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Einst und heute (German Edition)

Einst und heute (German Edition)

Titel: Einst und heute (German Edition)
Autoren: Sisa
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all unsere Wünsche und Sehnsüchte
miteinander aus.
    Und doch verlief es sich irgendwann im Sande. Wir trennten
uns. Nicht im Guten – doch warum, das wusste ich heute gar nicht mehr. Der
Kontakt brach ab, von Heute auf morgen, und wir sahen uns nicht mehr.
     
    *
     
    Ich tauchte langsam aus meinen Erinnerungen auf, als ich von
meinem Begleiter angerempelt wurde. Versunken hatte ich inmitten der
Menschenmenge auf der Stelle gestanden, ein Glas Wein in der Hand und mit
offenen Augen vor mich hin geträumt.
    Nun forderte Lorenz meine Aufmerksamkeit.
    Schnell zwang ich ein Lächeln auf die Lippen und wandte mich
ihm zu. Gleichzeitig versuchte ich, Hannes aus meinen Gedanken zu verdrängen.
    „Vergiss ihn!“ beschwor ich mich selber. „Es ist vorbei, er
war eine Episode aus deiner Vergangenheit. Dein erste Liebe, dein erster Mann –
und das ist lange her! Nichts kann die Zeit von damals wieder aufleben lassen.
Nichts!“
    Der Abend war wie viele andere auch. Lorenz hatte mich für
diese Nacht gebucht. Das erste Mal – er war noch nie mein Kunde gewesen. Per Internet
war das Date getroffen worden und er hatte mir nur mitgeteilt, dass er eine
Begleiterin für einen speziellen Partykreis suchte. Normalerweise – wie mir
meine Erfahrung oft genug gezeigt hatte! – schwebte den Männern, die mich
anforderten, ein Besuch in einem Swingerklub oder ähnliches vor. Manchmal auch
einfach nur eine heiße Nacht in deren Hotelzimmer.
    Doch dieser Lorenz hatte mich in dieses kleine, gemütliche
Landhaus am Rande von München gebracht und bis jetzt hatte sich nichts
Ungewöhnliches ereignet. Mal abgesehen von dem Wiedersehen mit Hannes. Es war
ein ganz normaler Stehempfang – eine Party wie viele andere auch. Leise Musik,
viel Gelächter. Der betörende Geruch vieler verschiedener Parfüms. Es wurde
Wein oder Sekt gereicht und am Büfett gab es nett angerichtete Häppchen aller
Art.
    Jedoch keinerlei erotische Betätigung.
    Nun, vielleicht hatte ich diesen Lorenz auch einfach nur
falsch verstanden?
    Ich wandte mich an ihn und taxierte ihn kurz mit Blicken.
Lorenz war einer dieser typischen Geschäftsmänner, wie sie mir schon oft
untergekommen waren. Er roch nach Macht und Geld und trug seinen schwarzen
Boss-Anzug so selbstverständlich, wie andere Leute ihre Jeans. Die Rolex an
seinem Handgelenk war bestimmt echt und die Brillis in seinen Manschettenknöpfen
nicht gerade klein.
    Er war weder groß, noch klein – weder schön noch hässlich.
Er war sich seiner eigenen Wichtigkeit bewusst und bemühte sich um natürliche
Höflichkeit – und er ließ mich auch nicht spüren, dass ich eine bezahlte
Begleiterin war. Seine Escort-Dame für diese Nacht!
    Nein, um sich diese Blöße zu geben, hatte er anscheinend
zuviel Stil und Erziehung, und das war eine durchaus positive Überraschung, den
viele andere meiner Kunden handhabten dies ganz anders.
    Doch was er für diesen Abend eigentlich von mir erwartete,
das wusste ich nicht. Noch nicht!
    Als ich ihn endlich danach fragte, blitzten seine kleinen,
farblosen Augen auf und er meinte launig zu mir:
    „Warte nur ab, Schätzchen … es tut sich schon noch was!“
Fast hätte er sich erwartungsvoll die Hände gerieben, das war ihm anzusehen.
Aber das verkniff er sich im letzten Moment. „Noch wurde das Zeichen nicht
gegeben – doch es wird bald losgehen! Nicht ungeduldig werden!“
    Er nickte einem Kellner zu, der mein Glas Wein auffüllen
sollte und reagierte gar nicht auf meine Ablehnung. Ich vertrug nicht viel Wein
– und ich hatte heute Abend schon zwei Gläser getrunken. Dazu kaum etwas
gegessen. Und ich musste doch einen klaren Kopf bewahren. Schließlich war ich
geschäftlich hier, und nicht zum Vergnügen …
    Lorenz setzte jedoch seinen Willen durch, mein Glas war
wieder voll und er prostete mir zu. Und fragte unvermittelt: „Wie ist es
eigentlich … bezahlt habe ich dich schon. Musst du jetzt alles tun, was ich
will?“
    Diese Frage war mir schon oft von Kunden gestellt worden und
ich hatte immer eine passende Antwort darauf parat.
    „So lange es nichts Extremes ist – ja! Du hast bezahlt und
jetzt gehöre ich sozusagen dir, für diese Nacht. Aber trotzdem musst du dich an
die getroffenen Abmachungen halten!“
    Lorenz grinste. Es war ein selbstsicheres, fast hämisches
Grinsen – das mir nicht gefiel. Ich hätte aber noch nicht einmal sagen können,
warum nicht. „So lange du deinen Spaß daran hast, das war doch die Bedingung –
nicht wahr? Nein, ich berichtige
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