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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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ihr’s mal. Euer Prof ist so einer, der immer noch staunen kann, dass er hier, heute und jetzt auf diesem wunderbaren Felsenplaneten leben darf. Unsere Erde hat nämlich nicht immer so ausgesehen, na, das ist euch sicher klar. Ursprünglich nämlich war unsere Erde absolut ohne Wasser. Sie war nur ein riesiger, rot glühender Felsen, stellt euch das mal vor. Da kann nix leben, gar nix. Aber, sie war schon rund. Sie hat sich nämlich gerundet durch ihre eigene Schwerkraft. Und wenn ihr den wissenschaftlichen Namen dafür hören wollt, bitte schön, hier ist er: Gravitation.«

    Doch, das Wort muss ich mir merken, klingt schön, aber was genau ist das?
    »Ich weiß!« Lisa springt auf. Na klar, die Lisa, wer denn sonst! »Wenn ich nämlich einen Stein hochschmeiße, so!«, sie tut’s, »fällt der von selber wieder runter, das ist die Gravitation. Habt ihr’s gesehen?«
    Jawohl, Frau Besserwisserin! Und der Stein hätte beinahe deine kleine Schwester getroffen…
    Jetzt steht Lucas auf und zischelt hin zu Lisa: »Dann erklär mir aber mal, warum dein Stein jetzt nicht rund geworden ist wie die Erde, wo doch deine Gravitation so was kann. Er hat’s gesagt!«
    Er zeigt auf den Prof, der nickt. »Stimmt, Lucas, bei der Erde hat das prima funktioniert. Denn Schwerkraft, Lucas, du kannst ruhig Schwerkraft sagen, hat was mit Masse zu tun. Also, je größer die Masse ist und je kleiner der Raum, in dem die Masse drin ist, umso stärker ist die Schwerkraft. Schwieriger Satz, ihr kapiert ihn gleich! Lisas Steinchen ist im Vergleich zum riesengroßen Brocken Erde winzig. Klar! Genauso winzig ist aber auch unsere Erde im Vergleich zum unvorstellbar riesigen Weltraum, dem Universum. Aber im Vergleich zum winzigen hochgeschmissenen Steinchen von Lisa ist sie doch viel schwerer. Leuchtet euch das ein?«
    Er kratzt sich am Bart, und was das heißt, weiß ich schon:
Gar nicht leicht zu erklären. Auch für Lisa nicht, da bin ich sicher. Sie kritzelt heftig in ihr Heft, Lucas hat den Mund aufgerissen, dass seine Zahnspange blitzt, Celia rutscht auf der Wiese herum, sammelt Steinchen, und Tim, ich glaube, Tim ist eingeschlafen. Hingelümmelt im Gras. So was!
    Aber den Prof stört es nicht, er erzählt weiter – und jetzt wird’s wieder spannend.
    »Warum die Erde so rund geworden ist durch die Schwerkraft, könnten wir uns so vorstellen wie ein Tonklumpen auf einer Töpferscheibe. Wir batzen also den Tonklumpen da drauf, und die Scheibe dreht sich und dreht sich, und wir halten die Hände um den Klumpen und nach einer Weile wird er rund. Nun hat aber die Erde, gedacht mal als Tonklumpen, nicht auf einer Töpferscheibe gelegen, sondern sie hat sich ganz von selber gedreht. Und die Hände, die sie gehalten haben, damit sie nicht auseinander fällt, die heißen…«
    »Schwerkraft!«, rufen Lisa und ich gleichzeitig, na ja, natürlich Lisa ein bisschen schneller als ich.
    »Gravitation!«, brummelt Tim. »Das erzähle ich meinem Papa, aber der weiß das bestimmt schon.«
    Ach, Tim ist wieder aufgewacht!
    »Tim ist wieder an Bord!«, freut sich der Prof. »Dann kannst du deinem Papa auch gleich erzählen, dass es die Schwerkraft ist, die uns am Boden hält. Sie ist eine Kraft, die immer funktioniert.
Sie lässt sich sozusagen niemals ausschalten. Sie führt im ganzen Universum, im Weltall dazu, dass es überhaupt was gibt. Denn in einem sich immer weiter ausbreitenden Universum würde ja alles auseinander fliegen, ohne Schwerkraft. Stellt euch einmal vor…«, der Prof wirft die Arme hoch, »die Sonne fliegt davon, der Mond, die Sterne, nix würde sie dort festhalten, wo sie hingehören…«

    »Oder ich falle einfach von der Erde runter!«, ruft Lucas und springt in die Luft, landet aber gleich auf seinem Po. Alle lachen.

    »Eine Katastrophe!«, erzählt der Prof weiter. »Nur die Schwerkraft sorgt dafür, dass das nicht passiert. Die Schwerkraft der Sonne hält die Planeten, also auch uns, fest und so bleiben wir an unserem Platz. Die Schwerkraft der Sonne und der Erde hält den Mond an seinem Platz. Die Schwerkraft der Milchstraße, die erkläre ich euch später, hält die Sonne und alle anderen Sterne an ihren Plätzen, ist das nicht toll?«
    Wir nicken alle, sogar Celia. Aber ich glaub, sie nickt nur, weil wir alle nicken. Und ich glaub, wir nicken alle, weil sich unser Prof so freut, dass wir nicken. Es war jetzt ein bisschen
schwierig, aber wir können ja noch mal drüber nachdenken, Lisa hat ja alles aufgeschrieben. Sie ist
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