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Einst und heute (German Edition)

Einst und heute (German Edition)

Titel: Einst und heute (German Edition)
Autoren: Sisa
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aufzufangen und dennoch machte es mir gar nichts aus, dass er
mir seine Sahne über das ganze Gesicht verteilte. Schnurrend verrieb ich sie
mit den Fingern, leckte über seine immer noch pochende Spitze und lehnte mich
schließlich, als er mir nichts mehr zu geben hatte, mit einem Seufzer in die
Kissen zurück.
     
    *
     
    Atemlos schaute Hannes auf mich hinab, unsere Blicke trafen
sich. Ich war wie gebannt von dem brennenden Ausdruck seiner türkisfarbenen
Augen. Ich erschauderte sacht, als er sich langsam über mich beugte und dann
mit den Lippen über mein Gesicht glitt. Meine Nerven prickelten unter seinen
sanften Liebkosungen und dem gierigen Gleiten seiner Zungenspitze, mit der er
über meine Haut glitt und seinen eigenen Saft aufnahm. Und dann stöhnte ich
unter dem Ansturm seines Mundes, der sich heiß und schwer auf den meinigen
legte und sich mit ihm zu einem glühenden Kuss verband. Untermalt von dem
harzigen Geschmack seiner Sahne …
    Dann, irgendwann – es kam mir vor, wie nach Stunden – löste
er sich endlich von mir und richtete sich mit einem Seufzer auf. Ein letztes
Streicheln seiner Finger über meine Wange, dann streckte er sich aufatmend
neben mir aus.
    Wieder trafen sich unsere Blicke.
    Ich fühlte mich von einer Sekunde auf die andere seltsam
befangen. Plötzlich wurde mir überdeutlich bewusst, wo wir uns befanden. Ich
dachte endlich wieder an die Party nebenan, von der wir uns einfach
davongestohlen hatten. Fühlte das fremde Bett unter mir, den kitschigen
Plüschleoparden, der wohl erotisch wirken sollte. Und rief mir die hemmungslose
Leidenschaft in Erinnerung, der ich mich hingegeben hatte.
    Es war einfach so geschehen. Ohne Vorwarnung.
    Ich hatte, schlicht und einfach gesagt, den Kopf verloren!
    Das hätte nicht passieren dürfen – immerhin war ich von
Lorenz für diesen Abend engagiert worden und hätte mich um ihn kümmern müssen!
    Hannes schenkte mir ein sanftes, nachdenkliches Lächeln und
dann blinzelte er vielsagend.
    „Du reagierst absolut natürlich und spontan auf mich –
scheinst ein Naturtalent zu sein. Bist eine sehr gute Partnerin, kann ich dich
behalten?“
    „Wie … wie meinst du das?“
    Fragend richtete ich mich auf die Ellbogen auf und sah ihm
forschend ins Gesicht.
    Er wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da flammte
plötzlich das Licht auf. Mit einem erstickten Ausruf schoss ich hoch auf die
Knie, als ich die vielen Leute erkannte, die um das Bett herum standen. Bisher
waren sie von der Dunkelheit des Raumes meinen Blicken verborgen gewesen.
    Ächzend wandte ich mich Hannes zu, der sich immer noch
entspannt auf dem Bett lümmelte und sich nicht an den Leuten zu stören schien.
    „Was ist hier los?“ flüsterte ich erstickt.
    Er grinste.
    „Das war unser Publikum. Sag nicht, dass du nichts davon
gewusst hast?“
    Nein – ich hatte nichts davon geahnt. Ich hatte an eine
spontane Verführung geglaubt, an ein feuchtfröhliches Wiedersehen, bei dem uns
eben die Gefühle übermannt hatten. Und die Erkenntnis, dass ich selber ein
Bestandteil seiner vorhin angesprochenen Show gewesen war, schmeckte plötzlich
gallenbitter.
    Es erstaunte mich überhaupt nicht mehr, als Lorenz dicht an
das Bett herantrat und mir mit einem Lächeln die Hand reichte.
    „Das war eine vorzügliche Vorstellung, meine Liebe – ich
muss schon sagen, du bist dein Geld wirklich wert!“ meinte er schwer atmend.
Und ich war immer noch so schockiert von der Entwicklung, dass ich automatisch
meine Kleidung entgegennahm, die er mir in die Hand drückte.
    Wieder wandte ich den Kopf Hannes zu und sah ihn fragend an.
Ich wich seinem Blick nicht aus, bis er derjenige war, der schließlich
wegschaute. Seltsam ernüchtert erkannte ich, dass er von Anfang an gewusst
hatte, wie perfekt er mich an der Nase herumgeführt hatte!
    Er hatte mich ausgenutzt. Mich vorgeführt – und das im
wahrsten Sinne des Wortes. Von wegen glückliches Wiedersehen und wieder
entdeckte Gefühle von damals!
    Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Schweinehund!
    Aber andererseits … es hatte Spaß gemacht. Verdammt viel Spaß
sogar! Der Sex mit ihm war so gut gewesen wie eh und je. Vielleicht sogar noch
besser als damals, als wir beide noch jung waren. Ich war voll auf meine Kosten
gekommen, und das ließ sich einfach nicht bestreiten.
    „Hättest du mir nicht sagen können, was hier abläuft?“
    „Ich dachte, das hätte Lorenz dir schon mitgeteilt!“ brummte
er und setzte sich endlich auf.
    „Nein, hat
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