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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Penny Jordan
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Unfall. Sie war auf dem Weg zu einer Vorlesung und fuhr mit dem Fahrrad über den Campus. Auf diesem Teil des Universitätsgeländes war Studenten der Zutritt verboten.
    Als sie mit Steve zusammenstieß, dachte sie zuerst, er wäre ein Kommilitone aus dem Politologiekurs, obwohl er offensichtlich einige Jahre älter war als sie. Sie war errötet und hatte sich lachend bei ihm entschuldigt, aber der Grund für ihre Verlegenheit war nicht der Zusammenstoß mit Steve gewesen, sondern ihre heftige Reaktion auf seine Nähe.
    Später hatte sie ihm einmal gestanden, daß sie ihn vermutlich nicht davon abgehalten hätte, wenn er sie an Ort und Stelle, auf dem Rasen, genommen hätte. Obwohl sie damals noch Jungfrau gewesen war und ihre Erfahrungen mit Männern sich auf Lloyds zaghafte Küsse und Zärtlichkeiten beschränkt hatten, hatte Steve eine derart verheerende Wirkung auf sie ausgeübt.
    Als sie erfuhr, daß Steve kein Kommilitone war, sondern frischgebackener Dozent, der gerade in Harvard promoviert hatte, war sie schockiert und zutiefst beschämt.
    Nachdem er sie getadelt hatte, weil sie auf einem für Studenten verbotenen Teil des Campus geradelt war, schickte er sie weiter, und sie rechnete nicht damit, ihn je wiederzusehen.
    Doch nur zwei Tage später tauchte er bei ihr auf, um ihr ein Buch zu bringen, daß bei dem Zusammenstoß aus ihrem Fahrradkorb gefallen war. Wieder schämte sie sich, weil sie gerade einen Zeitungsartikel über hungernde Kinder in der Dritten Welt las, der sie zu Tränen gerührt hatte.
    Nachdem er den Grund für ihre Tränen erfahren hatte, erklärte sie ihm, daß sie niemals ein Kind in die Welt setzen könne, wenn so viele Kinder Not leiden würden.
    „Sie finden bestimmt, daß ich übertrieben reagiere, nicht?” erkundigte Abbie sich verlegen, sobald sie sich wieder gefangen hatte.
    Steve schüttelte den Kopf. „Nein”, erwiderte er ernst. „Ich finde …”
    Weiter kam er nicht, weil in diesem Moment eine ihrer Mitbewohnerinnen ins Zimmer kam und sie bat, ihr bei der Suche nach einem Buch zu helfen, das sie verlegt hatte.
    Abbie bot ihm eine Tasse Kaffee an, doch er lehnte dankend ab. Zwei Wochen später, zu Beginn der Semesterferien, war er dann unerwartet bei ihren Eltern aufgetaucht, wo sie sich gerade im Garten sonnte, um mit ihr auszugehen.
    Später hatte er ihr erklärt, er hätte es vorher nicht getan, weil er Dozent war und sie Studentin und er nicht den Eindruck erwecken wollte, er würde seine Position benutzen, um junge Studentinnen zu verführen. In diesem Moment hatte sie sich noch mehr in ihn verliebt. Er war so aufrichtig gewesen, so anständig … manchmal sogar zu anständig. Einmal hatte er sich geweigert, sie mit zu sich zu nehmen und mit ihr zu schlafen.
    „Du willst mich nicht”, warf Abbie ihm unter Tränen vor.
    Statt zu antworten, nahm er ihre Hand und führte sie an die entsprechende Stelle, um ihr zu beweisen, wie erregt er war. Es schockierte und erregte sie zugleich, und als er sah, wie sie errötete und seinem Blick auswich, lachte er. Dann seufzte er und ließ ihre Hand wieder los. „Weißt du, es ist noch zu früh, und du bist …”
    „Wag es ja nicht, mir zu sagen, ich sei noch zu jung”, unterbrach sie ihn leidenschaftlich. „Ich bin zwanzig … fast …”
    „Und ich bin sechsundzwanzig … fast.”
    „Das sind nur sechs Jahre Altersunterschied.”
    „Du bist noch Jungfrau, und ich habe bereits Erfahrungen gesammelt”, erwiderte er ungerührt.
    „Ich kann es doch lernen. Du kannst es mir beibringen. Du …”
    Steve schloß die Augen und nahm sie in die Arme.
    „Führ mich nicht in Versuchung”, flüsterte er mit bebender Stimme, so daß sie zu zittern begann.
    Sie hatte auch gezittert, als er sie zum erstenmal richtig geküßt hatte. Und danach …
    Aber es war nicht nur Sex und körperliches Verlangen gewesen …
    Abbie schloß die Augen, als die schmerzlichen Erinnerungen auf sie einstürmten.
    Steve hatte sie das erstemal bei ihrer zweiten Verabredung geküßt. Sie hatte ihm gegenüber erwähnt, daß sie gern „Ein Sommernachtstraum” sehen wolle, das traditionsgemäß in Stratford on Avon aufgeführt wurde. Allerdings hatte sie keineswegs erwartet, daß er mit ihr dorthin fahren würde. Das Stück hatte nur sehr gute Kritiken bekommen, und sie hatte gehofft, ihre Eltern würden ihr vielleicht einen Theaterbesuch spendieren.
    Als Steve sie anrief und sagte, er habe zwei Karten gekauft, war sie so aufgeregt bei der Vorstellung, ihn
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