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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1
Autoren: Frank Rehfeld
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trotz der mittlerweile verstrichenen Jahre war es ihm seither unmöglich, etwas für eine andere Frau zu empfinden. Es wäre ihm wie Verrat vorgekommen.
    Auch Naltiria würde dies irgendwann erkennen, vermutlich schon bald, und selbst wenn es sie im ersten Moment schmerzen würde, würde sie wahrscheinlich schnell darüber hinwegkommen. Aber auch daran wollte er jetzt nicht denken.
    Er hätte ihr gar nicht erst gestatten sollen, bei ihm zu bleiben, aber sein Verlangen, sich in einem Kampf zu beweisen, war kurzzeitig so stark gewesen, dass ihm alles andere gleichgültig geworden war, und es wäre grausam und verantwortungslos gewesen, sie jetzt allein zurückzuschicken. Noch andere Gefahren und Ungeheuer als Frostspinnen lauerten in der eisigen Einöde, und obwohl sie sich trotz ihrer Jugend bereits zu einer hervorragenden Kriegerin entwickelt hatte, wollte er sie keinem unnötigen Risiko aussetzen.
    Narr , schalt er sich gleich darauf selbst. Welche größeren Gefahren könnten sie wohl erwarten, als eine hungrige Frostspinne auf Beutezug zu jagen, die schrecklichste Bestie in diesem Teil der Welt?
    Wortlos trieb er sein Pferd an, preschte schneller und schneller durch die Eiswüste, ehe die Spuren des Ungeheuers völlig verweht wurden. Die Frostspinne hatte ihre Höhle irgendwo in der Nähe, das spürte er. Sie kamen dem Ungeheuer näher. Erwartung und Vorfreude erregten ihn und löschten jegliches andere Gefühl aus.
    Kein Mensch, vermutlich nicht einmal der geübteste menschliche Fährtenfinder, wäre noch in der Lage gewesen, der Spur der Frostspinne zu folgen. Aber was konnte man von minderwertigen Völkern schon erwarten, egal ob es sich um Menschen, Zwerge oder sonst jemanden handelt, dachte Lhiuvan. Niemand unter ihnen besaß so scharfe Sinne wie ein Elb, und genau diese scharfen Sinne ermöglichten es ihm selbst jetzt noch, die fast zugewehten Abdrücke im Schnee zu erkennen.
    Er ritt wesentlich schneller, als in diesem Gelände angeraten gewesen wäre. Überall unter der trügerisch glatten Schneedecke konnten sich tückische Spalten verbergen, die eine Gefahr für ihn, aber mehr noch für sein Pferd darstellten. Doch das Jagdfieber war stärker als jede Regung seines Verstandes. Er wandte nicht einmal den Kopf, um sich zu vergewissern, ob Naltiria ihm noch folgte.
    Nach einiger Zeit wurden die Spuren deutlicher und führten in einem Bogen auf eine große Hügelkette im Norden zu. Mit etwas Glück, so hoffte Lhiuvan, waren diese Hügel das Ziel der Frostspinne und sie hatte irgendwo dort eine Höhle. Er war der Verfolgung überdrüssig, wollte das Ungeheuer endlich stellen, es im Kampf bezwingen und töten.
    Die Hügel erwiesen sich als fast gebirgsartig zerklüftet, mit tief eingeschnittenen Schluchten und steil aufragenden Felswänden. Eine Umgebung, wie Frostspinnen sie liebten, was Lhiuvans Hoffnung steigerte, den Unterschlupf des Ungeheuers gefunden zu haben.
    Die Felsen boten Schutz vor dem Biss des Windes, wodurch auch die Spuren der Bestie nicht mehr so rasch verweht wurden und nun wieder besser zu sehen waren. Sie führten durch eine breite, gewundene Schlucht, die von zerklüfteten, rund einem Dutzend Meter hohen Felswänden begrenzt wurde.
    Sie gelangten an eine recht steil ansteigende Geröllhalde. Lhiuvan zögerte kurz, dann sprang er aus dem Sattel und band sein Pferd an einem Felsbrocken fest. Es erschien ihm zu gefährlich, über das mit einer dicken Schneedecke überzogene Geröll zu reiten. Er zog eine Fackel aus den Satteltaschen, wartete, bis Naltiria es ihm gleichgetan hatte, dann begannen sie die Steigung hinaufzuklettern. Rasch merkten sie, wie gut es war, dass sie die Tiere zurückgelassen hatten. Das feine Gestein war so glatt, dass es ihren Füßen mehrmals keinen Halt bot und sie nur mit äußerster Geschicklichkeit verhindern konnten, dass sie stürzten und das gerade erst emporgestiegene Stück zurückrutschten. Jedes Pferd würde sich auf diesem Untergrund die Beine brechen.
    Schließlich endete der Hang. Fast lotrecht fiel das Gestein in einen mehrere Meter durchmessenden Kessel ab, der auf allen Seiten von hohen Felsen umgeben war. In einer der Felswände klaffte ein Loch, bei dem es sich nur um den Eingang zur Höhle der Frostspinne handeln konnte. Innerlich jubelte Lhiuvan in grimmigem Triumph auf. Er hatte gewusst, dass er das Ungeheuer allen Widrigkeiten zum Trotz aufspüren würde. Nun endlich waren sie am Ende ihrer Jagd angelangt und hatten ihr Ziel erreicht.
    Die
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