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Engel beißt man nicht! (German Edition)

Engel beißt man nicht! (German Edition)

Titel: Engel beißt man nicht! (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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Deutschland, in der Nähe von München, wo sie ein herrschaftliches Haus an einem kleinen See besaß. Doch mehr und mehr verbrachte sie ihre Zeit in London, wo sich die meisten ihrer gesammelten Schätze und Bücher befanden.
    Sie drehte das Schwert in den Händen und versank gedanklich in dessen Geschichte. Wer erschuf dieses Meisterwerk? Gabriel wusste es, er wusste mehr als das Internet und jede Enzyklopädie zusammen, doch aus unerfindlichen Gründen rückte er nicht damit heraus. Vielleicht konnte sie ihn bei einem Stück Sahnetorte zum S prechen bringen. Der alte Engel hatte eine Schwäche für Süßes.
    Sie legte das Schwert in einen Waffenkoffer. Nachdem sie es noch eine Weile bewundert und ihren Wein ausgetrunken hatte, beschloss sie , schlafen zu gehen.
    Eine Bewegung im Augenwinkel ließ sie innehalten.
    Die feinen Härchen ihres menschlichen Körpers stellten sich auf, ihr Pulsschlag erhöhte sich und die Wurzeln ihrer Locken vibrierten. Obwohl nur wenig existierte , das ihr Angst machte, reagierte ihr Nervensystem menschlich und stieß Adrenalin aus . Mit etwas Konzentration brachte sie die Symptome unter Kontrolle, doch zunächst wurde sie davon überrollt.
    Sie war allein im Haus und besaß weder Katzen noch andere Haustiere. Dennoch hatte sie vor der Bücherwand zu ihrer Rechten eine Bewegung wahrgenommen.
    Unmöglich.
    Sie näherte sich der schweren Holztür der Bibliothek, die halb offen stand. Hatte sie die Tür nicht vorhin zugemacht? Erneut bekam sie eine Gänsehaut. Ihr gutes Gespür für Gefahr meldete, dass etwas nicht in Ordnung war. Aber was ging hier vor?
    Langsam durchschritt sie den Raum. Mit einer Hand fuhr sie die Bücherwand entlang, während ihr Blick in der grellen Beleuchtung auf keine dunklen Schatten traf. Alles war bis in die Ecken sichtbar.
    Hatte sich ein Geist in die Bibliothek verirrt?
    Unwahrscheinlich.
    Ab und zu kam es vor, dass ein Wesen aus der spirituellen Welt von ihrem strahlenden Engelslicht angezogen wurde, doch lange hielten sie dessen Intensität nicht aus und verschwanden wieder. Aber Geister fühlten sich anders an. Sie hatten eine andere Schwingungsqualität. Alles deutete auf einen Eindringling, der einen materiellen Körper besaß. Ein Mensch. Ein menschliches Wesen befand sich in diesem Raum.
    Weshalb sah sie dann niemanden?
    Irritiert lehnte sie sich gegen die Bücherwand und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. Vielleicht war sie lediglich übermüdet und litt unter Einbildungen.
    Ein leichter Wind strich über ihre Wange. Sie zuckte zurück.
    Sämtliche Fenster waren geschlossen. Wieder traf der Wind ihre Haut und im nächsten Moment wurde sie gepackt und auf den Tisch geworfen. Mit einem Ruck verließ die Atemluft ihren Körper. Mühsam versuchte sie , ihre Lungen zu füllen.
    Über ihr lag ein Mann ganz in s chwarz, wie ein Einbrecher, nur die Mühe einer Gesichtsmaske hatte er sich nicht gemacht. Seltsam. Er hielt ihre Handgelenke auf den Tisch gepresst und starrte sie an. Smaragdgrüne Augen unter dichten dunklen Wimpern, ein verhärtetes Gesicht mit kantigen Zügen, um die dreißig.
    „Sie tun mir weh! Ich kann kaum atmen!“
    Der Mann verlagerte sein Gewicht ein wenig. „Wenn Sie versprechen , nicht hysterisch zu werden, werde ich Sie loslassen.“
    Sienna nickte. Wut und Unbehagen brachten sie durcheinander. Seine Stimme klang ruhig und tief und völlig emotionslos. Sie richtete sich auf und stand ihm dicht gegenüber. Mehr Abstand ließ er nicht zu. Er folgte jeder ihrer Bewegungen.
    „Wie sind Sie reingekommen?“
    „Ich habe meine Methoden. Wo ist das Schwert?“
    „Welches Schwert?“
    Seine Mundwinkel kräuselten sich zu einem Lächeln, was seine harten Züge weicher machte und ihn insgesamt sehr attraktiv . Ein warmes Gefühl in ihrer Brust machte sich breit.
    Das war wohl das Allerletzte! Seit wann hatte sie Sympathien für Verbrecher?
    „Sehr amüsant, Lady, sehr amüsant.“ Er sprach ein aristokratisches Britisch, was so gar nicht zu seinem rüden Verhalten passen wollte.
    „Man sagt mir nach , dann und wann geistreich zu sein“, konterte Sienna.
    Was fiel dem arroganten Kerl ein , einfach so hier einzudringen, sämtlichen Alarmvorrichtungen zum Trotz?
    Das unwiderstehliche Lächeln verwandelte sich in ein breites Grinsen. Auch nicht besser. Ihr wurde noch heißer. „Ich würde gern noch ein wenig plaudern, aber leider habe ich es eilig.“ Er blickte den Tisch entlang und blieb an dem Waffenkoffer hängen. „Nehmen wir
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