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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1
Autoren: Frank Rehfeld
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bei der Jagd bereit gewesen war, sich so weit von ihrer Höhle zu entfernen. Sie hatte eine Brut zu versorgen!
    Glücklicherweise waren ihre Nachkommen noch jung und nicht allzu groß. Wäre er gestanden, hätten sie ihm gerade bis zur Hüfte gereicht, doch jetzt, da er halb gelähmt auf dem Boden lag, erschienen selbst sie ihm als riesige, Furcht einflößende Ungetüme.
    Erneut versuchte eines der Jungen nach ihm zu beißen, doch diesmal war Lhiuvan auf der Hut. Wild schwang er sein Schwert, und wenn er auch nicht traf, reichte es doch, das Biest zurückzutreiben. Dabei hatte er Glück, dass die Brut noch so jung und ihr Gift längst nicht so konzentriert wie bei einem erwachsenen Tier war, sonst wäre er bereits tot gewesen. So aber merkte er, wie die Kälte und damit auch die Lähmung allmählich wieder aus seinem Bein zu weichen begannen.
    Er warf einen raschen Blick zu Naltiria hinüber. Sie wurde von der Frostspinne in arge Bedrängnis gebracht, doch dank ihrer Geschicklichkeit gelang es ihr, den Angriffen immer wieder auszuweichen und dem Ungeheuer ihrerseits kräftige Schwerthiebe zu versetzen.
    Aber Lhiuvan sah auch drei weitere junge Spinnen, die aus dem Hintergrund der Höhle herankrochen. Zwei davon näherten sich ihr, die dritte kam auf ihn zu. Er rief Naltiria eine Warnung zu.
    Nicht allzu weit von ihm entfernt, aber knapp außerhalb seiner Reichweite, lag die Fackel auf dem Boden. Mühsam wälzte Lhiuvan sich herum, bis er sie mit den Fingerspitzen seiner linken Hand erreichen und ergreifen konnte. Er schwenkte sie im Halbkreis. Die Brut der Frostspinne fürchtete das Feuer und wich zornig zischend zurück.
    Ein kaum erträgliches Kribbeln breitete sich in Lhiuvans Bein aus, als die Kälte wich und das Gefühl zurückkehrte. Er überprüfte, ob er es wieder belasten konnte. Zumindest teilweise gelang es ihm. Die Fackel weiterhin vor sich schwenkend kämpfte er sich mit äußerster Mühe wieder auf die Füße.
    Eines der Jungen versuchte seine Schwäche auszunutzen und schlug mit seinen beiden vorderen Beinen nach ihm. Wuchtig ließ Lhiuvan sein Schwert niedersausen. Auch das Fell war beim Nachwuchs noch längst nicht so fest und dicht wie bei einem ausgewachsenen Tier. Die rasiermesserscharfe Klinge glitt hindurch und trennte beide Beine dicht unterhalb des Gelenks ab. Das Ungeheuer bäumte sich auf und stieß einen schrillen Schrei aus. Noch einmal stieß Lhiuvan sein Schwert auf das Jungtier hinab, und diesmal spaltete er ihm mit einem mächtigen Hieb den Kopf.
    Brüllend fuhr das Muttertier herum, als es bemerkte, dass er eines ihrer Jungen getötet hatte.
    Für Naltiria bedeutete dies Rettung in höchster Not. Ein Hieb eines der Spinnenbeine hatte sie zu Boden gestreckt, wo sie der Frostspinne nahezu hilflos ausgeliefert war. Nun jedoch verlor die Bestie schlagartig jedes Interesse an ihr und kam noch immer vor Wut und Schmerz über den Tod ihres Jungen brüllend auf Lhiuvan zugestürmt.
    Aber Zorn und Rachedurst machten sie auch blind und unvorsichtig. Lhiuvan erwartete sie ruhig, das Schwert in der einen und die Fackel in der anderen Hand. Rasend vor Hass schlug das Ungeheuer mit seinen Beinen nach ihm, während ihn gleichzeitig eines der Jungen ein weiteres Mal zu beißen versuchte.
    Erst im letzten Moment wich er geschickt zur Seite aus, zu spät für die Bestie, ihren Angriff noch zu bremsen. Eines ihrer wirbelnden Beine traf an seiner statt eines der Jungen und schleuderte es davon, gleich darauf prallte sie gegen das zweite und begrub es fast unter sich. Kläglich wimmernd brach es zusammen.
    Lhiuvan wartete den Moment ab, an dem die Bestie dicht an ihm vorbeistürmte, um ihr mit einem kraftvollen Schwerthieb eine weitere Wunde an einem ihrer Beine zuzufügen. Die Frostspinne schien es nicht einmal wahrzunehmen. Sie stupste ihr wimmerndes Junges vorsichtig an, sodass er Gelegenheit zu einem weiteren Hieb fand, während er aus den Augenwinkeln sah, dass Naltiria sich benommen wieder aufrichtete.
    Erneut wurde die Frostspinne von rasender Wut gepackt. So schnell und plötzlich, dass er es kaum wahrnahm, stürzte sie sich ein weiteres Mal auf ihn.
    Nur mit knapper Not konnte er ihren wirbelnden Beinen ausweichen, aber das war nicht die einzige Gefahr. Dicht vor ihm klaffte das Maul mit den mehr als fingerlangen, nadelspitzen Giftzähnen auf. Klebriger Geifer tropfte davon herab.
    Ein Ausweichen war nicht mehr möglich. Instinktiv riss er die Fackel nach oben. Der Kopf der Bestie zuckte vor dem
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