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Erst ich ein Stück/Minnie, Detektivin

Erst ich ein Stück/Minnie, Detektivin

Titel: Erst ich ein Stück/Minnie, Detektivin
Autoren: P Schröder
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verstehen.
Gemeinsam
werden wir eine Lösung finden.
Und deshalb muss ich hier raus!
Ich weiß nur nicht wie.
Fenster und Tür
sind felsenfest verschlossen.

    Und leider sind die Wände von Claras Zimmer weder aus Käse noch aus Leberwurst, sonst könnte ich mich einfach hindurchfressen. Da mir nichts Besseres einfällt, nehme ich die Tür etwas genauer unter die Lupe. Die einzigen Löcher, die sich darin befinden, sind jenes, durch welches der Schlüssel geschoben wird, und der Spalt zwischen Türunterkante und Fußboden. — Hmm … Vielleicht bin ich ja klein genug.
    Voller Hoffnung mache mich flach wie eine Flunder, presse mich gegen den Boden und drücke meine Nase in den Spalt. Leider ist sie der einzige Körperteil von mir, der hindurchpasst. Aus dem Flur strömt mir der Duft von irgendetwas Überbackenem entgegen, und allmählich kehrt mein Appetit zurück.

    Ich rappele mich auf und springe an der Tür hoch, sodass ich einen Blick durch das Schlüsselloch werfen kann. Aber auch das bringt mich nicht weiter. Ich sehe nur blau … hops, blau … hops, blau … Äh, das muss die Flurtapete sein.
    Plötzlich habe ich eine Idee!
Die Klinke!
Beim nächsten Sprung
lande ich genau darauf.
Die Klinke bewegt sich nach unten.
Ich rutsche ab und plumpse zu Boden.
Speckiger Mäusemist!
Clara hat die Tür wieder abgeschlossen.
Na klar, sie ist ja nicht blöd.
    Vielleicht lässt sie sich trotzdem austricksen, und so mache ich das, was mir gestern eher ungeplant passierte, jetzt mit voller Absicht.
    Ich nehme Anlauf, springe auf den Schreibtisch und drehe mich einmal um mich selbst. Dabei fege ich sämtliche Bücher, Hefte und Ablagekörbchen herunter. Anschließend rase ich über die Fensterbank.

    Die Krimskramsdose poltert zu Boden. Der Kaktus kippt um, löst sich aus seinem Topf und fällt auf den Schreibtisch.
    Obwohl er mich nicht einmal berührt hat, tue ich so, als ob sich alle seine Stacheln auf einmal in mich hineingebohrt hätten.
    „Miiiauuuooo!“, kreische ich. Danach herrscht Stille. Lautlos husche ich zur Tür zurück und spitze die Ohren. Irre ich mich, oder sind da tatsächlich Schritte zu hören?
    Dann ertönt auch schon Claras Stimme.
„Minnie!“, ruft sie. „Minnie, ich komme.“
Drei Sekunden später
wird der Schlüssel umgedreht.
Na super! Das läuft ja wie geschmiert!
Hastig trete ich einen Schritt zur Seite.
    Clara öffnet die Tür. Ich gebe Stoff und flutsche durch ihre Beine hindurch in den Treppenflur.
    „Minnie!“, brüllt Clara. „Bleib sofort stehen!“
    Doch da bin ich bereits im Erdgeschoss.

Katzengetuschel
    Ich höre Clara noch fluchen, als ich durch die Küche in die Vorratskammer flitze und schließlich durch meine Klapptür ins Freie schlüpfe.
    Hastig schlage ich mich in die Johannisbeerbüsche und suche einen geeigneten Durchschlupf zum Nachbargrundstück. Auf gar keinen Fall darf ich Gonzo Katerschwarte unter die Nase geraten. Es ist zwar durchaus möglich, dass er weiß, wo die Graue zu finden ist, auf sein dummes Gequatsche kann ich aber gut verzichten. Damit würde er mich heute nämlich nicht nur nerven, sondern auch noch unnötig aufhalten.
    Tief geduckt
schleiche ich am Zaun entlang.
Irgendwo muss ein Loch sein.
Ich laufe dreimal hin und her,
dann finde ich das riesig fette Gonzoloch.
Vorsichtig
stecke ich meinen Kopf hindurch
und schnuppere.

    Es riecht nach Schweinebraten mit Semmelklößen und Specksoße, aber nicht nach Gonzo. Na, womöglich habe ich Glück, und er schaufelt sich gerade seinen Mittagsschmaus rein. Ich überlege nicht lange und peile die Stelle an, an der Schwabbelsack gestern mit der Grauen gequasselt hat. Dort nehme ich ihren und den Duft ihrer Grünschnäbel auf, der mich am Geräteschuppen vorbei zur Straße führt.
    Schnell husche ich auf eine kleine, offen stehende Holzpforte zu. Kurz bevor ich sie erreiche, bemerke ich aus den Augenwinkeln Gonzos roten Pelz.

    Ich erstarre zur Katzenstatue.
Entsetzt fixiere ich den Pelz.
Er liegt in einer Erdkuhle
und bewegt sich langsam auf und ab.
Eine rote Pfote streckt sich in die Luft
und spreizt ihre Krallen.
Mir stockt der Atem.
Was mache ich jetzt nur?
    Weiterlaufen oder doch besser wieder zurückrennen? Plötzlich stößt der Pelz einen lauten Schnarcher aus. Danach ertönt ein Grunzen und anschließend ein genüssliches Schmatzen.
    Puh, mir fällt ein Stein vom Herzen. — Der olle Faulpelz hält hier seinen Mittagsschlaf. Wahrscheinlich schwelgt er gerade in einem Paradies voller fetter Mäuse und
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