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Eine schwierige Mission (German Edition)

Eine schwierige Mission (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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war der Einzige gewesen, der ihm niemals ernsthaft Schmerzen zugefügt hatte. Stattdessen hatte Jandor in seinen Augen oft Begehren erkennen können. In diesen schwarzen Augen, in denen kleine Lichtpunkte entstanden, wenn Rayk erregt war – das hatte Jandor schon herausgefunden.
    Er schlug die Augen auf und begann zu grinsen, als Rayk sich verlegen räusperte.
    C.I. Rayk war, wie die anderen Männer seines Volkes, groß gewachsen und schmalschultrig. Das bläulich silbrige Haar trug er kaum länger als Jandor. Viele andere Mirilaner-Männer hatten langes Haar, das ihnen über die Schultern fiel. Bei den meisten war es leicht gewellt. Und es wirkte so weich, dass Bill es gern angefasst hätte. Auch die Frauen der Mirilaner waren ungewöhnlich hübsch und zartgliedrig. Als Bill das erste Mal in Kontakt mit diesem Volk gekommen war, waren ihm spontan die alten Sagen und Geschichten über das Elbenvolk eingefallen. Bill liebte alte Geschichten, und so hatte ihn seine Neugier in die Nähe dieses Volkes getrieben. Er hatte mehr herausfinden wollen. Ein Fehler, wie sich bald herausstellte. Denn dieses sanftmütige Volk hatte ihn gefangen genommen und offenbar nicht vor, ihn allzu bald freizulassen. Stattdessen hielten sie ihn in dieser Zelle wie ein Zootier, das man dressieren und begaffen konnte. Ärger mischte sich in seine Gedanken, und er stand auf.
    „Sir?“
    Rayk trat näher. „Ich muss mit dir reden, Jandor.“
    Bill versank in Rayks schwarzen Augen, doch dann zog er überrascht die Augenbrauen nach oben. „Reden?“
    Rayk nickte knapp. „Geh zurück und setz dich auf deine Liege. Ich schalte die Gitterstäbe aus. Und mach keine Dummheiten, ich werde sofort deine Fußfessel aktivieren, wenn du … mir zu nahe kommst.“
    Jandor sah das kleine unscheinbare Gerät, das an einem Band locker an Rayks Handgelenk hing. Ein einziger Knopfdruck und er würde zusammenbrechen. Der Schmerz, den dieses Ding erzeugen konnte, war unbeschreiblich. Das hatte er mehr als ein Mal erlebt, und sofort spürte er das Gewicht der Fußmanschette, die seinen Knöchel umschloss. Sie war das einzige „Kleidungsstück“, das er besaß. Sie hatten ihm gleich nach seiner Gefangennahme die Kleidung weggenommen, um ihn zu erniedrigen und zu demütigen. In ihren Augen war Bill wahrscheinlich nicht mehr als ein Tier.
    Folgsam setzte er sich zurück auf seine Liege und wartete, bis Rayk die Lichtstäbe deaktivierte und seine Zelle betrat. Sie waren sich schon öfter so nah gewesen, denn Rayk war ein Communicator und damit für die Sicherheit seines Planeten zuständig. Und doch war er jedes Mal froh gewesen, wenn es nicht Rayk gewesen war, der ihn verhörte und sich dem widmete, was die Mirilaner „Umerziehung“ nannte.
    „Gehorchst du meinen Befehlen?“, fragte Rayk jetzt.
    Was sollte diese Frage? Erstaunt und ein wenig zögernd sagte Bill: „Ja. Das sollte ich wohl besser, was?“
    Rayk seufzte hörbar. Offenbar gefiel ihm Bills Antwort nicht. Er spielte mit dem Gerät an seinem Handgelenk, was Bill nervös machte. Doch er zwang sich, seinen Blick davon abzuwenden und Rayk ins Gesicht zu sehen.
    „Setz dich gerade hin und spreiz die Beine.“
    Bill erstarrte. So etwas hatte er bisher nicht tun müssen. Nur langsam kam er Rayks Befehl nach. Dass nun ausgerechnet Rayk derjenige sein würde … Bill fühlte sich auf seltsame Weise betrogen.
    „Begehrst du Frauen oder Männer?“
    „Diese Frage habe ich bereits beantwortet“, knurrte Jandor ungehalten.
    „Dann beantworte sie noch einmal.“ Rayks Stimme klang gleichmütig, aber Bill hörte die Schärfe, die in ihr mitschwang. Und der Mirilaner hatte einfach die besseren Argumente.
    „Ich hatte sexuelle Kontakte zu Frauen und Männern“, sagte Bill und fügte hinzu: „Und seit einem verdammten Jahr habe ich gar keine mehr.“
    „Du hast gesagt, dass du mit Männern aus deiner Mannschaft verkehrt hast, wenn keine Frauen zur Verfügung waren.“ Rayk war näher gekommen, stand jetzt fast zwischen Bills gespreizten Beinen.
    „Ja.“
    „Knie dich auf die Liege!“
    Irritiert folgte Jandor dem Befehl. Was wollte Rayk bloß von ihm? Wollten sie ihn jetzt demoralisieren, indem sie ausgerechnet Rayk schickten, um ihn zu vergewaltigen? Das hatte er ihnen nicht zugetraut.
    Bill spürte Rayks Hand in seinem Nacken, und die ungewohnte Berührung ließ ihn zusammenzucken. Aber Rayk drückte ihn nur mit sanfter Gewalt nach vorn, sodass er sich auf den Händen abstützen musste. Er war dem
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