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EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)

Titel: EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
Autoren: Saul Peterson
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gegen sechs Uhr mit hämmernden Kopfschmerzen. Er quälte sich aus dem Bett und schlich fröstelnd in die Küche. Er nahm eine Packung Tylenol und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Nahm dann drei Tabletten in den Mund und schluckte sie mit etwas Wasser hinunter. Danach schritt er an die Spüle, bückte sich, zog eine Flasche Jack Daniels darunter hervor, goss sich sogleich ein großes Glas davon ein und schluckte auch dieses ohne zu zögern hinab. Er hatte eine schreckliche Nacht hinter sich gebracht. Er wusste nicht mehr, ob das, was geschehen war, Albtraum oder schreckliche Realität gewesen war. Irgendwo in Boston lief nun ein Typ herum, dem die Schneidezähne fehlten. Eisenheim kontrollierte seine rechte Hand. Sie schmerzte. An den Knöcheln war sie aufgekratzt und rot. Möglicherweise – mit sehr großer Wahrscheinlichkeit – war er in seinem Zustand gestern Abend aber auch nur gestolpert. Eisenheim blickte auf die Uhr über dem Kühlschrank. Er wollte gegen sieben Uhr dreißig seinen Dienst aufnehmen. Die Zeit lief ihm wieder einmal davon. So konnte er noch nicht das Haus verlassen; er konnte noch nicht klar denken. Es war Zeit für eine kalte Dusche. So wie jeden Morgen.
    Die Kälte, die ihn von Stony Brook nach Roxbury zum Boston Police Department am Schroeder Plaza begleitete, verfolgte ihn bis in das Department hinein. Er rieb sich fröstelnd die Arme, als er das Department durch den Haupteingang betrat. Anzeichen für schlechte Nachrichten waren gegeben. Vor dem Haupteingang parkten ein Dutzend Vans verschiedener Fernsehstationen wild auf der Tremont Street. Eisenheim sah sich noch einmal nach ihnen um. Verwundert schüttelte er den Kopf. Schließlich zog er an den wachhabenden Police Officers vorbei, nickte ihnen zu und schritt geradewegs auf das Treppenhaus zu, das sich direkt neben den Aufzügen befand. Er bemerkte noch das Tuscheln in seinem Rücken, dann rief plötzlich jemand seinen Namen. Eisenheim drehte sich um. Einer der Wachhabenden winkte Eisenheim verlegen zu, dann sagte der Uniformierte: „Detective. Ihr Partner … Kingfield … er wurde erschossen! Heute Morgen!“ Eisenheim spürte, wie ihm das Gesicht entglitt. Er war kurz davor, die Fassung zu verlieren. Er schluckte und hob verlegen die Hand. Ein eigenartiger Reflex, um sich zu bedanken. Er unterdrückte weitere falsche Impulse, nickte dem Officer sparsam zu, drehte sich um und schritt die Treppen hinauf in den ersten Stock. Flüsternd zwang er sich dabei zu einem wichtigen Entschluss:„Du darfst dich jetzt nicht ablenken lassen. Nicht ablenken lassen, nicht ablenken lassen!“
    Er hatte die ganze Nacht so gut wie kein Auge zugemacht und wusste, dass man ihm diese nächtliche Unruhe deutlich in seinem Gesicht ablesen konnte. Trotz der Dusche hatte er tiefe Ringe unter den Augen, zudem war nun sein Gesicht aschfahl. Er konnte das spüren, ohne in den Spiegel zu schauen. Es war nicht einfach, die körperlichen Gebrechen zu retuschieren. Mit zunehmendem Alter wurde ihm dies ein Ding der Unmöglichkeit. Wie viele heiße und kalte Duschen würde er in einem Monat oder in einem halben Jahr brauchen? Eisenheim versuchte sich an eine Zeit zu erinnern, in der er den Morgen nach dem Aufstehen noch genossen hatte. Eigenartigerweise konnte er sich daran nicht mehr erinnern. Diese Zeit war komplett aus seinem Gedächtnis gelöscht. Auch dies war eine klare Nebenwirkung von Drogenmissbrauch. Die körperlichen Gebrechen des fehlenden Schlafes kamen dem hinzu und drückten nun auf sein Gemüt. Seine Knie schienen aus Gummi, seine Beine wogen dadurch schwerer, als sie tatsächlich waren. Auch seine Augen brannten – und nun Kingfield! Tot?
    Er hatte sich bei Captain McGuire freiwillig gemeldet, um in dieser Sonderkommission mitarbeiten zu dürfen. Diese Sonderkommission hatte den Fall der entführten Hanaa Cline bearbeitet. Einer seiner Hauptbeweggründe war wohl der gewesen, dass er die Familie von Hanaa Cline aus Jamaica Plain sehr gut kannte. Das hatte er aber bislang noch jedem Kollegen vorenthalten können, wofür es seiner Meinung nach auch einen sehr guten Grund gab. Er wollte niemanden in seinem Privatleben rumschnüffeln sehen. Zudem waren der Stadtteil Jamaica Plain sowie auch der Franklin Park nicht einmal einen Steinwurf von Stony Brook entfernt. Er wohnte quasi mittendrin. Überdies wies die Art der Entführung auf so ein entfremdetes Bereitschaftspotenzial hin, Risiken einzugehen, dass jeder erfahrene Ordnungshüter Blut
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