Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
den richtigen Rahmen zu verleihen, oder einen Chefkoch, der in letzter Minute einspringen und ein Büfett für fünfhundert Tagungsgäste ausrichten sollte.
    Sobald Cathy alt genug gewesen war, hatte sie, Abbie, sie ermutigt, ihr Taschengeld mit Aushilfstätigkeiten als Kellnerin oder am Tresen aufzubessern, genau wie sie es früher getan hatte. Sie hätte es sich auch leisten können, Cathy während des Studiums großzügig zu unterstützen, doch Cathy hatte auf eigenen Beinen stehen sollen.
    Nachdem ihre Ehe gescheitert war, hatten ihre Eltern ihr, Abbie, geholfen und sie sogar gebeten, wieder zu ihnen zu ziehen. Sie hatte jedoch darauf bestanden, für sich allein zu sorgen. Nun war sie froh darüber, sich in dieser Kleinstadt im Herzen von England, in die Steve sie damals gebracht hatte, eine eigene Existenz aufgebaut zu haben. Sie hatten damals Zukunftspläne gemacht und beide an der Universität arbeiten wollen – sie im Archiv und er als Dozent. Sein Traum war es gewesen, später einmal Schriftsteller zu werden.
    Abbie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie hatte einer Freundin, die regelmäßig auf dem Flohmarkt verkaufte, versprochen, ihren Dachboden nach Sachen abzusuchen, die sie loswerden wollte. Wenn sie sich beeilte, würde sie es noch vor ihrem Termin mit dem Manager des neuen luxuriösen Konferenzcenters schaffen, das zu einem Hotel im Ort gehörte und kürzlich eröffnet worden war.
    Man war an sie herangetreten und hatte ihr den Posten des Managers angeboten, doch sie hatte das Angebot ausgeschlagen, weil sie lieber ihr eigener Chef war und die Verantwortung für ihr Leben allein trug. Ihr Leben mochte etwas einsamer sein, war aber auch viel sicherer. Und wenn es um ihre persönlichen und beruflichen Beziehungen ging, war Sicherheit ihr sehr wichtig.
    Aus Angst, verletzt zu werden, ließ Abbie nicht einmal ihre engsten Freundinnen zu dicht an sich heran, und was Männer betraf …
    Es ist nicht so, daß ich die Männer hasse, überlegte sie, während sie die schmale Treppe zum Dachboden hochstieg. Sie wollte nur keinem Mann die Gelegenheit geben, sie so zu verletzen, wie man sie damals verletzt hatte. Schließlich war sie keine Närrin. Das hieß allerdings nicht, daß es Männer gegeben hatte, die sie in Versuchung geführt hatten. Die Erinnerungen an den Schmerz, den Steve ihr zugefügt hatte, hatten sie jedoch immer zurückgehalten. Steve hatte ihr gesagt, daß er sie liebte und sie immer lieben würde, daß er ihr niemals weh tun würde. Sie hatte ihm geglaubt, aber er hatte gelogen. Wie sollte sie also je wieder einem Mann vertrauen? Und nicht nur um ihretwillen, sondern auch um Cathys willen. Cathy brauchte Liebe und Geborgenheit.
    Abbie stieß die Tür zum Dachboden auf und krauste die Nase, weil die Luft abgestanden und staubig war. Sie hatte den Dachboden nicht mehr betreten, seit Cathy mit dem Studium begonnen hatte und von zu Hause ausgezogen war.
    An der Universität hatte Cathy Stuart kennengelernt, der dort ein Aufbaustudium machte. Zuerst hatte sie, Abbie, befürchtet, es würde Cathy genauso ergehen wie ihr damals.
    Fran, eine ihrer ältesten Freundinnen, wies sie jedoch darauf hin, daß sie ihr gutes Verhältnis zu Cathy aufs Spiel setzen würde, wenn sie an dem Glauben festhielt, daß Stuart sich Cathy gegenüber genauso verhalten würde wie Steve ihr gegenüber.
    „Stuart ist anders als Steve”, beharrte Fran, als Abbie sich weigerte, mit ihr über das Thema zu sprechen. „Und selbst wenn er es nicht wäre, hat Cathy das Recht, ihre eigenen Fehler zu machen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Man muß als Mutter loslassen können, so schwer es auch ist”, fügte sie hinzu. „Ich verstehe dich ja, wir alle tun es, aber Cathy ist erwachsen, Abbie, und sie ist verliebt …”
    „Sie glaubt, daß sie verliebt ist”, unterbrach Abbie sie wütend. „Sie kennt ihn erst seit einigen Monaten und redet schon davon, daß sie bei ihm einziehen will und …”
    „Gib ihr eine Chance”, riet Fran ohr. „Gib ihnen eine Chance.”
    „Du hast gut reden”, meinte Abbie unwirsch. „Deine Töchter sind noch Teenager …”
    Fran verdrehte die Augen. „Und du glaubst, das macht es leichter? Lloyd und Susie reden schon seit einer Woche nicht mehr miteinander. Neulich abend hat Lloyd sie in leidenschaftlicher Umarmung mit einem Jungen vor der Tür überrascht. Natürlich ist er ziemlich wütend geworden und hat den übermäßig besorgten Vater gespielt. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher