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Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Erbe des Drachenblutes (German Edition)

Titel: Erbe des Drachenblutes (German Edition)
Autoren: Monika Thamm
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mich wieder an alles. Ich weiß jetzt wieder, wer ich wirklich bin!«
    Lyonel – Pontos – der gefallene Gott – , er war zu Hause angekommen. Das Licht erwachte erneut in der Mitte des Saals zum Leben, glühte hell auf und hob sich langsam wieder in die Lüfte. Lyonel war verschwunden.
    Mina griff nach Nirvans Hand und drückte sie. Er erwiderte den Druck und seufzte.
    »Er geht fort«, sagte sie leise zu ihm. »Der letzte Gott auf Dra'Ira ist zu Gaia zurückgekehrt und verlässt uns nun.«
    »Ein Gott?«
    »Ja, ein Gott. Aber das ist eine Geschichte, die ich dir in Ruhe erzählen muss.« Sie blickten sich an. »Was machen wir jetzt, Nirvan?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das, was wir auch schon vorher gemacht haben: Wir machen das Beste aus der Situation. Dazu brauchen wir keine Götter.«
    Mina kicherte. »Wie erklären wir Zados, dass es die Götter doch gegeben hat und dass sie heute noch leben? Er wird uns nicht glauben wollen.«
    »Hm, ich glaube nicht, dass er an deinen Worten zweifelt. Für ihn scheinst du selbst eine kleine Göttin zu sein.«
    Sie schaute ihn an. »Du übertreibst!«
    »Ich übertreibe? Na ja, zumindest habe ich nicht so ehrgeizige Ziele wie du. Ich habe früher nie behauptet, dass ich ein ganzes Reich revolutionieren, Gut und Böse auf den Kopf stellen und die Orks in Tempelburg als Freunde einziehen lassen will – in eine Stadt, in der der Kurs der Elben nach Xsanthanis Verrat sicherlich nicht mehr so gut steht.«Tief sog Mina frische Luft in ihre Lungen. Sie dachte an ihre Freunde. Ob es allen gut ging? Sie hoffte es. »Gut, dann lass uns nun gehen. Auf uns wartet ungemein viel Arbeit!«

Epilog

    Ihre Kapuze war tief ins Gesicht gezogen. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen, damit sie auf den feuchten Steinen nicht ausrutschte. Hinter sich spürte sie die Gegenwart eines Freundes. Es war gut, dass sie den Weg nicht alleine gehen musste. Sie stand am Rand eines ruhigen Sees, der tief verborgen in einer Höhle lag. Die Umgebung war in Dunkelheit getaucht, dennoch erkannte sie die schimmernden Steinwände, die mit einer seltenen Moosart überzogen waren.
    Mina warf die Kapuze nach hinten. Ihre schlohweißen Haare standen im starken Kontrast zu der Finsternis des Ortes. Zados stellte sich beschützend neben sie und hob stolz das Kinn.
    »Du bist also gekommen«, erschallte eine Stimme aus dem Nirgendwo.
    »Natürlich! Ich habe es dir versprochen, und ich halte meine Versprechen.«
    Jesa lachte laut auf, dann ließ sie ihren deformierten Körper von der Decke ins Wasser fallen. Der laute Aufschlag ließ Mina zusammenzucken, dann sah sie Jesas Kopf mit strähnig nassen Haaren wieder aus den Tiefen auftauchen. Langsam bewegte sie sich aus dem Wasser. Acht lange Tentakel zuckten unkontrolliert aus dem grauen Krakenrumpf hervor, schlängelten sich in alle Richtungen und beruhigten sich nur langsam.
    Jesas schwarze Knopfaugen waren auf Mina gerichtet. »Ich habe von deinen Taten gehört, Drachentochter. Auch hat meine Sicht mir die Wahrheit der Gerüchte bestätigt, dennoch konnte ich es kaum glauben. Doch dass du nun hier bist und mich nicht vergessen hast …« Ihre Stimme versagte. Eine lange, schlangengleiche Zunge zuckte kurz hervor.
    »Ich habe es dir versprochen, Jesa. Ich kann die Vergangenheit zwar nicht ungeschehen machen, auch kann ich die anderen Schatten-Seraphine nicht wieder zum Leben erwecken, aber ich kann den Fluch von dir nehmen.«Freudig seufzend schloss Jesa die Augen. »Ich kann es nicht erwarten, Drachentochter!« Mina lächelte. »Dann lass es uns tun! Und, wer weiß, vielleicht werden wir ja noch Vertraute. Freunde und Vertraute könnte ich auf meinem kommenden Weg noch gut gebrauchen!«

    v v v v v

Die Autorin:
    Monika Thamm, Jahrgang 1975, begann schon im Alter von zehn Jahren Fantasy-Geschichten zu schreiben. Obwohl künstlerisch immer engagiert, entschied sie sich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Wiesbaden. Heute arbeitet sie als Steuerberaterin in Frankfurt am Main. In ihrer Freizeit widmet sie sich jedoch voll und ganz ihrer wahren Leidenschaft: der Schriftstellerei.
    Ihre ersten beiden Fantasie-Romane "Lebonara – Stadt der Zusammenkunft" und " Lebonara – Tiara Mora, die Auserwählte " erschienen in 2008 und 2009. Ihr dritter Roman Erbe des Drachenblutes erschien Ende 2012 bei der Astragard Verlagsangetur AVa in Frankfurt am Main ( www.astragard.com ).
    Erbe des Drachenblutes wird es auch ab Ende 2013 als E-Book bei amazon.de
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