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Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel

Titel: Ermittlerpaar Moretti und Roland 02 - Suendenspiel
Autoren: Therese Philipsen
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gewinnen, um die Angehörigen vorab zu informieren.«
    Gleichzeitig unterstrich er, dass die Presse bei diesem Fall durchaus auch nützlich sein könnte. Vielleicht brachte die Information über den Leichenfund die Angehörigen erst dazu, sich zu melden.
    Roland wandte sich an Lind und sagte, dass sie am nächsten Morgen zu dem Haus rausfahren und versuchen wollten herauszufinden, was dort vorgefallen war.
    »Und wann«, unterbrach ihn Lind.
    Roland nickte.
    »Ja, und hoffentlich auch, wann diese Untat stattgefunden hat.«
    Rolands Blick begegnete dem von Liv, und für den Bruchteil einer Sekunde war für ganz wache Augen erkennbar, dass sie einmal, vor einer gefühlten Ewigkeit, eine Nacht miteinander verbracht hatten.
    »Liv und Max«, sagte er unbeeindruckt von den Erinnerungen, »ihr fahrt in die Kaserne.«
    Dann korrigierte er sich selbst und sah Max an.
    »Nee, doch nicht … Max, für dich habe ich eine andere Aufgabe. Miroslav fährt mit Liv.«
    Er dachte ein paar Sekunden über die Idee nach, die in seinem Kopf Gestalt angenommen hatte. Max war früher selbst beim Militär gewesen, so dass diese Rolle durchaus zu ihm passte.
    »Max geht auch in die Kaserne«, sagte er dann. »Aber undercover.«
    »Müssen wir ihn dann nicht umbenennen?«, fragte Carsten. »In Max Maulwurf?«
    »Meinen Segen hast du«, sagte Roland und sammelte mit einem Grinsen seine Papiere zusammen. Der Humor war die andere von Carstens Stärken. Er war zwar nicht immer passend und manchmal auch etwas platt, aber in ihrem Job hatten sie wirklich mitunter Bedarf für ein herzliches Lachen.
    »Du gehst Klinken putzen«, sagte er an den Alterspräsidenten gewandt. »Ich gehe in die Rechtsmedizin, und Anette versucht auf der Basis von dem, was wir bis jetzt haben, ein Profil zu erstellen.«
    Er sah sie an. Sie nickte mit geschlossenen Augen. Die Brille hing um ihren Hals. Schließlich ließ Roland noch einmal seinen Blick über alle Anwesenden schweifen und sagte:
    »Auf geht’s, dann bezieht mal eure Unterkünfte. Wir haben alle Zimmer im Scandic Hotel im Ellegårdsvej, abgesehen von Miroslav, der sich selbst um eine Unterkunft kümmern wollte.« Er sah fragend zu Miroslav hinüber, der plötzlich ein ganz entsetztes Gesicht machte.
    »Das ist leider in die Hose gegangen, Boss.«
    »Mit anderen Worten, du brauchst auch ein Zimmer?«
    »Ja.«
    »Okay, das kriegen wir hin. Wär nur klug gewesen, du hättest das ein bisschen eher gesagt, Miro.«
    Miroslav nickte. Er war noch immer schrecklich blass.
    »Entschuldige, Boss.«
    Roland lächelte nachsichtig.
    »Wird schon klappen«, sagte er und richtete sich wieder an alle. »Okay, dann seht zu, dass ihr etwas zu essen bekommt, und schlaft gut. Morgen lassen wir die Frühbesprechung ausnahmsweise mal ausfallen und stürzen uns direkt auf unsere jeweiligen Aufgaben.«
    Der Lärm über den Boden kratzender Stuhlbeine erfüllte den Raum, als alle sieben sich zeitgleich erhoben, um in Kolonne in den Ellegårdsvej zu fahren.

3
    M an sagte über Sønderborg, dass sich die Stadt mit einem Bein in Jütland und mit dem anderen auf der Insel Als befand. Der größere Teil lag auf Als, wo, mit einem schönen Blick über den Fjord, auch die massiven, roten Ziegelbauten der Kaserne standen.
    Nicht weit davon entfernt, am Sund auf der anderen Seite der Umgehungsstraße, lag das weitläufige Truppenübungsgelände. Das Terrain bestand aus Wiesen, Baumgruppen, Mooren und einigen großen, verlassenen Höfen, in denen die Soldaten ihre theoretische Ausbildung erhielten. Des Weiteren gab es einen Hindernisparcour, einen Schießplatz und das Scheibenhaus, in dem die Wurf- und Zielscheiben aufbewahrt wurden. Auch dieses Gebäude sah aus wie ein alter Bauernhof. Davor, auf einer eingezäunten Wiese, weidete eine kleine Herde Schafe, und es kursierte das Gerücht, dass die Soldaten gerne am Tag ihrer Vereidigung eins dieser Tiere einfingen und in das Büro ihres Gruppenführers sperrten.
    Etwa in der Mitte des Truppenübungsgeländes lag das kleine Nahkampfhaus.
    Per Roland summte vor sich hin, als er sich am nächsten Morgen gemeinsam mit Anders Lind auf den Weg machte. Was genau er summte, konnte keiner von beiden sagen, aber sein Summen wurde zu einem Pfeifen, als er nach rechts abbog und sie langsam auf das Übungsgelände rollten. »Militärgebiet« stand mit schwarzer Schrift auf einem gelben Schild. Die Sonne schien und wirkte wie ein Vorbote des Frühlings. Eine Frau in einem Jogginganzug lief an ihnen vorbei.
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