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Ella und die Tischoma

Ella und die Tischoma

Titel: Ella und die Tischoma
Autoren: Lina Ebhard
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Eltern erlaubten ihren Kindern kein Handy. Da waren Ellas Eltern locker und in solchen Momenten fand Ella sie cool.
    Eine SMS von Eddie. Ella strahlte. Er wollte sich mit ihr treffen. Heute Nachmittag! Beschwingt machte sich Ella auf den Heimweg. Wer brauchte schon diese komische Kommuniongruppe! Es schien, dass Eddie seine Bolzfreunde für einen Moment vergessen hatte.
    Pünktlich stand Ella am Treffpunkt, doch von Eddie keine Spur. Das war typisch für ihn. Es wäre eher ein Wunder, wenn Eddie einmal zur rechten Zeit käme. Ella stapfte von einem Fuß auf den anderen. Nun, es waren erst fünf Minuten. Um sich die Zeit zu vertreiben, wirbelte Ella den Schnee durch die Luft und versuchte, ihn mit den Händen aufzufangen. Als Eddie nach zehn Minuten nicht da war, holte sie ihr Handy heraus und wählte seine Nummer. Er antwortete nicht. Ella versuchte es auf dem Festnetz.
    „Er ist seit dreißig Minuten weg. Er hat heute ein Spiel gegen die Fiesen Vier. Drück ihm die Daumen!“, beendete Eddies Mutter das Gespräch.
    Ella war sprachlos. Eddie hielt es nicht für nötig, ihr abzusagen? Wutentbrannt stürmte sie zur Turnhalle.
    Es stimmte. Eddie und seine Freunde spielten gegen die Fiesen Vier. Es war Halbzeit. Eddie blickte in Ellas finsteres Gesicht. Er schien einen Moment zu überlegen, was er machen sollte.
    „Trau dich nur her, Sportsfreund, dann kannst du was erleben!“, dachte Ella und ihre Miene verfinsterte sich.
    Er kam auf sie zu. Paul, Henry und Finn grölten ihm hinterher. „Komm Eddie, lass das Baby! Die zweite Halbzeit fängt gleich an!“
    Eddie schritt erhobenen Hauptes auf sie zu, einen fiesen Blick im Gesicht, und begrüßte sie mit einem Klaps auf die Schulter. Seine Stimme klang kleinlaut. „Ich habe das Spiel total vergessen. Ich wollte mich noch melden, hatte aber keine Zeit mehr! Ich war spät dran. Und ich wollte keinen Platzverweis riskieren. Das verstehst du doch, oder?“, flüsterte er.
    „Nein, das versteh ich nicht. Eine SMS ist gleich getippt. Warum fragst du mich nach einem Treffen, wenn du keine Zeit hast? Das Spiel stand sicher länger fest. Brauchen sie dich jetzt mal wieder. Und nächste Woche nicht?“, meinte Ella bissig.
    „Mensch, Ella, hör endlich auf! Sie sind meine Freunde. Wenn DU meine Freundin wärst, würdest du sie akzeptieren. Ja, sie brauchen mich! Was ist so schlimm daran. Ich bin nun mal der Beste“, meinte Eddie. Stolz klang das nicht. Eher arrogant.
    Ella schüttelte den Kopf. Er will und kann es nicht verstehen. Er ist blind vor Liebe. „Sie nutzen dich nur aus!“, murmelte Ella.
    „Da, spuck da mal drauf!“ Eddie hielt ihr seinen Finger hin. Reflexartig spuckte sie darauf. Eddie drückte ihn auf ihre Stirn. „Jetzt hast du deinem Vogel Wasser gegeben!“ Eddie grinste sie blöd an, seine Freunde grölten und Ella konnte kein Wort mehr sagen.
    Warum verhielt sich Eddie so? Was hatte sie ihm getan? Wenn er Fußball spielen wollte, war das kein Problem! Warum schlug er ein Treffen vor und kam nicht? Warum sagte er nicht ab? Eine SMS hätte gereicht. Und warum zum Teufel hatte sie ihm nicht ihre Meinung gesagt? Ella lief tränenüberströmt aus der Turnhalle.

Kapitel 5
Der Munt’sche
Frustkuchen
    Zu Hause angekommen warf sich Ella auf ihr Bett, vergrub ihr Gesicht in ihrem rot-weiß karierten Kopfkissen und schluchzte all ihren Kummer hinein. Wenn sie Sophie anrufen könnte! Aber Sophie hatte sie so enttäuscht!
    Ella hörte auf zu heulen, legte ihr Kinn auf die Hände und dachte nach. Allerdings nicht lange. Nein, Ella war zu gekränkt, um auf Sophie zuzugehen. Das würde bedeuten, sie verzieh Sophie. Das konnte Ella nicht. Nicht nach all dem, was passiert war. Wie sollte sie Sophie jemals wieder vertrauen?
    Ella setzte sich auf und umarmte ihr Kissen. Eddie sprang plötzlich in ihre Gedanken. Sie war feig! Warum hatte sie ihm nicht gesagt, was sie von seinem Verhalten hielt? Sie war doch sonst nicht auf den Mund gefallen!
    Früher.
    Früher war alles besser.
    Wenn sie sich früher etwas nicht zutraute, ermutigte Sophie Ella. Oder andersherum. Sie waren ein Team. Sie mussten nicht viel reden, um zu wissen, was die andere dachte. Sie vertrauten einander.
    „Du bist doch nur eifersüchtig!“, spukte es durch Ellas Kopf. Da waren sie wieder, Eddies hässliche Worte. „Jetzt hast du deinem Vogel Wasser gegeben!“ Eine dünne Nadel bohrte sich in Ellas Herz.
    „Ella, Mäuschen, ich bin da!“ Mama! Ella wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und
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