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Enthemmt!

Enthemmt!

Titel: Enthemmt!
Autoren: Kayla Perrin
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steinhart. Ich bin nicht sicher, ob ich entsetzt sein oder einfach die Tatsache akzeptieren sollte, dass eine Erektion in einer solchen Umgebung wohl normal ist.
    Ein Mann und eine Frau, gut gekleidet wie Adam und ich, schlendern auf uns zu. Ich erstarre, als die Frau, eine ältere weiße Dame, mich von Kopf bis Fuß mustert. Ich lehne mich an Adam, in der Hoffnung, dass er mich beschützt. Vor was genau weiß ich auch nicht.
    “Hallo”, sagt die Frau.
    “Kein Interesse”, entgegne ich schnell und schlinge die Arme um Adam. Dann trete ich zur Seite und ziehe ihn mit mir. Er zuckt mit den Schultern, als das Pärchen an uns vorbeigeht.
    “Ich weiß, dass du Bedenken hast”, beginnt Adam.
    “Das beschreibt nicht mal im Ansatz, was ich fühle.”
    “Komm, suchen wir uns eine ruhige Ecke.”
    “Wie bitte?” Ich schüttle den Kopf. “Adam, nein!”
    “Nur für einen kurzen Moment.”
    Ich habe das Gefühl, mein Herz müsste brechen. Ich habe so viel getan, um Adam sexuell zufrieden zu stellen, es ist wie ein Schlag ins Gesicht, dass er jetzt anderen zusehen will.
    Er küsst mich sanft auf die Lippen. “Ich weiß, das ist verrückt. Aber bald sind wir verheiratet. Und ich möchte nur … mal etwas anderes ausprobieren … nur ein einziges Mal. Bevor wir 'ich will' sagen und uns für immer aneinander binden.”
    Ich weiß nicht genau, was er damit sagen will. Schlimmer noch, ich traue mich nicht, zu fragen. Will er, dass wir uns mit einem anderen Pärchen vergnügen und dann am nächsten Morgen so tun, als wäre es nie geschehen?
    Wegen Adams unersättlichen Hungers nach Sex habe ich eine Menge getan, was ich sonst nie getan hätte. Dinge, die ich nur ungern zugebe. Von Sex in der Öffentlichkeit bis zu derart abnormen Praktiken, dass meine Großmutter sich im Grab umdrehen würde. Ich habe wirklich alles versucht, um ihn glücklich zu machen. Ich bin eine Frau des einundzwanzigsten Jahrhunderts und wohl kaum prüde zu nennen. Aber Partnertausch – das ist eine ganz andere Geschichte.
    “Wir trinken was und schauen einfach ein wenig zu.”
    “Ich vögle nicht mit irgendeinem Typen. Und ganz sicher werde ich nicht zusehen, wie du es mit einer anderen Frau treibst.”
    Adam drückt meine Hand. “Nein, nein. Darum geht es doch gar nicht, Sweetheart. Hier geht es nur um uns. Um dich und mich. Darum, dass wir beide möglichst viel ausprobiert haben, bevor wir heiraten.”
    “Bist du unglücklich mit mir?” Ich wage mir gar nicht vorzustellen, dass ich trotz aller Bemühungen versagt haben könnte.
    “Nein, natürlich nicht. Mein Herz gehört nur dir, und das wird immer so sein. Aber wir sind nicht ewig jung. Ich möchte nicht, dass wir später etwas bereuen.”
    “Bereuen, dass wir nie Partnertausch ausprobiert haben?”, frage ich ungläubig.
    “Ich will nur nicht, dass wir uns eines Tages wünschen, wir hätten mehr gewagt. Es geht darum, sich neuen Erfahrungen zu öffnen.”
    Ich weiß wirklich nicht, was ich darauf antworten soll. Aber mich überkommt mal wieder dieses schreckliche Gefühl, dass ich ihn verlieren könnte.
    “Ich möchte mit keiner anderen Frau zusammen sein”, versichert er mir. “Ich will nur zusehen … und dann möchte ich dich verwöhnen …”
    Ganz plötzlich – oder in Anbetracht dieser Umgebung doch nicht so plötzlich – greift Adam unter meinen Rock, streichelt mich mit dem Daumen, und trotz meiner Bedenken durchfährt mich ein Schauer der Lust.
    “Ich will dich lecken, während alle anderen zusehen”, flüstert er heiser. “Und dann möchte ich mit dir schlafen.”
    Ich weiß nicht, wie ich das finden soll, wirklich nicht. Nein, das ist eine Lüge. Ich weiß es doch. Weiß, dass ich das nicht tun will. Aber dann denke ich an meine Schwester, die von ihrem Mann verlassen wurde, weil sie angeblich zu verklemmt ist, und sofort frage ich mich, ob Adam sich auch aus einem solchen Grund von mir trennen würde. Aber falls er mich wegen meiner Abneigung gegen Swingerclubs verlässt, ist er wohl nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe. Andererseits – wir sind verlobt. Ich habe bereits eine Menge in meine Hochzeit investiert, und ich will verdammt sein, wenn nicht alles so läuft wie geplant.
    “Nur ein einziges Mal?”, frage ich.
    Sein Lächeln strahlt hell wie eine Neonreklame. “Nur ein Mal, Babe.”
    Leise seufzend lasse ich mich von Adam in eine dunkle Ecke ziehen. Es handelt sich doch nur um eine seiner verrückten Fantasien. Sobald sie Wirklichkeit geworden
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