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Engelsfluch

Engelsfluch

Titel: Engelsfluch
Autoren: Nalini Singh
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hatte.
    Als sie wieder in ihren Mietwagen kletterte, war Deacon nirgends zu sehen. Sie fuhr zurück in ihr Hotel und als sie ihren Wagen in der unterirdischen Garage parkte, brachte er sein Monsterbike plötzlich neben ihr zum Stehen. »Wie sind Sie an den Sicherheitsleuten vorbeigekommen?«
    Er nahm den Helm ab, öffnete die Lederjacke und schwang sich vom Motorrad. Unwiderstehlich männliche Muskeln. Wie geschaffen, seine Hände darübergleiten zu lassen. Das Ziehen in ihrem Unterleib wurde stärker. Himmel, der Mann war eine einzige Einladung zum Sex.

2
    Sara holte tief Luft, um sich wieder in den Griff zu bekommen, und steuerte auf den Fahrstuhl zu. Ihre Waffen trug sie in einer Tasche bei sich. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass die Hotelleitung meist recht säuerlich reagierte, wenn sie mit einer Armbrust durchs Foyer marschierte. »Also? Was ist mit der Sicherheitskontrolle?«
    »Taugt absolut nichts.«
    Sie war ganz seiner Meinung. »Das Hotel lag am günstigsten für diese Jagd.«
    Mit diesem Mann in einen Fahrstuhl eingepfercht zu sein war eine gute Übung in Selbstbeherrschung. Wie gut er roch! Der Duft seiner warmen Haut mischte sich mit dem seiner Seife zu einem einzigartigen Aroma – ganz Mann mit einem unterliegenden Hauch von Stahl –, das sie wie ein Aphrodisiakum umfing. Da sie ja schlecht mit dem Atmen aufhören konnte, hatte sie, als sie endlich den dritten Stock erreichten, bereits eine Überdosis.
    »Warten Sie hier.« Warnend hob sie eine Hand. »Ich muss erst noch Ihre Referenzen überprüfen.«
    Lässig lehnte er sich an die Wand gegenüber von ihrer Zimmertür. »Grüßen Sie Simon von mir.«
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, zog Sara ihre Karte durch den Schlitz und ging hinein. Das Zimmer war einfach möbliert: ein Doppelbett, daneben eine kleine Kommode, ein Tisch, der gerade mal genug Platz für das Telefon und vielleicht einen Laptop bot, und ein paar Stühle. Während einer Jagd brauchte sie auch nicht mehr. Sie rief Simon von ihrem Handy aus an.
    »Deacon«, sagte sie, sobald er abgenommen hatte. »Wer ist das und was macht er hier?«
    »Beschreib ihn mir.«
    Sie tat ihm den Gefallen. »Und?«
    »Ja, das ist Deacon. Er arbeitet gerade an einem Fall und ich möchte, dass du dich da einklinkst. Den Vampir von Lacarre hast du doch schon zurückgebracht, oder?«
    »Ja.« Sara war neugierig geworden, vor allem durch das, was Simon ihr bislang verschwiegen hatte. »Was ist das für ein Fall? Hat es damit zu tun, dass Vampiren der Kopf abgehackt wird?«
    »Deacon wird dir alles Weitere erklären. Die Zeit drängt, wir müssen dem Problem schleunigst auf den Grund gehen.«
    »Das werden wir.« Sie stockte. »Simon, wegen der anderen Sache …«
    »Keine Sorge, Sara. Du musst dich nicht gleich heute entscheiden. Und auch nicht morgen.«
    Aber entscheiden musste sie sich irgendwann. »Ich teile dir meine Entscheidung nach diesem Fall mit.«
    »Gut, aber lass dir Zeit.« Er schwieg. »Sara, Deacon ist äußerst gefährlich. Pass auf dich auf.«
    »Gefährlich bin ich auch.« Sie legte auf und öffnete die Zimmertür. Besagter Mann stand schon auf der Schwelle. Zu seinen Füßen lag ein Seesack. »Moment mal! Sie bilden sich doch nicht etwa ein, dass Sie bei mir unterkommen?«
    »Ich habe Ihnen viel zu erzählen. Ich schlafe einfach auf dem Boden.«
    Manchmal könnte sie sich für ihre Neugier in den Hintern beißen.
    »Das werden Sie ganz bestimmt.« Sie winkte ihn herein und verriegelte anschließend die Tür. »Also, lassen Sie mich raten. Wir sollen diesen Psychopathen ausschalten, der sich als Jäger ausgibt.« Soviel sie wusste, war es allein in den letzten eineinhalb Wochen zu fünf Morden gekommen. Alle Opfer waren Vampire. Und alle waren geköpft worden.
    Deacon ließ seine Tasche neben ihrer auf den Boden fallen und zog seine Jacke aus. Darunter kam ein blaues T-Shirt zum Vorschein, das seine Augen erst so richtig zum Strahlen brachte. »Ich bin mir gar nicht so sicher, dass er es nur vorgibt. Ich bin ihm seit dem zweiten Mord auf den Fersen und alles deutet auf einen Jäger hin.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte sie. Noch immer stand sie mit verschränkten Armen an der Tür.
    Er hängte seine Jacke über einen Stuhl, zog ihn zu sich heran und setzte sich, um sich die Stiefel aufzubinden. »Deshalb ist es aber nicht weniger wahr.«
    »Jäger ziehen doch nicht herum und ermorden Unschuldige.« Das entsprach einfach nicht dem Wesen der Jäger. Ihre Zunft hatte Ehrgefühl. »Wir
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