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Eine mörderische Karriere

Eine mörderische Karriere

Titel: Eine mörderische Karriere
Autoren: Ellen Godfrey
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Getränken, dem Pool und dem Badminton oder Krocket hinüber. Einige der Teilnehmer wollten noch mit Malcolm diskutieren, doch er ließ sich nicht darauf ein, so daß sie es aufgaben und ebenfalls schließlich zur eigentlichen Party zurückkehrten. Jane schaute sich nach dem Crystal-Team um, das dabei war, seine Boote wieder einzupacken. Sie hörte eine Stimme hinter sich: »Ich finde nicht, daß das fair war. Du, Jane?«
    Es war Simon. Er stand neben ihr, die Hände in den Taschen, und betrachtete ebenfalls die heutigen Sieger. »Ganz schön rücksichtslose Scheißkerle, diese drei. Georgia hat eine Menge von ihnen einstecken müssen. Das hier ist typisch, verdammt typisch.«
    Jane war überrascht von seiner Feindseligkeit. »Ach komm, Simon, es ist doch bloß ein Spiel.«
    »Nein, Jane, du verstehst das nicht. Es gibt Menschen, die fair sind, und Menschen, die unfair sind. Diese drei da sind nicht fair. Das habe ich immer vermutet, und das hier ist der Beweis.«
    Jane war nicht sicher, ob es wirklich so einfach war. »Vielleicht ist es auch bloß ein Beweis dafür, daß sie unbedingt gewinnen wollen.«
    »Wir wollen alle unbedingt gewinnen. Aber Leute, die die Regeln manipulieren, um zu gewinnen, kann ich nicht leiden — nur darum geht’s mir.«
    Jane schwieg und versuchte sich darüber klarzuwerden, was sie persönlich von Ivors Taktik hielt. Ganz offensichtlich hatte er Red und Catherine nichts von seinen Plänen erzählt, dennoch hatten sie sich nicht beschwert und den Erfolg mit ihm geteilt. Andererseits fand sie, daß Simon, wenn er sich zutraute zu wissen, wo Fairneß anfing und aufhörte, ein ganz bemerkenswerter Mensch sein mußte. Besonders in seinem Beruf. Wie sie Simon kannte, glaubte sie nicht, daß er wirklich groß über solche Dinge nachdachte. Während Georgia...
    Als könne er ihre Gedanken lesen, sagte er: »Das ist eins der Dinge, die Georgia zu einem ganz besonderen Menschen machen. Sie sieht alles so klar, und sie gibt sich solche Mühe, das Richtige zu tun.«
    Er drehte sich zu Jane um. »Mir reicht’s , Jane, ich fahre nach Hause. Ich habe Tom wegfahren sehen. Soll ich dich mitnehmen?«
    »Na ja, ich hatte eigentlich gehofft, noch mit Malcolm reden zu können...«
    » Laß mich dich nach Hause bringen, Jane. Ich möchte mit dir darüber sprechen, daß du Georgia suchen sollst. Nachdem ich dieses Bootsrennen gesehen habe — was ist, wenn Georgia diesen dreien da bei Prospero im Weg stand? Und guck dir nur an, wie Malcolm Morton sie gleich unterstützt hat.«
    »Ich kann verstehen, daß du dir Sorgen machst. Aber wieso ich? Wenn die Polizei auch nicht die Lösung ist, es gibt doch bestimmt andere, die dir eine größere Hilfe wären als ich.«
    »Das bezweifle ich, Jane. Wen ich auch auftreiben würde, er würde das mit Georgia nicht begreifen, es wäre unwahrscheinlich, daß er die Welt versteht, in der Georgia arbeitete, und er hätte niemals deine Kenntnis der Menschen, die in Georgias Leben zählten. Hör mal, ich bitte dich ja nur darum, mit mir darüber zu reden, mehr nicht. Du hast Georgia gern. Sie ist eine Freundin von dir. Sie spricht oft von dir wie von jemandem, den sie sehr mag. Bitte, Jane.«
    Jane freute sich zu hören, daß Georgia positiv von ihr gesprochen hatte, denn sie liebte Georgia sehr. »In Ordnung«, erwiderte sie. Was sonst sollte sie sagen?
    »In Ordnung«, wiederholte sie. »Reden wir drüber.«

In Simons BMW war es Jane zum Ersticken heiß. Er hatte den Wagen verschlossen geparkt und alle Fenster hochgedreht. Jetzt öffneten sie sie, um die Hitze entweichen zu lassen. Der Genuß von zuviel Alkohol, das wenig sättigende Partyessen, ihre schlaffe Kleidung, der dünne Schweißfilm auf ihrem Körper — das alles machte sie reizbar und müde.
    Sobald sie die Landstraßen hinter sich gelassen hatten und auf dem Highway 427 waren, blieben sie im Verkehrsstau stecken. Zunächst saßen sie schweigend da, doch als dann die Klimaanlage ihre Haut kühlte und der Mozart aus den Stereolautsprechern ihre Nerven beruhigte, fingen sie an zu reden. »Ich möchte, daß du mir dabei hilfst, Georgia zu finden«, sagte Simon zu Jane. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Jane drehte sich zu ihm um. Die Lider seiner traurigen blaßblauen Augen waren schwer vor Müdigkeit. Die Sonne, die tief am Himmel stand, durchflutete den Wagen von Westen mit Licht und zeigte deutlich die dunklen Ringe unter seinen Augen und die angespannte Haltung seiner Schultern. Seine Stimme war sanft,
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