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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht
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späten Nachmittag zu mir gekommen ist mit der Nachricht, dass er entdeckt habe, dass die Schmuggler unsere Tunnel benutzen, um ihre Waren zu lagern.« Barnaby machte eine Pause, wartete, fuhr dann mit gerunzelter Stirn fort:
    »Ich denke«, begann er und spann die Geschichte, während er redete, »dass ich Tom gebeten hatte, für mich die alte Scheune zu untersuchen, um zu entscheiden, ob sie abgerissen werden sollte.« Barnaby richtete sich auf.
    »Ja, das müsste gehen … und während er dort war, sind ihm die Tunnel wieder eingefallen, in denen er als Kind gespielt hatte. Er hat entschieden nachzusehen, ob der Eingang noch da und benutzbar war. Er war entsetzt, als er die Schmuggelwaren entdeckt hat.«
    Mathew versteifte sich, er starrte Barnaby eindringlich an. Barnaby erwiderte seinen Blick fest, während er weitersprach:
    »Wie gesagt, er kam zu mir. Nachdem wir unsere Überraschung verwunden hatten, fanden wir das höchst aufregend. Wie die unerfahrenen Laien, die wir unbestritten sind, haben wir beschlossen, selbst nachzusehen. Peckham hat uns begleitet. Unglücklicherweise waren die Schmuggler in der Höhle, als wir dort angekommen sind. Auf uns wurde geschossen, und in dem folgenden Schusswechsel wurden euer Bruder und mein Butler getötet.«
    Als Barnaby aufhörte, herrschte Schweigen, aber Luc und Lamb nickten zustimmend, und Emily und Cornelia starrten Barnaby mit ehrfürchtigem Respekt an.
    Cornelia klopfte mit ihrem Gehstock auf den Boden und rief: »Du bist ein ausgezeichneter Lügner. Das gefällt mir!«
    Simon schaute Mathew an und sagte leise:
    »Matt, ich denke, es wäre am besten, wenn wir es Barnaby und Lamb überlassen, Deering zu erklären, was geschehen ist.«
    »Ich soll mich hinter einem Haufen Lügen verstecken?«, rief Mathew empört.
    »Nein«, entgegnete Barnaby kühl, »wir alle verstecken uns hinter einem Haufen Lügen, aber ich möchte dich daran erinnern, dass dieser Haufen Lügen die Familie vor einem Skandal bewahren und dafür sorgen wird, dass die öffentliche Meinung deinen Bruder für einen Helden hält. Wir kennen die Wahrheit. Es gibt keinen Grund, unsere schmutzige Wäsche vor aller Augen zu waschen.«
    »Was ist mit Nolles?«, wollte Emily wissen.
    »Wird er unserer Darstellung nicht widersprechen?«
    Barnaby lächelte grimmig.
    »Nolles wird es nicht wagen, auch nur ein Wort zu sagen, sonst würde seine Beteiligung daran entlarvt.«
    Niemand hatte noch etwas hinzuzufügen; nach einem Augenblick stand Barnaby auf.
    »Wenn es keine Einwände gibt, gehen Lamb und ich dann jetzt und suchen Leutnant Deering auf.«
    Barnabys Blick traf Mathews. Sie schauten einander einen langen Moment an, dann nickte Mathew langsam und kaum merklich.
    Als Barnaby und Lambs Darstellung der Geschehnisse in der alten Scheune bekannt wurde, war es wie erwartet das Gesprächsthema. Deering war begeistert über die Menge der im Tunnel sichergestellten Schmuggelwaren. Und wie Barnaby es vorausgesagt hatte, wurde Thomas zum Helden verklärt. Im Kreise seiner trauernden Verwandten wurde er auf Monks Abbey beigesetzt. Bedauerlicherweise kam Nolles ungeschoren davon, der sich über das riesige Schmuggellager in den Tunneln ebenso erstaunt wie alle anderen gab.
    Alles in allem war Barnaby mit dem Ausgang zufrieden, aber es gab noch eine letzte Aufgabe, die er erledigen musste, ehe er die Sache abschließen konnte. Eine Woche nach Thomas’ Beerdigung beaufsichtigte Barnaby den Abriss der Scheune und das Zuschütten des Zugangs zum Tunnel.
    Emily stand an seiner Seite, als der letzte Wagen heranrollte und die letzten großen Steine ablud. Wo früher einmal die Scheune gestanden hatte, waren jetzt nur eine leere Stelle und ein Haufen Steine und Felsstücke dort, wo früher der Tunneleingang gewesen war.
    »Es macht mich fast ein wenig traurig, sie zerstört zu sehen«, erklärte Emily, eine Hand auf Barnabys Arm.
    »Aber wenigstens wird Nolles sie nicht mehr missbrauchen können.«
    Barnaby nickte.
    »Wir werden irgendwann einmal seinetwegen etwas unternehmen müssen …« Er grinste.
    »Aber im Augenblick würde ich gerne ein ganz langweiliges alltägliches Leben führen. Keine Schmuggler mehr …« Er zog eine Braue hoch.
    »Das betrifft deine kleine Bande ebenso wie Nolles’. Und keine Anschläge mehr auf mein Leben.«
    Sie lächelte schelmisch und zeigte dabei zwei Grübchen in ihren Wangen.
    »Wird das nicht furchtbar langweilig für dich?«
    Barnaby lachte, zog sie, ohne sich um die Arbeiter um sie
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