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El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)

Titel: El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Autoren: Birgit Karliczek
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schnell. Der Unbekannte hatte keinen Grund länger als nötig in der Tür neben ihm zu verweilen und so drehte er sich, nachdem er an Alejandro vorbeigegangen war, von ihm weg.
     
    Kevin lief weiter zum Tresen und bestellte die Getränke – ein Bier, eine Pina Colada und einen Mojito. Während er dort stand und wartete, konnte er die Blicke des Fremden in seinem Rücken spüren. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, allerdings widerstand er der Versuchung sich umzudrehen und erneut den Blicken des Südländers zu begegnen.
    Verdammt, sieht der gut aus , ging es Kevin durch den Kopf. Der Fremde war mindestens eins achzig groß, hatte kurze schwarze Haare und dunkelbraune Augen. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd, dessen Ärmel bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt waren. Die Unterarme waren muskulös und seine großen Hände endeten in langen schlanken Fingern. Der olivfarbene Teint hob ihn deutlich von den weißen Europäern hervor und durch sein gepflegtes Äußeres zog er zudem das Interesse vieler weiblicher Wesen auf sich.
    Aber Aussehen war nicht alles, wie Kevin wusste. Matthias sah ebenfalls gut aus, aber er hätte nie gedacht, mit ihm solch eine Enttäuschung zu erleben.
    Nein, dachte Kevin, nicht hier und nicht jetzt. Schalt einfach mal ab, das hast du dir verdient.
    Er nahm die Getränke und drehte sich zur Tür. Der Fremde war nun in ein Gespräch mit einem Hotelangestellten vertieft und so konnte Kevin ihn im Vorbeigehen unbemerkt noch einmal ausgiebig ansehen.
    Ja, er sieht verdammt gut aus .

Ein paar Tage später saß Kevin nachmittags alleine an einem Tisch auf der Terrasse des Hotels und blätterte gerade in einer Zeitung, als sich neben ihm jemand räusperte.
    „Darf ich?“, fragte der fremde Südländer auf Englisch und deutete mit einer Hand auf den Stuhl gegenüber von ihm.
    „Bitte“, antwortete Kevin, unschlüssig, ob er ein Gespräch mit dem Mann anfangen oder lieber in Ruhe seine Zeitung weiterlesen sollte. Diese Entscheidung wurde ihm abgenommen.
    „Darf ich mich vorstellen? Alejandro Rodriguez Escorial“, sagte sein Gegenüber und reichte ihm die rechte Hand.
    „Kevin Bachmann“, nahm dieser sie an. Einen anderen Namen zu nennen wäre sinnlos gewesen, das Namensschild von der Veranstaltung hing noch an der Brusttasche seines Hemds.
    Eine junge Kellnerin kam an ihren Tisch und stellte einen Milchkaffee vor Kevin ab. „Möchten Sie auch etwas bestellen?“, wandte sie sich dann in deutscher Sprache an Alejandro. Der zog tadelnd die Augenbraue nach oben, weil er kein Wort verstanden hatte.
    Verdammt , dachte Alejandro, muss das ausgerechnet jetzt sein?
    Kevin schien, im Gegensatz zur Kellnerin, seine Gedanken gelesen zu haben und übersetzte ihre Frage ins Englische. „Die Dame fragt, ob Sie etwas bestellen möchten.“
    „Einen Espresso, bitte“, antwortete Alejandro an die Kellnerin gewandt, woraufhin diese etwas verlegen zurück zur Bar eilte, um dem vermeintlichen Hotelgast seinen Wunsch zu erfüllen. Innerhalb weniger Augenblicke stand der Espresso vor ihnen auf dem Tisch.
    „Danke für die Übersetzung.“
    „Gerne geschehen“, sagte Kevin, der das Verhalten der Kellnerin als übertrieben empfand. Nur weil man die falsche Sprache gesprochen hatte, musste man nicht gleich in einen Laufschritt verfallen und Hektik verbreiten.
    „Sie nehmen also an einer internationalen Veranstaltung teil“, holte Alejandro ihn gedanklich an den Tisch zurück und deutete auf das in Englisch geschriebene Namensschild. „Worum geht es denn?“
    „Um Reiseleitung. Nur leider ist die Fortbildung nicht ganz so interessant wie die Tätigkeit selbst.“
    „Reiseleiter. Also Stadtführungen und Busreisen?“ Alejandro hatte sich in dem Stuhl zurückgelehnt und schaute Kevin fragend an. Unter Reiseleitung konnte er sich tatsächlich nichts anderes vorstellen als einen Reisebus voller Rentner, die sich die Sehenswürdigkeiten der Städte in Rekordzeit zeigen und erklären ließen.
    „Ach ja, das typische Berufsbild. Quengelnde Schulklassen, die vom Lehrer gezwungen werden Kirchen zu besichtigen oder die Altstadt abzulaufen, ohne dabei dem enormen Shopping-Drang nachgeben zu dürfen. Grausige Vorstellung. Sie müssen wirklich schlechte Erfahrungen gemacht haben“, konterte Kevin scherzhaft, woraufhin sein Gegenüber den Blick lächelnd senkte.
    „Ganz so schlimm ist es nicht“, fuhr Kevin fort. „Stadtführungen gehören zwar auch zu meinem Beruf, aber die meisten Leute, die daran
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