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Endstation bei Al Wheeler

Endstation bei Al Wheeler

Titel: Endstation bei Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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»aber vielleicht nützt es
was, wenn der Doktor schon weiß, wer die Leiche ist?«
    »Wie kommen Sie darauf,
Sergeant ?« fragte ich tapfer.
    »Nun«, sagte Polnik und lächelte bescheiden, »ich meine, wenn er bereits
weiß, daß es sich um einen Räuber namens Hut handelt, muß er den Burschen doch
wohl kennen ?«
    »Ganz recht .« Ich grinste Murphy vergnügt an. »Vielleicht teilen Sie uns mit, wie Sie den
Räuber Hut kennengelernt haben .«
    »Natürlich!« Murphy nickte
ernsthaft. »Erinnern Sie mich gelegentlich mal dran, daß ich es Ihnen erzähle .« Er drehte sich schnell um und fuhr nahezu mit einem
Hechtsprung auf das Bett zu. »Sind Sie mit der Leiche fertig, Ed ?« fragte er eilig.
    »Ich glaube, ja«, sagte Sanger.
»Den Rest überlasse ich Ihnen, Doc. Sollen wir ihn für Sie hervorziehen ?«
    »Machen Sie sich keine Mühe«,
sagte Murphy grinsend. »Ich rolle mich zu ihm unters Bett hinunter .«
    Sanger blickte in das verdutzte
Gesicht seines Assistenten und zuckte dann gelassen die Schultern. »Finden Sie
nicht auch, es ist mal ’ne Abwechslung, mit dem Büro des Sheriffs zusammen zu
arbeiten ?« fragte er ihn. »Jeder einzelne ein
Komiker.«
    »Ich erwarte jeden Augenblick,
daß die Leiche aufsteht und >Frohe Allerseelen< oder so was sagt«,
erklärte der Assistent nervös.
    »Lassen Sie sich nicht
unterkriegen«, tröstete ihn Sanger. »Wenn der Fall in der üblichen Weise
abläuft wie die anderen, mit denen der Lieutenant zu tun hatte, so können Sie
auch jede Minute darauf gefaßt sein, daß eine Reihe erstklassiger Revuegirls
hier hereingesteppt kommt. Inzwischen können wir ja vielleicht einmal dieses
Bett wegschieben, damit der Medizinmann hier an die Arbeit gehen kann !«
    Kurz nachdem Doc Murphy mit der
Untersuchung der Leiche begonnen hatte, klingelte das Telefon. Mir fiel ein,
daß ich dem diensthabenden Sergeanten die Nummer des Hauses hier gegeben hatte,
und nun war es zu spät, dies zu bedauern. Gleich nachdem ich »Wheeler« in das
Mundstück des Hörers gesagt hatte, umtoste das vertraute Gebrüll von Sheriff Lavers mein Trommelfell. »Was für Fortschritte machen Sie,
Lieutenant? Wer ist der Ermordete? Wie lange gedenken Sie das Team vom
Polizeilabor dort draußen zu behalten? Inspektor Parker sitzt mir im Nacken !«
    »Sie sind eben erst fertig
geworden«, sagte ich. »Ich habe noch keinerlei Fortschritte gemacht — ich tue
mich verteufelt hart, erst einmal mit der Situation fertig zu werden. Das
Hauptproblem ist im Augenblick Sankt Nikolaus .«
    »Wer ?« donnerte Lavers ’ Stimme an mein Ohr.
    »Sankt Nikolaus«, wiederholte
ich bereitwillig. »Er ist nicht mehr da .«
    »Dies ist kaum der geeignete
Zeitpunkt, um Witze zu machen, Lieutenant! Der Teufel scheint im Gebiet von Pine City heute abend los zu sein! Ich habe mehr auf dem Hals, als ich im Augenblick bewältigen kann.
Wer ist der Ermordete ?«
    »Robin Hood«, sagte ich
vorsichtig, da ich dachte, es sei an der Zeit, einem County Sheriff
beizubringen, einen beschäftigten Lieutenant während der Arbeit nicht mit
albernen Fragen zu belästigen.
    »Robin...« Seine Stimme ging in
einer Art unterdrücktem Aufschrei unter.
    Jemand zwickte mich in den
Ellbogen. Ich sah mich um und sah Murphy mit einem engelhaften Lächeln auf dem
Gesicht dastehen. »Lassen Sie mich mit ihm reden«, flüsterte er. Ich reichte
ihm den Hörer, und Murphy lauschte ein paar Sekunden lang der knatternden
Stimme am anderen Ende der Leitung und räusperte sich dann gebieterisch.
    »Hier spricht der Sheriff von
Nottingham«, verkündete er in pseudoenglischem Akzent. »Ich bin glücklich,
Eurer Lordschaft bestätigen zu können, daß die Geißel von Sherwood Forest schließlich ihr gerechtes Schicksal ereilt hat!
Bitte, teilen Sie Prinz John mit, daß...«
    »Sie machen am besten die Tür
dort auf«, sagte Sanger zu seinem mit herausquellenden Augen dastehenden
Assistenten, »die Revuegirls müssen jetzt jeden Augenblick hereingesteppt
kommen !«

ZWEITES KAPITEL
     
    E d Sanger und sein Assistent
verschwanden mit der freudigen Abschiedsbotschaft, nichts von Bedeutung
gefunden zu haben, und verliehen zudem ihrem Zweifel Ausdruck, daß sich bei
weiteren Labortesten noch irgend etwas herausfinden ließe. Der Leichenwagen traf ein, und der tote Dean Carroll, alias
Räuber Robin Hood aus den Wäldern von Sherwood, verschwand ebenfalls, jedoch in
Richtung der County-Leichenhalle. Auch Doc Murphy verschwand, nachdem er die
Todeszeit auf irgendwann zwischen
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