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Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Erbarmungslos: Thriller (German Edition)

Titel: Erbarmungslos: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Henshaw
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, war ihr klar. Und kein Ausgang . Kyra versuchte anzuhalten, schlitterte im Schlamm auf dem Beton und wusste, dass sie gegen die Mauer knallen würde. Sie hob die Arme, um den Aufprall abzudämpfen. Sobald sie Kontakt mit der Mauer bekam, drückte sie sich ab und rannte zurück.
    Die zweite Gasse war zehn Meter entfernt. In drei Sekunden hatte Kyra sie erreicht, sah aber im gleichen Augenblick, wie ein Mann in schwarzer Ausrüstung seine Waffe hob. Kyra rannte weiter, hätte nicht anhalten können, wenn er es verlangt hätte. Sie hob einen Arm, rammte ihre Handkante gegen seine Kehle und fiel von der Wucht des Schlags selbst in den Dreck. Dem Soldaten erging es allerdings schlimmer. Ihr Schwung und der glitschige Beton reichten, um ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Er wirbelte herum und landete auf dem Rücken, brach sich auf beiden Seiten ein paar Rippen und das Schlüsselbein und zog sich einen Riss an der Rotatorenmanschette zu. Er würde erst in einigen Monaten wieder eine Waffe halten können.
    Mehrere Schüsse übertönten den autopista -Verkehr. » Idiota! «, rief jemand. Kyra rannte in die Dunkelheit, hoffte, nicht über Müll oder einen Obdachlosen oder irgendwelches Geröll zu stolpern.
    Sie hörte Schritte hinter sich, mindestens ein halbes Dutzend, dachte sie, doch sie wandte sich nicht nach hinten. Dem Geräusch nach zu urteilen, hatten sie die Gasse erreicht, als sie sie am anderen Ende bereits verließ.
    Kyra verlangsamte ihr Tempo nur minimal. Es war nach Mitternacht und der Bürgersteig fast leer. Sie bog nach rechts und rannte weiter, ohne zu wissen, welches Ziel sie als Nächstes anvisieren sollte. El Museo de los Niños lag nördlich von ihr, vielleicht zweihundert Meter entfernt. Darauf rannte sie, so schnell sie konnte, zu. Sie keuchte abgehackt, ihr Herz schlug so heftig wie noch nie zuvor. Nur ein Arm schwang mit, wie er sollte.
    Sie erreichte das Museo , ein altes Gebäude mit seltsamer Form in moderner südamerikanischer Architektur, ein Klotz mit tausend Ecken, umgeben von Bäumen, Kiosken und Schildern. Eine Menge Möglichkeiten, den Sichtkontakt zu unterbrechen. Sie rannte um das Gebäude herum. Die Schritte hinter ihr waren weiter entfernt, wurden fast vom Straßenlärm übertönt. Irgendwo plärrte eine Sirene. Ihretwegen? Die Einsatztrupps hatten sicher bereits Verstärkung über verschlüsselte Funkgeräte angefordert. Das Ziel war dem Netz entschlüpft, und wenn die Jagd lang genug dauerte, würden mit Sicherheit Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Jetzt durfte sie ihren Verfolgern nicht preisgeben, in welche Richtung sie floh.
    Kyra rannte durch den Gebäudekomplex. Hindernisse und Geländer rasten so schnell an ihr vorbei, dass sie Angst hatte, nicht rechtzeitig ausweichen zu können, wenn um die nächste Ecke plötzlich irgendetwas vor ihr auftauchen würde. Schließlich erreichte sie die Straße.
    Vier Straßenblocks bis zum sicheren Haus.
    Sie musste sich weit genug von der Kampfeinheit entfernen, um unbeobachtet das sichere Haus zu erreichen, sonst wäre es nicht mehr sicher. Sie bog nach rechts auf die Avenida Bolívar, eine achtspurige Schnellstraße, die beiderseits von Bäumen gesäumt und in der Mitte von einer Betonmauer geteilt wurde. In der hellen Straßenbeleuchtung würden die aus der Gasse stürmenden Kampfeinheiten sie erkennen. Deswegen musste sie so schnell wie möglich die Straße überqueren. Zum Glück herrschte zu dieser nächtlichen Stunde nur schwacher Verkehr.
    Ihre Hand sehnte sich nach ihrer Glock.
    Kyra bemerkte eine große Lücke im Verkehr. Sie wartete, bis die Fahrzeuge näher gekommen waren, dann wirbelte sie herum und rannte los. In fast drei Sekunden hatte sie die acht Spuren überquert. Ihre Rechnung ging auf, weil sich der Verkehr hinter ihr wieder schloss. Die Kampfeinheiten würden auf ihre eigene Lücke im Verkehr warten müssen. Kyra bog wieder nach rechts ab und rannte eine Seitenstraße weiter in Richtung Norden, bis sie an der Kreuzung an der Avenida Mexico erneut nach rechts abbog. Ihre Beine und Lunge brannten, doch ihr rechter Arm kam immer noch nicht über die Gürtellinie hinaus.
    Drei Straßenblocks bis zum sicheren Haus.
    Die Avenida führte in einem Bogen nach Nordosten. Dahinter erblickte Kyra auf der rechten Seite die Galeria de Arte Nacional . Sie schaute kurz nach hinten, sah aber niemanden. Die Kampfeinheiten warteten vielleicht immer noch auf eine Lücke im Verkehr auf der Avenida Bolívar. Hinter zwei großen
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