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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire
Autoren: Henry Quinn
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nickte verstehend. »Hoffentlich hatte Enver Chroschka mit seiner Theorie recht, als er sagte, die Hitze würde genügen, um den gesamten Höhlenkomplex zu zerstören.«
    »Uns bleibt keine andere Wahl«, preßte Logan hervor.
    Die Vampire gewannen an Geschwindigkeit, und offenbar schienen sie sich ihrer Beute sehr sicher zu sein, denn ihrer Attacke entbehrte es an Hast.
    Endlich hatten Logan und Sandy Vaughn den Tunnel erreicht. Er hob das Gewehr.
    Einer der Vampire stieß einen harten Ruf aus. Ahnte er, was Logan vorhatte?
    Der Polizeichef zielte, zwang seine bebende Hand zur Ruhe.
    Fast hatten die ersten Dämonen die Wanne mit dem Benzin erreicht. Logan schoß.
    Das Projektil schlug mitten in der Mulde ein. Von nun an ging alles rasend schnell.
    Eine gewaltige Stichflamme stob bis zur Höhlenecke, verschlang die vordersten Vampire, griff nach den nächsten.
    Ein vielstimmiger Schreckensschrei erscholl.
    Tosend fuhr eine heiße Druckwelle durch den Felsendom. Überall Feuer. Das Benzin war in alle Richtungen verspritzt. An unzähligen Stellen brannte es. Das Eis schmolz, schrankgroße Brocken fielen von der Decke, zerschmetterten manchen der Dämonen, die anschließend von den allgegenwärtigen Flammen verschmort wurden.
    »Komm!« schrie Logan. »Nichts wie weg!«
    Sie stürmten in den Tunnel, angetrieben von der erhitzten Luft, die pfiff und heulte.
    Hinter ihnen, im Felsendom, nahm das Chaos zu. Die Hitze tötete die Vampire, die wie aufgescheuchte Ameisen bei einem Waldbrand ziellos umherhasteten. Nacheinander fielen sie dem Feuer zum Opfer.
    Das Eis an Decken und Wänden schmolz, verdampfte. Das Gestein ächzte unter der Marter der Temperaturschwankungen. An einer Wand zeigte sich ein meterdicker Spalt, zuckte durch den Fels, setzte sich fort bis zur Decke. Ein tiefes, ehrfurchtgebietendes Grollen brachte die Höhlen zum Schwingen.
    Logan und Sandy vernahmen die Geräusche der Katastrophe. Sie eilten erschöpft und durchfroren den Tunnel entlang, vorbei an den Trümmern, die noch von ihrem Kampf mit A’ykla, der Eisschlange, herrührten, weiter und weiter.
    Und in ihrem Nacken glühendheiße Druckwellen. Das brennende Benzin mußte das Gefüge der Natur in diesem Gebiet erschüttert haben, oder lag es an dem dämonischen Einfluß der Eisvampire, daß ein verhältnismäßig kleines Feuer derartige Reaktionen hervorrief?
    Die Todesschreie der Vampire und das Donnern herabstürzender Fels- und Eisbrocken nahm allmählich ab. Logan wollte schon erleichtert langsamer laufen, da knirschte es in den Wänden des Tunnels. Entsetzt beleuchtete er mit seinem Scheinwerfer die Quelle der Geräusche. Unzählige schmaler Spalten zersetzten das feste Gestein, machten es porös und brüchig.
    »Alles stürzt zusammen!« schrie Sandy.
    Logan hielt sie an der Hand, in der anderen das Gewehr, und er zerrte sie mit sich, umgeben vom Brechen und Bersten des Felsens.
    Vor ihnen zeigte sich ein mattes Loch, durch das ein kalter Wind pfiff.
    Der Ausgang!
    Sie stürmten hinaus, in die Nacht, in die eisige Kälte. Da stand ihr Rover, unversehrt. Für eine Sekunde blieben sie stehen, verschnauften.
    Aus dem Inneren der Erde dröhnte es, und eine Wolke bestialischen Gestanks fuhr aus dem Tor.
    Logan eilte zum Rover, öffnete ihn und schaltete die Heizung des Motors auf volle Kraft. Bevor sie in das Labyrinth der Eisvampire hinabgestiegen waren, hatte Logan die Heizung vorsichtshalber etwas angelassen. Zwar wurde die Batterie davon stark in Mitleidenschaft gezogen, aber jetzt trug diese Maßnahme zu ihrer Rettung bei. Schon nach wenigen Minuten würden sie abfahren können.
    Das Rumpeln und Rumoren verstärkte sich. Die Erde bebte, zitterte.
    Die ersten Anzeichen!
    Probehalber betätigte Logan den Anlasser. Stotternd und immer wieder aussetzend sprang der Motor an, und bald lief er ruhig und voll unterdrückter Kraft.
    Ein grünes Leuchten drang aus dem Tor. Sandy Vaughn schüttelte sich. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Das Leuchten verdickte sich, aber dann loderte eine gelbe Flamme auf und erstickte den grünen Glanz.
    »Steig ein, Sandy!« forderte Logan sie auf. »Die Höhlen der Eisvampire stürzen zusammen, ein Krater wird hier entstehen. Wir müssen fort!«
    Das Mädchen kletterte die kurze Leiter hinauf, verriegelte die Tür und starrte aus dem Fenster. Logan trat das Gaspedal durch. Die Ketten rasselten los und trieben den Rover von der Stätte der Vernichtung fort.
    Die Erdstöße wurden heftiger. Das Fahrzeug schaukelte und
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