Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
Vom Netzwerk:
sammelt auf dem Weg Steinchen auf und die sortiert er im Gras zu einem Zickezacke. Auf dem Grasplatz, den Tim vorhin schon platt gesessen hat.
    »Zackelig ist die Küste, weil da so viele Fjorde sind. Das sind Buchten, mit viel Wasser drin«, nuschelt er stolz.
    Und stolz darf er wirklich sein, muss ich zugeben. War ’ne gute Idee.
    Der Prof klatscht begeistert Beifall und Celia klettert von der Bank und ist auch begeistert. Mit Steinchen spielen, das ist schön. Und aus dem Zickezacke von Lucas wird ein noch gezackteres Zickezacke. Der Prof schaut zu und freut sich.

    »Ziemlich genau so haben die Staubteilchen ausgesehen, aber viel, viel kleiner. So winzig klein, dass man die nicht mal unterm Mikroskop hätte sehen können«, sagt er.
    »Logisch!«, sage ich schnell. »Damals gab’s ja auch noch keines!« Krieg ich jetzt auch Beifall? Kriege ich nicht.
    »Logisch!«, bestätigt bloß der Prof, ganz ohne Zwinkerei.
    »Nix gab’s. Nur eben diese Winz-Staubteilchen, und die haben sich getroffen und ineinander verhakt, eben weil sie so ausgesehen haben, zackelig, wie die Küste von Norwegen. Und dann sind sie aneinander kleben geblieben. So wurden sie, logisch, zu Staubkörnern, weil die großen die kleineren an sich gezogen haben. So sind sie, logisch, zu Staubbrocken geworden. Immer größer und größer, groß wie ein Haus, groß wie fünf Häuser, groß wie…«
    »Ein Fußballfeld!«, grunzt Tim im Gras. »Fußball finde ich gut. Aber nur zum Zugucken.«
    »Ich auch«, grinst der Prof. »Die Staubbrocken wurden aber noch viel größer. Groß wie eine Stadt, groß wie drei Städte, groß wie ein Gebirge …«
    »Groß wie ganz Deutschland, nein, Amerika!«, ruft Lisa und kritzelt schon wieder in ihr Heft.
    »So groß, wie ich nicht denken kann«, murmele ich, denn wenn er schon so erzählt, dann muss das auch so gewesen sein.

    »Stimmt, Ida!« Der Prof nickt mir zu. Jetzt kriege ich also doch noch meinen Beifall!
    »Unvorstellbar, nicht wahr? Aber es ist wahr. Ja, und was ist dann passiert? Da wirbelten diese riesigen Staubbrocken zusammengeklammert herum und kamen sich in die Quere, und dann sind sie natürlich, zack, zusammengestoßen. Konnte ja nicht anders kommen, logisch. Und durch diesen Zusammenstoß wurde Energie frei.«
    »Was Energie ist, weiß ich«, nuschelt Lucas und grinst. »Ich hab davon nämlich ’ne ganze Menge. Immer wenn ich daheim rumtobe und mein Zimmer umräume oder so was Lautes mache und meine Eltern schon total schlapp sind, dann jammern sie immer, ich hätte viel zu viel Energie. «
    »Blödmann!« Lisa knufft Lucas in den Bauch. »Energie ist in der Glühlampe, kommt von der Sonne, kommt aus der Steckdose…«
    »War doch ein Witz, Streberin«, zischelt Lucas und knufft zurück.
    »Blöder Witz!« Und Lisa klatscht ihm ihr Heft ziemlich feste auf den Kopf. So was! Wollen die sich hier jetzt kloppen, mitten im Park, vor dem Prof? Das ist doch peinlich!
    Warum sagt er denn nichts? Schaut bloß zu! Jetzt müsste er doch schimpfen, das tun Erwachsene doch immer, wenn Kinder
streiten. Nein, tatsächlich, er ist ein anderer Erwachsener. Er lacht!

    »Prima, Freunde! Hier haben wir ein prächtiges Beispiel für Energie! Wenn Lisa jetzt dem Lucas was auf die Ohren gibt, werden seine Ohren erst mal warm, und dann natürlich: Aua, aua, Schmerz! Das ist die Wärmeenergie. Die brennenden Ohren. Auch in der Glühlampe, aus der Steckdose, Wärmeenergie von der Sonne, Lisa hat völlig recht. Aber könntest du bitte aufhören, auf Lucas einzudreschen, tu mir den Gefallen.«
    Lisa wird rot. Geschieht ihr recht!
    »Lucas hat nämlich auch recht, Lisa!«, fährt der Prof fort, »Lucas’ Rumräumerei, das ist Bewegungsenergie. So, Freunde, jetzt gebt euch die Hand und dann ist Friede und Zuhören ist angesagt. Und du, Celia, hörst bitte auf, Steinchen in meine Schuhe zu stecken. Soll ich weitererzählen?«
    Ja, er soll. Lisa und Lucas sind friedlich und Celia rupft, statt Steinchen zu stopfen, Gänseblümchen von der Wiese. Hoffentlich nicht in seine Schuhe…
    »Energie ist also die Fähigkeit, etwas tun zu können, wir Wissenschaftler sagen: Energie ist die Fähigkeit, Arbeit zu leisten«, erzählt der Prof und zieht vorsichtshalber Beine samt Schuhe auf die Bank. »Zum Beispiel die Bewegungsenergie. Also, wenn sich etwas bewegt, kann es zum Stillstand gebracht werden. Und dadurch, dass es zum Stillstand
gebracht wurde, kann es andere Dinge in Bewegung setzen. Denkt mal ans fließende, also bewegte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher