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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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zwar eine Streberin, aber abschreiben darf man bei ihr immer.
    »Aber, liebe Leute«, und jetzt reckt unser Prof die Hand wie in der Schule, »was die Schwerkraft wirklich ist, ist immer noch nicht klar. Tut mir leid für euch, aber auch für mich. Wir können erklären, wie sie wirkt, aber warum es sie gibt, wissen wir Forscher nicht.«
    »Weiterforschen«, nuschelt Lucas.
    »Meinen Papa fragen«, brummelt Tim.
    »Ich studiere mal Physik, vielleicht krieg ich’s raus«, sagt Lisa eifrig. Celia sagt gar nichts, Celia ist eingeschlafen auf der Bank. Und wenn der Prof sie jetzt nicht festhält, dann sorgt die Schwerkraft dafür, dass sie zu Boden plumpst. Das weiß ich jetzt und das sag ich auch dem Prof.
    »Danke für eure Ratschläge«, lächelt er und hebt Celia vorsichtig auf seinen Schoß, und ich seh’s genau, eine schlafende Celia auf seinem Schoß, das ist er nicht gewohnt. Bei seinen Studenten in der Uni passiert das bestimmt nicht. Er erzählt weiter, aber ziemlich leise, er will Celia nicht wecken, das ist nett.
    »Die Umdrehung der Erde«, flüstert er und seine Hände drehen sich um einen nicht sichtbaren, fußballgroßen Erdball. »Die Erde also hat sich gedreht, dreht sich auch heute noch,
und zwar in jeder Sekunde knapp fünfzig Meter weiter, immer um ihre eigene Achse. Eigentlich ganz schön schnell, oder? Nehmen wir mal an, ihr rennt fünfzig Meter weit, da braucht ihr bestimmt länger als eine Sekunde.«

    »Ich renne nie!«, brummelt Tim. »Mein Papa schon. Aber so schnell schafft er’s nicht.«
    »Niemand, Tim«, sagt der Prof. »Aber wir merken nichts davon, wie die Erde sich dreht. Einfach darum, weil wir viel zu klein sind! Nicht nur unser Winzzwerg Celia, auch ich. Wir merken ja noch nicht mal, dass die Erde eine Kugel ist. Wir
würden es nur merken, wenn wir sehr weit von der Erde entfernt wären, so wie die Astronauten. Die können nämlich aus dem Weltraum die Erde begucken und sehen, die Erde ist eine Kugel. Sieht zum Staunen schön aus, diese Kugel-Erde.«
    Und schon schwärmt er los, und vor lauter Schwärmen vergisst er das Flüstern und Celia wacht auf.
    »Zu gerne würde ich das mal sehen, unseren blauen kugeligen Planeten von außen betrachten. Ich sage euch, das muss ein Erlebnis sein wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen. Noch viel besser! Ich wäre einfach platt vor Begeisterung.«
    »Mein Schmusetuch ist blau!«, verkündet Celia und macht es sich wieder auf seinem Schoß bequem.
    Der Prof lächelt und krault ihren Rücken. »Aber unsere Erde ist nicht in ein blaues Schmusetuch gewickelt, Celia. Blau ist sie deshalb, weil sehr viel Wasser auf ihr ist, und das ist ein Riesenglück für uns. Aber davon erzähle ich euch morgen. Jetzt erst mal weiter zur Erdumdrehung. Jetzt wissen wir, dass die Erde eine Kugel ist und sich dreht und dass wir nix davon merken. Ha, Freunde, doch, wir merken es natürlich doch! Morgens geht die Sonne auf und am Abend geht sie unter, das weiß jeder. Da wird man sagen: Moment mal, da dreht sich doch alles um uns. Aber nein, das weiß doch jeder, dass die Erde sich um die Sonne dreht und nicht die Sonne um
die Erde. Nur der Mond dreht sich um die Erde und beide aber um die Sonne. Also, wir merken schon etwas davon, dass die Erde sich dreht. Aber wir merken es nicht direkt unter unseren Füßen.
    Aber jetzt mal zurück zum Anfang, ihr Lieben. Unsere Erde ist ja noch nicht bewohnbar. Sie ist noch ein rot glühender Felsenball. Wir wissen ja schon, die ganzen Brocken, die da auf sie eingedonnert sind, wurden aufgeschmolzen, wurden heißer und heißer im Inneren der Erde, weil immerzu von außen Energie zugeführt wurde. Nur, irgendwann ist nix mehr auf die Erde eingedonnert und nix war mehr da zum Einschmelzen. Ja, und dann fing unser Urplanet, unsere Erde, an zu erkalten an seiner Oberfläche. Da erstarrte das ganze Gestein. Ungefähr so wie bei den Vulkanen. Vulkane kennt ihr?«
    Logisch! Kennen wir alle. Aber gesehen, in Wirklichkeit, haben wir noch keinen.
    »Doch, mein Papa«, brummelt Tim.
    Lisa und ich stöhnen leise. Immer der mit seinem Papa! Aber da hat der Dicke sich doch tatsächlich hochgestemmt und erzählt stolz und laut: »Mein Papa hat den Vesuv gesehen in Italien. Der spuckt nämlich glühende Steinmassen aus, die fließen dann runter. Wenn dann da unten Dörfer sind, haben die ein schlimmes Unglück, sagt mein Papa. Weil sie dann total zugeschüttet werden, mit Mann und Maus. Aber als mein
Papa da war, hat er leider kein
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