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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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beschwichtigte Ottokar. „Gleich ist die Stunde aus. Dann muß sie sowieso zum Essen.“
    Vom Schloß schrillte die Schulglocke herüber, Türen klappten, Schritte tappten, Stimmen wurden laut und lauter.
    „Wunderbar macht ihr das! Die geborenen Gärtner!“ juchzte die Leiterin. „Man spürt eine Liebe zu Pflanzen, die ich bei euch nicht vermutet hatte! Macht schön weiter so! Ich gehe rasch zu Tisch und werde dafür sorgen, daß ihr nachher eine Stärkung bekommt.“ Zwischen den Beeten stakste sie davon.
    „Ihre Blumen!“ Dampfwalze hob seinen Riesenstrauß auf und stakste hinterher.
    Oben an den Fenstern erschienen die ersten Köpfe, unten vor dem Tor nahm die Horn Dampfwalze den Strauß ab, redete und redete und schickte ihn endlich zurück. Kaum war sie verschwunden, tönte das Hohngelächter der Mädchen herüber. Zwar wußten sie nicht, wieso die Ritter hier arbeiteten, doch daß sie es taten, streichelte ihre Schadenfreude.
    „Los, los! Keine Müdigkeit! Erde, wem Erde gebührt!“ und ähnliches riefen sie herüber.
    „Gar nicht beachten!“ riet Stephan in der unrühmlichen Lage. Dampfwalze kam zurück.
    „Muskelprotz mit Spatzenhirn! Muskelprotz mit Spatzenhirn!“ johlten die Mädchen hinter ihm her.
    Ruhig drehte er sich um, grinste hinüber und brabbelte vor sich hin, daß es nur die Ritter verstehen konnten. „Ja, ja, quietscht nur, ihr Suppenhühner! Ihr wißt noch nicht, was euch nachher blüht. Ein Blättchen-Quiz!“

    „Was ist denn das?“ fragte Werner.
    Der Muskelprotz lächelte, als sei er schüchtern. „Na ja, raten wie das einzelne Grünzeug heißt. Hab ich eben erfunden, und die Horn will’s machen. Als lehrreiches Spiel.“
    Mit einemmal waren die Köpfe an den Fenstern verschwunden. „Aha! Sie ist oben“, stellte Stephan fest. Viele richteten sich auf.
    „Weiter!“ sagte Ottokar. „Weiter! Und wenn ihr nur so tut als ob. Nicht auffallen. Wir warten auf Nachricht aus dem Wirtschaftsgebäude.“
    Auch dort hatten sie die Mädchen an den Fenstern beobachtet und warteten, nachdem sie verschwunden waren noch eine Weile, ehe Pummel hinaushuschte und sich gemächlich zum Garten begab.
    „Wir waren wieder mal die Klügsten!“ flachste er. „Sie sind da! Und schön zum Abtransport in Müllsäcke verpackt.“ Die Ritter grinsten. Manche arbeiteten vor Schreck wieder richtig. „Wie viele sind’s denn?“ wollte der kleine Eberhard wissen. Pummel überlegte. „Einige Dutzend. Sind ja auch einige hundert Paar Schuhe!“
    „Schaut mal!“ Fritz deutete zum Wirtschaftsgebäude . Mit geschulterten Plastiksäcken kamen Klaus, Dieter, Eugen, Walter, Hans-Jürgen heraus und gingen gemächlich in Richtung Hafen davon.
    „Wir fangen schon an“, bemerkte Pummel. „Macht ihr hier schön weiter!“ Ohne Eile verließ er den Garten, die Gärtner beugten sich wieder über die Pflanzen, ohne Eile auch sie.
    Stephan lachte. „Mal ganz was anderes. Ein Streich in Zeitlupe!“
    Bei diesem Tempo blieb es. Nach dem Essen kam Fräulein Dr. Horn zurück. Ralph verließ hinter ihr den Garten und ging seelenruhig, als habe er etwas Bestimmtes zu erledigen, zum Waldrand, um die Schuhschlepper zu warnen, wenn sie zurückkamen.
    „Wunderbar!“ lobte die Leiterin. ,Jetzt habt ihr euch eine Vesper redlich verdient. Geht hinauf in den Eßsaal und laßt es euch schmecken.“
    Die Ritter gingen zum Tor, aus dem sich gerade die Mädchenschar ergoß. Unter den Augen von Fräulein Dr. Horn gaben sie sich zahm.
    „Was tut ihr denn hier?“ fragte Beatrix.
    „Schulausflug!“ antwortete Stephan. Ähnlich knapp fiel der Kontakt zwischen Ottokar und Sophie aus.
    Doch als Dampfwalze Ingrid freudig begrüßen wollte, fauchte sie ihn an: „Euch Idioten haben wir die Pflanzenkunde zu verdanken! Sonst könnten wir jetzt schwimmen gehn .“
    Mit erhobenem Zeigefinger trat ihr Bruder Mücke dazwischen und ließ einen druckreifen Satz los. „Es ist sehr wichtig, das Blatt zu kennen. Denn wie schnell kann es sich wenden!“ Anschließend im Eßsaal , wo sie sich Frikadellen und köstlichen Rosenfelser Kartoffelsalat schmecken ließen, sagte er, der Satz sei ein Test gewesen, um herauszufinden, ob die Mädchen etwas ahnten. Aber Grünzeug gelte ja nicht umsonst als prima Tarnung.
    Stephan nickte. „Die glauben an unseren Schulausflug wie Fünfjährige an den Weihnachtsmann.“
    „Mit Ausnahme von mir!“ machte sich Armin wichtig.
    „Ach? Bist du immer noch fünf?“ fragte ihn Andi.
    Und sie
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