Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen
Autoren: Jennie Adams
Vom Netzwerk:
die Augen, ehe sie ihn anfuhr: „Und du bist ein Prinz und der Sohn des regierenden Fürsten!“
    „Das ist doch für dich nichts Neues.“ Ric war selbst überrascht, wie faszinierend er das ärgerliche Funkeln in ihren braunen Augen fand, während sich in ihrem Gesicht Empörung und sogar so etwas wie Besorgnis spiegelten. So hatte er damals nicht auf Nicolette reagiert, und es ging ihm auch jetzt gegen den Strich, denn es handelte sich um eine rein geschäftliche Abmachung, bei der solche Regungen nur hinderlich waren. Dass Nicolette ihn als Frau überhaupt nicht interessierte, war einer der Gründe, warum er sich für sie entschieden hatte. Es würde ihm nicht schwerfallen, sich wieder von ihr zu trennen und die Ehe zu beenden.
    „Doch, das ist es“, entgegnete sie. „Wenn ich in irgendwelchen Magazinen schon einmal etwas über dich gelesen hätte, wäre ich natürlich informiert gewesen.“ Ihre Finger zitterten, als sie sich das Haar aus dem Gesicht strich.
    Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sie ganz anders redete als die Frau, die er kannte. Sie wirkte viel emotionaler und auch etwas naiv.
    Er runzelte die Stirn. Beim Abholen in Melbourne hatte er sich ihre Offenheit mit dem Einfluss des Medikaments erklärt, unter dem sie stand, aber die Wirkung musste längst verflogen sein. Hier stimmt etwas nicht, sagte er sich und machte einen Schritt auf sie zu, um ihr Gesicht noch einmal genauer zu betrachten. Im Nachhinein bereute er, dass er Nicolette damals so wenig beachtet hatte, denn er konnte sich nicht einmal an die niedlichen Sommersprossen auf ihrer Nase erinnern. „Irgendwie scheinst du anders zu sein“, stellte er fest.
    „Ja, weil ich nicht die bin, für die du mich hältst.“ Sie atmete tief durch und schwieg sekundenlang. Schließlich straffte sie die Schultern und fuhr entschlossen fort: „Ich bin Nicole Melanie Watson.“
    „Nicole“, wiederholte er nachdenklich.
    „Richtig. Man nennt mich jedoch Melanie oder Mel, seit ich als Achtjährige ins Haus meines Onkel und meiner Tante kam. Das hier wäre der richtige Ort für Nicolette, sie passt viel besser in diesen Luxus als ich. Als mir bewusst wurde, dass ich in einem Privatflieger sitze und nicht in Sydney ankomme, wo ich mir ein Zimmer in einer Pension nehmen und mir Arbeit suchen wollte, habe ich mich gefragt, wie das alles zusammenhängt.“
    Warum will sie sich in Sydney Arbeit suchen? Ric verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich auf das, was momentan wichtiger war.
    „Habe ich dich richtig verstanden?“ Seine Stimme klang jetzt sehr formell, so als wäre er plötzlich auf der Hut. „Willst du ernsthaft behaupten, ich hätte …?“
    „Ich nehme an, du wolltest Nicolette abholen und hast stattdessen mich mitgenommen“, unterbrach sie ihn. „Anders kann ich mir die ganze Sache nicht erklären. Wahrscheinlich hast du mich mit Nicolette angeredet, aber ich habe nur Nicole verstanden und dachte, ich hätte meine beiden Vornamen angegeben, als ich das Taxi bestellte.“
    Stimmte das wirklich? Ric kniff die Augen zusammen. „Ich habe Nicolette seit Jahren nicht mehr gesehen und kenne nur ein aktuelles Foto von ihr, das sie per E-Mail geschickt hat. Als ich dich abholte, erschienst du mir jünger und etwas anders, als ich dich in Erinnerung hatte, das muss ich zugeben. Seht ihr euch sehr ähnlich, Nicolette und du?“
    „Zumindest auf den ersten Blick. Außerdem klingen unsere Stimmen sehr ähnlich, worüber sie sich immer geärgert hat. Es passierte oft, dass uns Bekannte, die uns nur flüchtig kannten, verwechselten.“ Mel presste die Hände zusammen. „Und das alles ist nur geschehen, weil ich ein Medikament von ihr eingenommen und mich damit sozusagen selbst außer Gefecht gesetzt habe. Da Nicolette niemals pünktlich ist und du früher kamst, dachtest du, ich sei sie, als ich draußen auf das Taxi wartete.“ Auf einmal spiegelte sich Entsetzen in ihrem Gesicht. „Nicolette wird schrecklich wütend auf mich sein, wenn sie das alles herausfindet.“
    „Deine Cousine hat kein Recht, ihren Zorn an dir auszulassen. Du bist für den Fehler nicht verantwortlich“, entgegnete Ric und fügte einer Eingebung folgend hinzu: „Hast du mich die ganze Zeit für einen Taxifahrer gehalten?“
    „Natürlich. Ich konnte doch nicht ahnen, dass du ein Prinz bist.“
    Das ist mir auch noch nicht passiert, sagte Ric sich leicht belustigt. Er wurde jedoch sogleich wieder ernst, denn er musste sich eine Lösung einfallen lassen. Sanft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher