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Erobert von tausend Kuessen

Erobert von tausend Kuessen

Titel: Erobert von tausend Kuessen
Autoren: Helen Biachin
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mir etwas Bestimmtes für meine Sammlung ansehen, Leon?"
    "Ja, ich habe da eine Skulptur", antwortete Leon wie aus der Pistole geschossen. "Sie ist nicht verfeinert, du verstehst, was ich meine, aber dieses Talent ..." Er machte eine Kusshand.
    "Tres magnifique. In einigen Jahren wird sie das Zehn-bis Zwanzigfache des Preises wert sein, den der Künstler jetzt verlangt." Lächelnd strich er Francesca über die Wange. "Sieh sie dir an, cherie. Objekt vierzehn. Vielleicht wird dir die Skulptur auf den ersten Blick nichts sagen, aber ich kann dir versprechen, mit jedem weiteren Blick wirst du sie interessanter und faszinierender finden."
    Leon hat recht, dachte Francesca einige Minuten später, als sie vor dem Ausstellungsobjekt stand, mit dem sie auf den ersten Blick nichts anfangen konnte. Aber je länger sie hinsah, desto faszinierender fand sie die Skulptur.
    Ihr Bekannter Leon war ein großer Kunstsachverständiger.
    Sie vertraute seinem Urteil und hatte - auf sein Zuraten hin -
    bereits mehrere Kunstwerke erstanden, die inzwischen sehr im Wert gestiegen waren. Ich werde mir auch die anderen Ausstellungsgegenstände ansehen und dann zu dieser Skulptur zurückkehren, dachte Francesca. Vielleicht kaufe ich sie sogar, denn eigentlich fehlt mir so ein Objekt noch in meiner Sammlung.
    Sie wandte sich um, lächelte Gästen zu, die sie vom Ansehen kannte, begrüßte einige na mentlich und wollte sich gerade den anderen Kunstwerken widmen, als eine attraktive Blondine sich den Weg zu ihr bahnte.
    "Francesca!"
    "Gabbi!"
    Sie umarmten sich und sagten beide gleichzeitig: "Endlich sehen wir uns wieder."
    Lachend sahen sie einander an. "Wo ist Benedict?" fragte Francesca schließlich. Wo Gabbi war, war auch Benedict nie weit.
    "Augen rechts! Er ist etwa drei Meter von uns entfernt."
    Francesca zog fragend die Augenbrauen hoch, als sie Gabbis trockenen Tonfall hörte, und wandte sich in die angegebene Richtung. Sie entdeckte den großen dunkelhaarigen Benedict sofort. Bei ihm stand eine junge Frau, die sie nur zu gut kannte; Annaliese Schubert. Sie hatten schon gemeinsam an verschiedenen Modeschauen teilgenommen.
    "Deine liebe Stiefschwester gibt uns also die Ehre und sorgt für das übliche Chaos, oder?" Auch nachdem Gabbi und Benedict geheiratet hatten, ließ Annaliese keine Gelegenheit aus, Benedict anzuhimmeln. Noch hatte sie den Versuch, ihn zu verführen, nicht aufgegeben. Sie hatte keinerlei Skrupel, ihrer Stiefschwester den Mann auszuspannen.
    "Du hast es erfasst", sagte Gabbi trocken. "Wie war's in Rom?"
    Francesca zögerte unmerklich. Sie war sich nicht bewusst, dass ihr Blick plötzlich traurig geworden war. "Die Modeschauen waren mal wieder zie mlich anstrengend." Sie zuckte die Schultern. "Und Marios Mutter hat ihren langen Kampf gegen den Krebs, verloren."
    Gabbi brachte ihr Mitgefühl zum Ausdruck und wechselte dann behutsam das Thema. "Wollen wir uns nicht zum Mittagessen treffen?" fragte sie. "Wie wär's mit morgen?"
    "Abgemacht."
    "Prima", antwortete Gabbi zufrieden und hakte sich bei Francesca ein. "Wollen wir jetzt nach Ausstellungsstücken unbekannter, aber talentierter Künstler Ausschau halten?"
    Gemeinsam machten sie sich langsam auf den Weg. Als Gabbi stehen blieb, um sich kurz mit Bekannten zu unterhalten, ging Francesca allein weiter, um ein sehr buntes, sehr lebhaftes Gemälde zu betrachten.
    "Abstrakte Kunst", sagte spöttisch eine tiefe Männerstimme hinter ihr.
    Francesca zuckte zusammen. Sie wusste genau, wer der Mann war. So viele Zufälle konnte es gar nicht geben! Erst hatte sie ihn in der Bank getroffen, im wahrsten Sinne des Wortes, dann in der Lebensmittelabteilung und nun bei der Vernissage!
    Dominic hatte bemerkt, wie sie die Galerie betreten hatte.
    Seitdem hatte er sie interessiert beobachtet. Erfreut hatte er registriert, wie begeistert sie von der Frau eines seiner Geschäftspartner begrüßt worden war. Nun würde es kein Problem mehr sein, sich vorzustellen.
    Francesca sah ihn schweigend an. Er hatte ein sehr markantes Gesicht und eine ausgezeichnete Figur, die durch den eleganten Anzug, den er trug, noch betont wurde. Sie bemerkte auch die von Hand gearbeiteten Schuhe, die Hermes-Krawatte und die goldene Rolex.
    Sein humorvolles Lächeln
    konnte nicht darüber
    hinwegtäuschen, dass er seine Umwelt mit wachsamem Blick zu betrachten schien, als wartete er auf eine Gelegenheit, die Initiative zu ergreifen.
    Dieser Mann wusste, was er wollte, und brauchte keine Statussymbole, um seinen
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