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Eine Nacht mit Folgen

Eine Nacht mit Folgen

Titel: Eine Nacht mit Folgen
Autoren: Anne Haven
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Verständnis für einen Menschen, der einen Fehler gemacht hatte. Nicht mehr und nicht weniger.
    "Sie werden schon bald Über ihn hinweg sein. Geben Sie sich ein wenig Zeit. Sie sind noch so jung. Das Leben liegt noch vor Ihnen."
    Sie verzog das Gesicht. "So wie Sie das sagen, klingt es, als wenn Sie Ihres schon hinter sich hätten."
    Ihr Blick glitt über seinen maßgeschneiderten Anzug, der verriet, dass sich darunter ein schlanker durchtrainierter Körper verbarg. Er strahlte Kraft und Vitalität aus. So gar nicht wie ein Mann, der bereits in der Vergangenheit lebte.
    "Ich bin ein bisschen älter als Sie", erklärte er. "Wenn man erst einmal ein bestimmtes Alter erreicht hat, ist man nicht mehr so flexibel. Es wird schwieriger, sich auf neue Situationen einzustellen."
    Serena sah ihn neugierig an. "War das auch bei der Scheidung von Elaine so?"
    Graham schwieg einen Moment. "Es war nicht solch eine Art von Scheidung."
    "Oh? Was für eine Art war es dann?"
    Er schaute sie einen Moment an und lächelte dann. "Ganz schön neugierig heute Abend, nicht wahr?"
    Serena nickte. Sie war neugierig. Normalerweise würde sie sich zurückhalten, aber sie war fest entschlossen, ihn nicht so leicht davonkommen zu lassen.
    "Aber Sie sagten doch", fuhr sie fort, unbeeindruckt von seiner Bemerkung, "dass Sie emotionelle Differenzen gehabt hatten. War das nicht schmerzlich?"
    "Nein, eigentlich nicht." Er schwieg erneut, aber dieses Mal sah er sie dabei nicht an, sondern schaute mit einem nachdenklichen, fast melancholischen Ausdruck in sein Champagnerglas. "Auf jeden Fall nicht für mich." Er trank einen Schluck.
    Serena sah ihn überrascht an. Hatte sie soeben einen Riss in seiner so beherrschten Fassade gesehen? Du lieber Himmel, tatsächlich. Dabei hatte sie ihn für unfehlbar gehalten. Hatte er vielleicht doch nicht immer alles unter Kontrolle?
    "Und Elaine?"
    "Hat es weniger leicht genommen", antwortete er. "Aber wie Sie sehen können ..." Er winkte zu den Festlichkeiten auf der anderen Seite der Kübelpalmen hinüber. "... hat sie sich davon erholt. Wir sind trotz allem in Freundschaft auseinander gegangen."
    Serena runzelte die Stirn. Hatte seine Frau ihn noch geliebt, als sie sich hatten scheiden lassen? War es deswegen so schmerzhaft für sie gewesen? Vielleicht hatte sie sich gewünscht, die Ehe fortzusetzen?
    Serena hatte nie daran gedacht, dass Frauen wie Elaine ebenfalls mit solch banalen Dingen wie Liebeskummer, Magenverstimmungen oder schlecht sitzendem Haar
    konfrontiert wurden.
    Aber vielleicht war diese Barbie-Puppe doch menschlicher, als sie aussah.
    Was Graham betraf ...
    "Haben Sie sie denn nicht geliebt? Ich meine, am Anfang der Beziehung?"
    Serena war bewusst, wie persönlich diese Frage war. Es war genau die Art von Frage, die sie normalerweise niemandem stellen würde. Aber es störte sie nicht. Nichts an dem Zusammentreffen mit diesem Mann war normal, warum sollte sie jetzt damit beginnen?
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu.
    Graham zog die Augenbraue hoch, und ihr wurde klar, dass nur wenige Leute es wagten, bei ihm so persönlich zu werden.
    Und sie konnte es selbst nicht ganz glauben, dass ausgerechnet sie, Serena Jones, zu diesen Mutigen gehörte.
    Dieser Mann hatte wirklich einen seltsamen Einfluss auf sie.
    "Ich bin mir nicht sicher, ob nicht ein Themenwechsel angebracht wäre", bemerkte er.
    "Manche Leute würden mir jetzt auf den Kopf zusagen, dass Ihr Privatleben mich nichts angehe." Sie lächelte kokett. "Aber das haben Sie nicht getan. Deswegen frage ich Sie noch einmal.
    Haben Sie Elaine geliebt?"
    "Ich nehme an, dass Sie mich so lange löchern werden, bis ich Ihnen eine Antwort gebe, nicht wahr?"
    "Genau." Sie wollte gerade ihre Frage wiederholen, als sie plötzlich feststellte, dass sie die Antwort schon kannte. Sie konnte sie von seinen wundervollen grauen Augen ablesen.
    Sie sah ihn erstaunt an. "Sie ... Sie haben sie nie geliebt, nicht wahr?"
    Er sagte nichts.
    "Du liebe Güte, nein." Sie schüttelte den Kopf. "Ich kann es nicht glauben. Ich meine, Elaine ist so schön ... so perfekt."
    "So perfekt, wie ein Mensch nur sein kann. Ja, ich weiß. Mit den Maßstäben der meisten Leute gemessen, ist sie die ideale Ehefrau."
    "Und dennoch ..."
    "Es lag an mir", gestand er. "Ich war das Problem. Nicht sie.
    Ich war kein sehr guter Ehemann."
    Sie wartete darauf, dass er fortfuhr, instinktiv wusste sie, dass er noch mehr sagen würde.
    Er stellte sein Glas ab. "Ich bin kein Familienmensch. Ich
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