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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04)
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sodass die Hände auf dem Boden schleiften. Ein Hafenarbeiter griff an, und der Bokar-Affe warf den lachenden Mann durchs Fenster und in die Bucht darunter. Plötzlich war das Bordell vollkommen leer bis auf Bokar – der jetzt wieder ganz normal aussah und Kettenpanzer, Helm und Axt trug, aber immer noch keine Kleidung. Und die zahlreichen Damen des Roten Pantoffel kamen die Treppe herunter, verführerisch nackt. Jatu reagierte sofort auf die Verlockung und eilte ihnen entgegen…
    Jinnarin lachte und sah Aylis an, die neben ihr stand. »Vielleicht sollten wir jetzt gehen.«
    Die Wände fingen an zu flimmern.
    »Jetzt bin ich mir sicher, dass wir gehen sollten«, sagte Jinnarin, indem sie ein Loch in der Wand formte, das aus dem Traum hinausführte. Die beiden betraten die Höhle dahinter und ließen Jatus Traumgesicht hinter sich zurück. Am Ende der Höhle angelangt, traten sie in ihre Kabine.
    Jinnarin sprach das Wort der Suggestion aus und öffnete die Augen im Kerzenschein. Jatu ächzte und drehte sich um, halb wach, aber mit Körper und Geist immer noch im Traum gefangen. Jinnarin grinste und sagte: »Schlaft weiter, Jatu.« Doch der Klang ihrer Stimme weckte Jatu endgültig. Ächzend wickelte er sich in das Laken, stand auf und stolperte aus der Kabine.
    Aylis schaute ihm hinterher. Einen Moment später sagte sie: »Nicht nur Männer haben solche Träume.«
    Jinnarin lächelte die Seherin verschwörerisch an. »Ich weiß.«
     
    Jinnarin kauerte sich zitternd ins Gras. Sie konnte die riesige Eule im Geäst des Baumes sehen, deren große gelbe Augen sie starr fixierten. Ihre Hand fuhr an ihre Schulter, aber sie hatte ihren Bogen nicht dabei, und Rux war nirgendwo zu sehen.
    »Jinnarin, seht mich an!«
    Es war Aylis.
    »Dies ist nur ein Traum, Jinnarin – Euer Traum.«
    »Mein Traum?«
    »Ja. Und deswegen könnt Ihr ihn auch beherrschen und mit ihm tun, was Ihr wollt.«
    »Beherrschen…?« Plötzlich tauchte ein Bogen in ihren Händen auf – »Oh!« –, und Rux war bei ihr.
    Die Eule stürzte sich auf sie. Als der große Raubvogel mit ausgestreckten Krallen herabstieß, rief die Pysk, »Rux!«, und der Fuchs rannte durch die Luft und sprang den Raubvogel an. Die beiden stürzten zu Boden und rollten unsichtbar durch das hohe Gras. Krächzen und Knurren waren zu vernehmen, dann nur noch Stille, und Rux kam durch die Wiese getrottet. An seinem Maul klebte noch eine Eulenfeder.
    Sperling wandte sich an die neben ihr stehende Lichtschwinge. »Was nun, Lichtschwinge?«
    »Ah, jetzt ist es dir also bewusst.«
    »Ja«, erwiderte Sperling. »Das ist mein Traum oder vielmehr der Traum Jinnarins, und ich beherrsche ihn.« Plötzlich standen sie auf einem hohen Berg und betrachteten einen Wasserfall, der aus dem Himmel stürzte und von einer Vielzahl von Regenbögen umgeben war. »Siehst du?«
    Lichtschwinge lachte.
    Jetzt standen sie auf einer schwebenden Wolke und schauten auf einen großen Wald herab, dessen Bäume rote und goldene Blätter trugen. »Verrate mir eines, Lichtschwinge, wenn ich in diesem Moment eine Brücke zurück zur Kabine schlagen würde, könnte ich mich dann selbst aufwecken?«
    Lichtschwinge riss die Augen auf. »Sperling, was für eine kluge Idee. Aber ich weiß die Antwort nicht – vielleicht ja, aber vielleicht auch nein. Wenn Weiße Eule hier wäre, könnte er uns einen Rat geben. Aber er ist nicht hier, und ich weiß nicht, ob ein Risiko damit verbunden ist. Ohne dieses Wissen sollten wir es lieber nicht versuchen.«
    »Wenn wir keine Risiken eingehen, Lichtschwinge, eignen wir uns auch kein Wissen an«, sagte Sperling. »Aber ich werde warten und es bei anderer Gelegenheit ausprobieren… nachdem wir Farrix gefunden haben. Trotzdem wäre ich froh, wenn ich die Antwort kennen würde, denn vielleicht wäre uns dieses Wissen nützlich, wenn wir uns an der Sendung versuchen.«
    Lichtschwinge nickte, während die zwei auf einem burgunderroten Eichenblatt mitten in einem Schwarm schillernder Libellen einen murmelnden Bach entlangtrieben. »Wenn wir irgendwann keine andere Wahl mehr haben, können wir es immer noch ausprobieren.«
     
    Als Lichtschwinge in den Traum eintrat, befand sie sich unter wogenden dunklen Wolken über einem hellgrünen Meer, und Jinnarin flog voraus. Dazu sind wir noch nicht bereit. Lichtschwinge bildete einen Brücke und kehrte in ihre Kabine zurück, wo Jinnarin lag. Die Pysk war schweißgebadet.
    Augenblicke später schoss Jinnarin keuchend und mit vor Furcht wild
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