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Einladung in den Palast des Scheichs

Einladung in den Palast des Scheichs

Titel: Einladung in den Palast des Scheichs
Autoren: Jackie Braun
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getroffen. „Ich habe eine Firma, Reed“, hatte sie sich verteidigt.
    „Erinnere mich bloß nicht daran. Für etwas anderes hast du ja kaum noch Zeit.“
    „Soll ich mich etwa dafür entschuldigen, dass ich erfolgreich bin?“
    „Nein, aber dann musst du eben damit rechnen, dass ich meine Freizeit ohne dich gestalte. Und dabei habe ich eben eine neue Frau gefunden.“
    „Ja, meine Schwester!“
    Doch er hatte nur achselzuckend erwidert: „Elle versteht mich. Sie will nicht rund um die Uhr arbeiten und Karriere machen. Stattdessen unterstützt sich mich bei meiner.“
    War Reed eigentlich immer schon so ein widerlicher Macho gewesen? Oder hatte er sich erst zu einem entwickelt, als ihr kleines Unternehmen immer erfolgreicher wurde? Egal, jedenfalls hatte sie ihm entgegengeschleudert: „Also, eine Frau kann nicht erfolgreich sein und eine Karriere haben, ohne dass der Mann an ihrer Seite fremdgeht? Ist es das, was du mir zu sagen versuchst?“
    „Ich will damit sagen, dass kein Mann gern die zweite Geige spielt.“
    Danach hatte Emily nichts mehr geantwortet. Welchen Zweck hatte es auch? Außerdem lag ein Fünkchen Wahrheit in Reeds Worten. Kochen war ihre einzige große Liebe. Reed verblasste daneben.
    Seufzend stand sie auf und begann, ihr weißes Küchenoutfit auszuziehen. Dann ging sie langsam in Richtung Schlafzimmer, das sie noch vor einem Jahr mit dem Mann geteilt hatte, der sehr bald mit ihrer Schwester verheiratet sein würde.

2. KAPITEL
    Obwohl sie erst sehr spät schlafen gegangen war, stand Emily wie gewohnt kurz vor acht auf. Allerdings brauchte sie mittlerweile ziemlich viel Kaffee, um die langen Arbeitstage und kurzen Nächte einigermaßen heil zu überstehen.
    Bloß gut, dass ihr kleines Apartment zugleich als Büro diente. Sonst käme sie vermutlich nur noch zum Schlafen nach Hause. Außer dem winzigen Schlafzimmer, dessen Fenster auf die düstere kleine Nebenstraße blickte, gab es noch das enge Wohnzimmer, in dem sie auch Kundengespräche führte, und ein noch engeres, renovierungsbedürftiges Badezimmer. Die Küche jedoch war ein absoluter Traum.
    Zusammen mit Reed hatte sie vor ein paar Jahren dieses Apartment angemietet. Damals hatte die Küche allerdings noch nicht die Hälfte der Wohnung eingenommen. Das hatte sich erst im Zuge der umfangreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten ergeben, die Emily nach Reeds Auszug in Auftrag gegeben hatte. Und wenn sie heute zwischen der neuen Küche und Reeds Anwesenheit wählen müsste, fiele die Entscheidung ganz eindeutig zugunsten der Küche aus.
    Die Wand zum Wohnzimmer hatte sie versetzen lassen, sodass sich endlich genug Arbeitsfläche und Stauraum ergaben. Danach hatte sie den winzigen Kühlschrank und den uralten Elektroherd durch hochmoderne Geräte ersetzt. Anschließend hatte sie eine völlig neue Ausstattung an Töpfen, Pfannen, Messern und anderen Utensilien gekauft. Kurz, sie hatte ihre Wohnung an ihre Prioritäten angepasst, und sie bereute es nicht.
    Der größte Vorteil war jedoch, dass sie keine langen Strecken fahren musste, um zur Arbeit zu gelangen. Zwölf schlaftrunkene Schritte ab der Schlafzimmertür, und schon saß sie an ihrem Computer und konnte noch im Pyjama die Tagesplanung einsehen sowie die Menüs, Einkaufslisten und Rezepte abrufen. Gerade als sie die Zutatenliste für ein Entengericht überarbeitete, klopfte es plötzlich an der Tür. Ein kurzer Blick durch den Spion, und sie wich erschrocken zurück.
    „Verdammt!“ Was machte Dan denn hier?
    Er sah genauso umwerfend aus wie am Abend zuvor, als sie ihn bei den Hendersens kennengelernt hatte. Offensichtlich war er frisch rasiert. Eine Krawatte trug er auch, während sie in einem übergroßen, zerknitterten weißen T-Shirt steckte. Noch dazu ohne BH! Von ihrem wild zerzausten Haar ganz zu schweigen.
    Kaum vorstellbar, dass sie sich gestern Gedanken über ihr wenig attraktives Outfit gemacht hatte! Als sie ihm sagte, sie hätte ab neun Uhr Zeit, das Menü zu besprechen, hätte sie wohl etwas genauer sein sollen. Sie hatte gedacht, er würde anrufen. Wieso zum Kuckuck hatte sie eigentlich ihre Adresse auf die Visitenkarten drucken lassen?
    Für einen kurzen Moment wollte Emily einfach so tun, als sei sie nicht da. Schließlich konnte sie Mrs. Hendersen später um Dans Telefonnummer bitten und sich entschuldigen. Doch was, wenn es schiefging? Was, wenn er sich dann für eine andere Catering-Firma entschied? Was, wenn sie nie wieder von ihm hörte?
    Okay, sie hatte
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