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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung
Autoren: Stephanie Laurens
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oben auf der Liste begehrter Junggesellen und kann mich so lange auf eine erbitterte Jagd einstellen, bis ich schließlich kapituliere und mich in die Zwänge der Ehe begebe.«
    » Moi aussi .« Gervase Tregarth nickte Jack beipflichtend zu. »Bei mir war es ein Cousin, welcher der Schwindsucht erlegen und somit völlig verfrüht gestorben ist; mit einem Mal bin ich der Earl of Crowhurst, besitze ein Haus in London, das ich noch nie gesehen habe, und muss mir, wie ich ständig zu hören bekomme, schleunigst eine Ehefrau suchen, um mit ihr einen Erben zu zeugen, da ansonsten die Linie der Crowhursts auszusterben droht.«
    Tony Blake machte ein abwehrendes Geräusch. »Zumindest hast du keine französische Mutter - ihr könnt mir glauben, wenn es darum geht, jemanden vor den Altar zu treiben, sind sie nicht zu übertreffen.«
    »Also, auf dich!« Charles erhob seinen Krug. »Aber soll das etwa bedeuten, dass du ebenfalls seit deiner Rückkehr belagert wirst?«
    Tony rümpfte die Nase. »Ich habe es meinem Vater zu verdanken, dass ich mich nunmehr Viscount Torrington schimpfen darf - ich hatte ja gehofft, dass er sich noch ein paar Jahre Zeit lässt, aber …«, er zuckte die Schultern. »Mir war hingegen nicht bewusst, dass mein alter Herr in den vergangenen zehn Jahren umfangreiche Investitionen getätigt hat. Ich wusste durchaus, dass ich ein ordentliches Auskommen erben würde, aber auf diesen geballten
Reichtum war ich beileibe nicht gefasst. Und dann musste ich auch noch feststellen, dass die gesamte feine Gesellschaft bereits bestens darüber Bescheid weiß. Auf meinem Weg hierher habe ich einen kurzen Zwischenstopp in der Stadt eingelegt, um meiner Patentante einen Besuch abzustatten.« Er schauderte. »Man ist regelrecht über mich hergefallen. Es war grauenhaft.«
    »Das rührt daher, dass wir in Waterloo so hohe Verluste verzeichnen mussten.« Deverell starrte nachdenklich in seinen Krug; einen Moment lang herrschte Stille. Jeder hing seinen Erinnerungen an verlorene Kameraden nach, dann erhoben alle ihre Krüge und tranken.
    »Ich muss gestehen, mir ist ein ganz ähnliches Schicksal widerfahren«, bemerkte Deverell, während er seinen Humpen abstellte. »Als ich England verließ, hatte ich keinerlei Aussichten auf einen Titel, doch als ich zurückkehrte, musste ich feststellen, dass ein entfernter Cousin dritten Grades kürzlich das Zeitliche gesegnet und ich seinen Titel Viscount Paignton geerbt hatte, mitsamt den Häusern, dem Einkommen und - ebenso wie ihr - dem drängenden Zwang, mir eine Gattin suchen zu müssen. Mit dem Land und dem Geld kann ich umgehen, nicht aber mit den Häusern, geschweige denn den daran gebundenen gesellschaftlichen Verpflichtungen - jedem französischen Komplott könnte man eher entrinnen als diesem verhängnisvollen Netz.«
    »Und wenn man scheitert, kann man sich gleich sein eigenes Grab dazu schaufeln«, fügte St. Austell hinzu.
    Von allen Seiten erklang bittere Zustimmung. Alle Blicke richteten sich auf Tristan.
    »Das ist schon eine recht eindrucksvolle Litanei, aber ich garantiere euch, ich kann all eure Geschichten noch mühelos übertreffen.« Er ließ den Blick sinken und schob seinen Krug gedankenverloren in den Händen hin und her. »Seit meiner Rückkehr habe ich ebenfalls eine ungewohnte Last zu tragen: einen Titel, zwei Häuser, eine Jagdhütte und ein erhebliches Vermögen. Allerdings beherbergen diese besagten Häuser zudem ein buntes Sortiment an älteren
Damen - Großtanten, Cousinen und entferntere Verwandte. Das Erbe stammt von meinem Großonkel, dem kürzlich verstorbenen dritten Earl of Trentham, der seinen Bruder - das heißt, meinen Großvater - wie auch meinen Vater und mich abgrundtief verabscheute.
    Er war der Meinung, wir wären allesamt Prasser, Taugenichtse, die kommen und gehen, wie es ihnen gerade passt, die ständig durch die Weltgeschichte reisen und so weiter. Ich muss schon zugeben, jetzt, da ich meine Großtanten und ihr weibliches Gefolge kennengelernt habe, kann ich seinen Groll durchaus nachvollziehen. Der alte Knabe wurde geradezu Opfer seiner gesellschaftlichen Stellung, gefangen von einer Horde überfürsorglicher Frauen, die sich bei allem einmischen.«
    Ein regelrechtes Schaudern erfasste den ganzen Raum.
    Tristans Blick verfinsterte sich. »Als zuerst sein Enkelsohn und dann sein Sohn starben und dem alten Herrn somit bewusst wurde, dass ich ihn eines Tages beerben würde, ließ er sein Testament um eine tückische Klausel
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