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Erskine, Barbara - Mitternacht ist eine einsame Stunde

Titel: Erskine, Barbara - Mitternacht ist eine einsame Stunde
Autoren: Barbara Erskine
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Claudia.
    Jon und Kate.
    Jon und Kate.
    Die Wut ging zurück. Greg konnte spüren, wie der Zorn und der Haß in seinem Inneren schwanden. Er machte wieder einen Schritt auf den Strand zu. Marcus verlor. Die Liebe besiegt den Haß schließlich immer.
    Er schüttelte den schmerzenden Kopf. Es war, als würde er aus einem gräßlichen Alptraum erwachen. Weit draußen über dem Meer war ein vereinzelter Sonnenstrahl durch die Wolken gebrochen, um die See durch seine Berührung in Silber zu verwandeln. Er starrte wie gebannt darauf. Dann begann er, langsam und kraftlos zurück zur Küste zu waten. Er hatte gewonnen. Marcus verließ ihn. Er konnte spüren, wie er schrumpfte, schwächer wurde. Er rieb sich die Augen. Der Traum hatte ihn jetzt verlassen; mit seinem Schmerz war er in die Schatten der Ewigkeit eingegangen.
    Kate hatte Jons Kopf in ihren Schoß gelegt und hielt ihn fest. Sie sah auf zu Greg, die Augen voller Tränen. Der süßliche Duft des Moschus war überall um sie.
    Die Hände an seinem Kopf streichelten ihn zärtlich. Er konnte sie deutlich fühlen, und sie linderten den Schmerz, der immer mehr nachließ.
    Ihre Stimme. Es war ihre Stimme. Sie war da. Sie war bei ihm.
    Er weinte. Der Kopf von Nion, dem Druiden, lag in den weichen blauen Falten ihres Gewandes. Er hatte seinen Frieden gefunden.

ANMERKUNG DER AUTORIN
    Der Name Nion wurde dem keltischen Baumkalender Beth œ Luis œ Nion (Birke, Eberesche, Esche) entnommen, den Robert Ranke-Graves beschrieben hat.
    Dieses Buch hat viele Ursprünge: Einige der stärksten sind die ehrfürchtige Scheu und die Angst in der Stimme eines kleinen Jungen, als wir vor vielen Jahren nach einem bösen Traum zusammen durch das Fenster hinaus in einen mitternächtlichen Garten schauten; ein einsamer Besuch in Sutton Hoo an einem kalten Winternachmittag, als der Wind durch die Kiefern und hinunter über den Fluß Deben heulte; ein langer, nachdenklich stimmender Besuch bei dem verdrehten Körper des LindowMannes im Britischen Museum; und der Blick vom Fenster meines Arbeitszimmers aus, über Felder hinweg, auf denen einst Trinovanter und Römer am Rande des Watts entlangschritten, in der Ferne die eisige Nordsee.
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