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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04)
Autoren: Dennis L. McKiernan
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lief.
    »Nein!«, rief Jatu und schoss kerzengerade in die Höhe, während ihm der Schweiß über Gesicht, Hals und Brust lief.
    Rux fuhr zusammen und zurück, erholte sich jedoch rasch und blieb stocksteif zwischen seiner Herrin und Jatu stehen, den wachsamen Blick auf das Gesicht des schwarzen Mannes gerichtet.
    Sperling flog herbei, verband sich mit der Pysk – ihrem stofflichen Körper –
    … und schlug die Augen auf.
     
    »Also gut, Sperling, jetzt bildest du die Brücke zu Jatus Traum.«
    Sie traten durch den Tunnel des Baus ins Licht und tauchten auf der Ruderbank eines Beiboots wieder auf. Männer legten sich in die Riemen, und vorne im Bug hielt Jatu den Schaft einer großen Harpune, während sein volles Lachen ertönte.
    Sperling ging an den Reihen der schwitzenden Männer nach vorn zum Bug. »Jatu! Jatu!«, rief sie. »Was jagst du da?«
    Jatu wandte den Kopf, und sein Gesicht strahlte vor Freude. »Ah, kleine Jeju, ich zeige dir, was wir jagen!« Jatu drehte sich um und deutete auf eine dahinjagende weiße Wolke.
    »Eine Wolke, Jatu?«
    »Aye, Jeju, einen großen Wolkenwal.«
    Plötzlich ging Sperling auf, dass das Beiboot hoch am Himmel über der Welt flog und hinter ihm eine große Himmelsgaleone zwischen den Wolken segelte und dem dahinjagenden Beiboot folgte. Männer und Zwerge an Bord der Galeone feuerten Jatu und seine Ruderer mit lautem Jubel an.
    Jetzt drehte Sperling sich um und schaute nach vorne, und die Wolke, die sie verfolgten, schlug mit einem großen Flossenschwanz auf und ab, der sie schnell voranbrachte. »Aber warum, Jatu? Warum jagt ihr die Wolken?«
    Jatu krümmte sich vor Lachen, doch es gelang ihm zu keuchen: »Natürlich wegen des Nebeltrans, kleine Jeju. Wegen des kostbaren Nebeltrans.« Sein donnerndes Gelächter erschütterte den Himmel, während die Ruderer kicherten.
    »Sperling«, sagte Lichtschwinge, deren Gesicht ebenfalls ein Lächeln kräuselte, »wir müssen gehen. Sieh nur zum Horizont!«
    Sperling schaute hin. Als wehe ein Vorhang im Wind, so schimmerte der Himmel am Horizont. Die Himmelsgaleone wurde blasser, und auch die Wolken verschwanden eine nach der anderen. »Ach herrje, dieser wunderbare Traum geht zu Ende«, sagte sie.
    »Bilde eine Brücke nach draußen«, sagte Lichtschwinge.
    Sperling ließ eine Öffnung entstehen, in die sie und Aylis traten, und hinter sich hörten sie Jatu lachen. »Sie bläst! Die Walwolke bläst an!« Und wieder hallte sein Gelächter durch das Firmament.
    Als Lichtschwinge und Sperling Ontahs Worte murmelten…
    … schlugen Aylis und Jinnarin die Augen auf. Das Erste, was sie hörten, war ein leises Gelächter, da Jatu im Schlaf gluckste.
    »Fürchtet Euch nicht, Jinnarin, wir werden erst in Eurer Sendung traumwandeln, wenn Ihr dazu bereit seid.«
    »Wann wird das sein?«
    »Ich würde sagen… nach einer weiteren Nacht in Jatus Nachtgespinsten.«
    Jinnarin lächelte. »Er hat so wunderbare Träume, nicht wahr? Ziemlich unvorhersehbar, neh?« Jinnarins Lächeln war plötzlich wie weggeblasen. »Das heißt, alle bis auf Nachtmahr mit dem Jujuba.«
    Aylis nickte. Dann wurde sie plötzlich grüblerisch. »Ich frage mich…«
    Jinnarin sah die Seherin an. »Was?«
    Aylis’ Augen schienen in weite Ferne zu schauen.
    »Was?«, wiederholte Jinnarin.
    Aylis schüttelte den Kopf, als erwache sie aus tiefstem Nachdenken. Sie holte scharf Luft.
    »Ihr fragt Euch was?«, fragte Jinnarin in der Hoffnung, dass ihre Frage diesmal gehört würde.
    Aylis hob die Hände. »Ach, mehrere Dinge. Ich frage mich, ob sich schlimme Erlebnisse ständig im Traum wiederholen. Ich frage mich, ob auch große Freude im Schattenland ständig wiederholt wird. Und ich frage mich, ob ein schlimmes Erlebnis wie Jatus überwunden werden kann, sodass der Traum den Träumer nicht mehr quält. Wenn ja, wie? Ach, hätte ich Ontah doch nur danach gefragt… vielleicht können wir ja etwas tun, um Jatus Träume von diesem schrecklichen Ereignis aus seiner Vergangenheit zu befreien.«
    Jinnarin nickte. »Und auch die Träume aller anderen.«
    Aylis lächelte. »Vielleicht finden wir einen anderen Lehrer – einen, der sich mit dem Traumwandeln und der Traumgestaltung auskennt.«
    »Andererseits«, sann Jinnarin, »wenn nicht, finden wir vielleicht selbst heraus, wie wir die Träume einer Person von schrecklichen Bildern befreien können, wie man einen Nachtmahr vollständig auslöschen kann.«
    »Jinnarin, damit müssen wir sehr vorsichtig sein, denn Träume sind in
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