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Eine sueß saure Liebesgeschichte

Eine sueß saure Liebesgeschichte

Titel: Eine sueß saure Liebesgeschichte
Autoren: Frieda Lamberti
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Schatten eines Gartenlokals und esse ein Stück Erdbeertorte, trinke zwei Cappuccinos und lasse mich von meinem Sohn auf den neusten Stand bringen. Er hat Aussicht auf einen leitenden Posten im Mutterhaus in Memphis. Larissa, meine Schwiegertochter, will allerdings nicht in die USA umsiedeln. Ich mische mich nicht in seine Pläne ein und rate ihm zu nichts. Fordere ihn allerdings auf, die Konsequenzen zu bedenken.
   »Bei deinem Vater und mir hat es mit einer Fernbeziehung nicht geklappt.«
   »Da war Papa wohl nicht allein schuld, wie ich heute erfahren durfte.«
   »Bitte?«
   »Na, du hattest ja wohl was mit deinem Chef. Wer war es denn? Seibert oder Löhning? Genau konnte ich das Getuschel deiner Ex Kollegen nicht verstehen.«
   »Du spinnst, Junior. Ich schwöre auf das Leben meiner Enkel, dass das nicht stimmt. Wer hat denn diesen Blödsinn behauptet?«
   »Keine Ahnung wie der Heini hieß. Er sagte nur, dass du früher der Spitzel und das Gspusi vom Chef gewesen bist.« Ich bin außer mir vor Wut. Zu gern würde ich zurückfahren und diesen Heini zur Rede stellen. Meiniger! Für solche Unverschämtheiten kommt nur einer in Frage. Na warte, irgendwann läufst du mir noch einmal über den Weg. Und dann Gnade dir Gott. Dann hast du nicht nur eine Eunuchenstimme, dann bist du einer!

Um 17.00 Uhr nimmt Julian die Maschine nach Frankfurt und ich erhalte noch einen Abschiedskuss vor dem Terminal 1. Eine halbe Stunde später schlage ich Zuhause auf und sehe meinen Anrufbeantworter blinken. Statt lange zu überlegen, wer mich am Sonntag anruft, drücke ich die Wiedergabetaste. Die erste Nachricht ist von O.J. Er beschwert sich, dass ich nicht auf ihn gewartet habe und hinterlässt seine Rufnummer vom Handy und vom Festnetzt sowie seine Mail Adresse. Die zweite Nachricht ist von Buche. Völlig aufgelöst berichtet er, dass Thomas Löhning noch während der Feier mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht wurde. Was das abrupte Ende der Festlichkeiten bedeutete. Ich rufe ihn sofort zurück.
   »Mir ist schon bei der Begrüßung aufgefallen, wie schlecht er aussah«, sage ich betroffen.
   »Ja, er soll an Krebs erkrankt sein. Sag Charlotte, was machen wir mit dem angebrochenen Tag. Wir sind erst halb besoffen und ein bisschen geht noch...«
   »Wer wir?«
   »O.J. und ich. Die anderen sind schon längst bei Mutti daheim.«
   »Wenn ihr versprecht, euch ein Taxi zu nehmen, dann kommt doch zu mir. Mein Kühlschrank ist voll und wir können uns noch einen netten Abend machen.«
   »O.J. zeigt auch Daumen hoch. Also bis gleich.«

Die beiden sind nicht halb besoffen, sondern eher dreiviertel voll und ich koche meinen Besuchern erst einmal einen starken Kaffee. O.J. fängt sich schnell wieder, Buche nickt allerdings nach einer halben Stunde auf meinem Sofa ein.  
   »Seit seine Frau mit den Kindern ausgezogen ist, blickt Lutz hin und wieder zu tief ins Glas. Aber keine Sorge, das ist nur temporär«, entschuldigt O.J. den Zustand  unseres Ex Kollegen. Ich schaue mir das Häufchen Elend an und frage mich, ob sein übermäßiger Durst wirklich die Folge oder nicht eher die Ursache seiner Ehekrise ist. Buche war schon früher kein Kostverächter.
   »Und du? Erzähl mal. Verheiratet? Kinder? Beruflich?« O.J. hat seine Scheidung schon hinter sich. Seine beiden Töchter leben bei seiner Exfrau. Voller Stolz berichtet er, dass er eine feste Freundin hat, die halb so alt ist wie er. Ich ziehe die Brauen hoch.
   »Was soll dein abfälliger Blick?«, fragt er mich. »Dein Lover scheint doch wohl auch um einiges jünger zu sein als du, habe ich mir sagen lassen.« Ich lache schallend laut.
   »Mein Lover? Mein Lieber, das war mein Sohn. Und er ist gute acht Jahre älter als deine junge Gespielin! Was wurde heute bloß alles hinter meinem Rücken getuschelt? Julian hat auch ein Gespräch mit angehört, in dem jemand behauptet hat, ich wäre die Geliebte einer unserer Chefs gewesen. Wer verbreitet nur einen solchen Blödsinn?«
   »Da kommen ja wohl alle in Frage! Das mit dir und Seibert war doch ein offenes Geheimnis!«
   »Bist du nur blau oder blöd? Wie kommst du auf die hirnrissige Idee, ich hätte etwas mit Seibert gehabt. Ich war schließlich verheiratet!« Anja und Lena klingeln. Sie wollen mich zum Grillen einladen. Ich fertige sie noch im Flur ab und spreche so laut, dass O.J. es auch hören kann »Bring schnell deine Töchter in Sicherheit. Ich habe
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