersprechen! Spöttisch eine Augenbraue gehoben, blickte er Wakefield herausfordernd an. Sein Kiefer war angespannt, doch seine Stimme klang völlig beherrscht. Es schien ihn nicht weiter zu beunruhigen, dass er seinen eigenen Chef zum Rasen brachte.
    Wer auch immer dieser Kerl war, eines war sicher: Er hatte keine Angst.
    „Ich rate Ihnen, sich da rauszuhalten, Carlisle!“ Aus Wakefield sprach der blanke Hass. „Diese Frau ist doch völlig gestört!“ Er blickte über Marina hinweg. „Ah, da kommt ja der Sicherheitsdienst.“
    „Den brauchen wir nicht“, erklärte der Fremde. „Ich begleite Ms Lucchesi hinaus.“
    Oh, das sollte er mal versuchen! Sie war noch lange nicht fertig.
    „Nein! Ich habe hier noch einiges zu besprechen.“ Ihre Stimme bebte.„Wenn Sie glauben, dass ich über das schweige, was Mr. Wakefield getan hat, dann irren Sie sich!“
    Langsam schüttelte der Mann, den Wakefield soeben Carlisle genannt hatte, den Kopf. Sie glaubte, in seinem Blick so etwas wie Verständnis zu lesen. Dennoch machten sein energischer Gesichtsausdruck und seine breiten Schultern klar, dass er seine Pflicht erfüllen würde.
    „Es geht nicht darum, dass Sie schweigen.“ Er senkte die Stimme und trat so nah an sie heran, dass sie seine Körperwärme spürte. „Sie können jetzt nicht gewinnen. Nicht hier, nicht so.“
    Um sie herum teilte sich die Menge, und Marina sah mehrere kräftige Männer in dunklen Anzügen auf sich zukommen. Wakefield hatte also wirklich vor, sie hinauswerfen zu lassen.
    „Die Leute vom Sicherheitsdienst“, bemerkte der Fremde leise. „Sie haben die Wahl: Sie können sich von denen rausschleifen lassen. Die werden Sie sicher festhalten, bis die Polizei kommt. Wakefield wird behaupten, dass Sie hier eingedrungen sind, um seine Party zu stören.“
    Er hielt inne. Sein Blick fixierte sie.
    „Oder Sie kommen mit mir mit.“
    Ob sie ihm trauen konnte? Einem von Wakefields Männern? Eine innere Stimme warnte sie, es nicht zu tun. Er führte etwas im Schilde.
    Wütend fuhr Marina herum, doch einer der Muskelprotze versperrte ihr den Weg. Er bedachte sie mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß.
    Nun, vermutlich hatte dieser Mann recht. Man würde sie unsanft und vor aller Augen hinauswerfen. Wakefield würde es nicht zulassen, dass seine Gäste von den schmutzigen Details ihrer Geschichte erfuhren.
    „Ich verspreche Ihnen, dass Sie hier rauskommen, ohne sich zu blamieren.“ Carlisles flüsterte die Worte mit tiefer, verführerischer Stimme in ihr Ohr.
    Flucht. Entkommen. Sicherheit! Beinahe wurde sie schwach.
    Aber sie durfte nicht nachgeben! Das hier war ihre einzige Chance, Wakefield zur Rede zu stellen, und sie musste es weiter versuchen. Egal mit welchen Folgen.
    Energisch schüttelte sie den Kopf. Dann spürte sie Carlisles starke Hand auf ihrem Arm. Er berührte sie nur leicht, aber mit Bestimmtheit.
    „Das ist kein Weglaufen“, erklärte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Sie ziehen sich nur zurück. Sie brauchen einen besseren Plan.“ Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut und schauderte vor Erregung.
    „Es sei denn, Sie möchten lieber verhaftet werden.“
    Im gleichen Moment spürte sie eine zweite Hand an ihrem Ellbogen. Der Griff fühlte sich fest und unnachgiebig an. Die Finger bohrten sich in ihr Fleisch. Als sie sich zu dem groben Sicherheitsmann umdrehte, sah sie keine Spur von Mitleid.
    Das Spiel war aus.
    Dabei hatte sie Seb versprochen, sich um alles zu kümmern! Wie immer, wenn er in Schwierigkeiten steckte. Aber stattdessen hatte sie sich von ihren Gefühlen hinreißen lassen und ihre einzige Chance vertan.
    Marina war hin- und hergerissen zwischenWut undVerzweiflung. Sie hatte versagt.
    Und plötzlich war die körperliche Schwäche wieder da, gegen die sie den ganzen Abend angekämpft hatte. Erschöpfung
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