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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Durchgang zum Sportplatz verschwinden. Die eine war Martina, Benis Schwester, einwandfrei.
    „Die Hühner!“ rief er den Nachdrängenden entgegen. „Los, die kriegen wir noch!“
    Er wollte weiter, da stand Stephan neben ihm und hielt ihn am Arm fest. „ Stop , Mann! Nicht so eilig.“
    „Spinnst du?“ Werner wollte sich losmachen. „Zwei sind grad zum Durchgang raus, mit einem ganzen Korb voll.“
    „Ich hab sie gesehen“, bestätigte Stephan seelenruhig.
    „Also sind sie mit den Booten da. Holt eure Taschenlampen!“ brüllte Werner mit überschnappender Stimme.
    „Und dann?“ Klaus war dazugekommen. „Erzähl weiter! Ich hör dich so gern denken.“
    „Wir rudern hinterher und kreisen sie ein. Schneller sind wir ja.“
    „Und dann?“ fragte Stephan.
    Fassungslos sah Werner von einem zum andern. „Dreimal dürft ihr raten.“
    Da stand plötzlich Mücke vor ihm, wie aus der Versenkung gekommen, und sagte in seiner spöttisch — freundlichen Art: „Sie werden uns erpressen. Entweder wir lassen sie ziehen, oder sie kippen unsere Schuhe in den See, und wir sind selber schuld.“
    Werner wiegte den Kopf hin und her. Atemlos kamen die Minis dazu. „Alles weg! Bis zum letzten Schlappen.“
    „Kein Grund zur Aufregung“, meinte Dampfwalze. „Ein Paar hat jeder an. Das reicht vorerst.“
    Zu guter Letzt gesellten sich der Rex, Mauersäge und Iain Mac Harris zu ihnen, auf dessen Gesicht sich wieder Inseln gebildet hatten. „Mir scheint, ihr habt mehr Gespenste als wir. Und sie sind viel leiser!“

Pflanzenkunde In Zeltlupe

    Eine der Besteckschubladen im großen Abstelltisch der Spülküche stand offen. Das Fach für die Obstmesser war nahezu leer. Im Eßsaal saß die Ritterschaft beim Frühstück. Wie immer gab es Kakao, Müsli mit Milch und Marmeladebrote, jedoch kein Obst. Die Ritter trugen ihre gewohnte Kleidung, Hemd und kurze Hosen. Doch statt der knöchellangen Socken hatten sie heute ausnahmslos Strümpfe angelegt, die bis eine Handbreit unters Knie reichten. Aus deren Rand ragte jeweils am rechten Bein das Griffende eines Obstmessers. Nicht außen, wo die Schotten in friedlichen Zeiten ihren Schwarzen Dolch tragen, sondern innen an der Wade.
    „Sehr sinnig!“ meinte der Rex, dem das sofort auffiel. „Da können sich die Mädchen ja auf einiges gefaßt machen!“
    Kein Wort, daß sie die Obstmesser wieder in die Schublade legen sollten. Er kannte seine Schreckensteiner und wußte, nicht eines würde verlorengehen. Die geklauten Schuhe aber mußten sich bei diesem Symbol grimmiger Entschlossenheit schnellstens wiederfinden.
    Noch rätselten die Ritter, wie es zu dieser Überrumpelung hatte kommen können. Gewiß, nach dem Stand von Streich und Gegenstreich – das alte Spiel zwischen den beiden Schulen - waren die Mädchen an der Reihe. Nur, so schnell wie diesmal hatten sie noch nie geschaltet. Wieso?
    In der großen Pause nach der zweiten Unterrichtsstunde humpelte Beni zu Ottokar, Stephan, Mücke und Dampfwalze, die sich in einer Fensternische des Klassentrakts unterhielten. „Ich glaub, es war meine Schuld!“ sagte er so laut, daß sich weitere Ritter dazugesellten. „Martina hat mich in der Teepause angerufen. Welche Tante ich denn da spazierengerudert hätte? Sie hat mich durchs Fernglas erkannt. In meiner Begeisterung hab ich’s ihr erklärt: Die Tante sei ein Onkel aus Schottland, daß es dort auch Burgschulen gebe, und daß der Onkel mir versprochen habe, uns am Abend mehr darüber zu erzählen.“
    „Völlig klar.“ Mücke nickte. „Wie ich meine Schwester Ingrid kenne, hat sie sich ausgerechnet, daß wir beim Thema Burgschulen alle hingehen würden.“
    „Völlig klar“, bestätigte Witzbold Klaus. „Als Schottenruderer warst du zwar ziemlich naiv, dafür hast du uns als Turbosuppenkasper vor Schlimmerem bewahrt!“
    Dieser Blickwinkel kennzeichnete die Schreckensteiner Einstellung: Wer eine Schwäche oder einen Fehler eingestandeine Selbstverständlichkeit auf der Burg –, wurde nicht verhöhnt, vielmehr in Schutz genommen. Jeder konnte mal danebenhauen, und grade dann braucht man ja Freunde, die zu einem halten.
    ,Ja , ich war wohl ziemlich blöd“, bestätigte Beni. „Ich werde mir was einfallen lassen!“
    ,Je eher, desto besser!“ meinte Fritz. „Solang wir nur unsere Sonntagnachmittagsschuhe haben, fällt das Training flach, und wir verlieren die Kondition.“
    Ottokar sagte beim Mittagessen den Sport ab. Es mußte wirklich schnellstens was geschehen. An
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