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Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Elf on Earth – Elfe Auf Erden

Titel: Elf on Earth – Elfe Auf Erden
Autoren: Anja Thieme
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Ohren gehext, das nie wieder aufhörte zu wachsen. Deshalb hieß es in Morphadia, wenn jemand sich unzugänglich zeigte: “Bald hast du Moos an den Ohren!” Ein Spruch, den Eivyn mehr als einmal gehört hatte. Sie seufzte, aber als sie wieder auf den Bildschirm sah und einen Kollegen als Helden des Spiels erkannte, begann sie unwillkürlich zu kichern. Gabriel wandte den Kopf und spähte über seine Schulter. Erschreckt hielt Eivyn inne. Der Junge schien auf einen Gedanken zu kommen, zog ein ziemlich neues Handy aus der Brusttasche seines Hem- des und klappte es auf. Es erzeugte einen ähnlichen Dreiklang wie ein Amary.
    “Shit!”
    Eivyn blickte auf das Display des Handys.
    “Hi Gabriel! Habe eben deine SMS gelesen. Blöd, dass du es nicht zur Probe schaffst. Hatte mir den Samstag extra freigehalten. LG Jana.”
    Eivyn versuchte, sich aus den wenigen Worten, die sie ans Englische erinnerten, den Sinn der Nachricht zusammenzureimen, doch es gelang ihr nicht. Aber das Gefühl, dass der Junge Hilfe brauchen konnte, war so stark, dass sie mit einem Satz auf Gabriels Oberschenkel sprang.
    “Good morning! My name is Eivyn! How do you do?”
    Gabriel fuhr hoch. Er zuckte zurück, soweit es die Rückenlehne der Parkbank zuließ. Dann kniff er – mit exakt dem gleichen Gesichtsausdruck wie sein Vater – die Augen zu- sammen.
    “Was ... bist du?”
    “Sorry”, sagte Eivyn gut gelaunt. “I don’t understand. Please speak to me in English.”
    “Ähm”, machte der Junge hilflos. “What – or ... who are you?”, brachte er schließlich heraus. Offensichtlich war er mit dem überraschenden Sprachwechsel überfordert, und Eivyn bemühte sich, die nächsten Sätze langsam und deutlich zu sprechen.
    “I am a muse”, gab sie zurück. “Your father’s muse. I come from Morphadia.”
    “A muse? Morpha... Ich verstehe kein Wort! Ähm ... and what, please, is a muse?”
    “Let me explain.” Eivyn sprach noch langsamer. “I’m an elf. Some of us are muses. We inspire humans.”
    “You do what?”
    “We make them have ideas?”, versuchte sie es noch einmal.
    “Ideas? Inspire? A muse ... eine Muse?”, kombinierte Gabriel. Dann hellte sich seine Miene auf und er fuhr fort: “I think I understand. And ...”, wieder suchte er nach Worten, “why does my father need – a muse? He isn’t really an → artistic person?”, fügte er argwöhnisch hinzu.
    “Even a manager needs inspiration if he does something important for → mankind ”, behauptete Eivyn waghalsig. Irgendetwas in der Art würde ja hoffentlich tatsächlich hinter allem stecken.
    “Ah”, meinte Gabriel und schien ernsthaft nachzudenken, welchen Dienst sein Vater der Menschheit wohl erweisen konnte, dass er eine Muse dazu brauchte. Dennoch kniff er sich zunächst in den Handrücken, wohl um auszuschließen, dass er noch schlief und träumte. “Au!” Seine Augen begannen zu leuchten. “Ist das irre! Eine echte Elfe! You’re real!”, wandte er sich an Eivyn. “And your job is to inspire humans?”
    “Yes”, freute sich Eivyn über seine Begeisterung. Sie wies auf den Bildschirm der Spielekonsole. “Lynic is a muse too.”
    “Link?!”, meinte Gabriel ungläubig. “The → hero of my game?” “His real name is Lynic”, gab Eivyn stolz zurück. “He specializes in developing new → media arts .” “Wow!”, machte Gabriel und bat sie, mehr zu erzählen. Eivyn berichtete bereitwillig.
    “Some of us specialize in → painters , actors, musicians or poets. And also we ourselves have our special talents, to inspire literature or → classical music or pop art, for example. Also → brilliant scientists, politicians, even the → Pope or the Dalai Lama need inspiration sometimes. We inspire artists by the way we look or by small details we tell them about our lives. You might know The Lord of the Rings ?”
    “Sure, I do!”, sagte Gabriel.
    “The head of the elf council inspired Tolkien to create the → elb people . He looks like Legolas.”
    “Really?”, fragte Gabriel. “Amazing!” Dann seufzte er tief. “Can humans go to Morphadia?”
    Das klang sehnsüchtig. Eivyn hob die winzigen Schultern.
    “Some say that in the ancient times humans knew → paths that led to us. But this was a very long time ago. I didn’t exist then.”
    “And how old are you?”
    Eivyn dachte angestrengt nach.
    “Elves aren’t born in the same way as humans, you know. They just → magically appear when people need them. My first memory of the
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