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Eine Liebe in Hollywood

Eine Liebe in Hollywood

Titel: Eine Liebe in Hollywood
Autoren: Nadine Herberger
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hatte ihr ganz eigenen Stärken, sie waren so eine eingeschworene Einheit und halfen sich gegenseitig. Francis war sehr begabt was Zahlen anging, sie war zwar erst sechs Jahre alt, konnte aber schon addieren, subtrahieren und sogar multiplizieren. Ständig schrieb sie Zahlen irgendwo hin, die Kinderzimmertapete war voll davon. Auch am PC war sie sehr begabt, aus ihr würde sicherlich mal eine Wissenschaftlerin werden. Tammy sang für ihr Leben gern, immer und überall. Manchmal nahm Seth sie mit ins Tonstudio, das war das größte für sie. Ja und in Julie steckte eine Schauspielerin. Im Kindergarten hatte sie bereits an Vorführungen teilgenommen, sie hatte diese Gabe, die Mason hatte, sobald sie ein Raum betrat, schloss sie alle in ihren Bann. Ich war wirklich sehr stolz auf die drei. Wenn die Jahre auch nicht sehr schnell vorbei gingen, aber sie gingen vorbei. Daisy und Sienna waren immer noch bei uns als Nannys und betreuten die drei Mädchen wirklich hervorragend. Mittlerweile war es schon fast so, als wenn sie zu unsrer großen Patchworkfamilie gehörten. Selbst die Feiertage verbrachten wir zusammen und sie brachten jeweils ihre Partnerinnen mit, mit denen wir uns wirklich gut verstanden. Einmal im Monat veranstalteten wir ein Barbecue und luden alle ein. Auch die Macenroys mit Shila, ihrem Mann und ihrem Sohn, doch sie kamen nie. Das war etwas deprimierend, aber ich konnte nichts daran ändern.
     
    Seth und ich waren nicht verheiratet, aber noch zusammen. Seth war viel unterwegs und hatte ab und an "Rockstarallüren", wie ich es nannte, wenn er mal wieder betrunken war und sich von Paparazzi fotografieren ließ, kamen leider sehr unschöne Bilder mit Groupies in die Klatschspalten der Tageszeitung. Auch im Internet kursierten immer wieder Bilder und Gerüchte von und über ihn und irgendwelchen Tussis. Aber er versicherte mir jedes Mal, dass er mir treu war, doch wir beide wussten insgeheim, dass das nicht der Fall war. Aber es war okay, denn irgendwie betrog auch ich ihn. Mit Mason. In Gedanken. Er ging mir nicht aus dem Kopf. Zwar schmerzte es nicht mehr so sehr wie am Anfang, aber es tat noch weh und alles erinnerte mich an ihn. Am meisten die Mädchen. Jede für sich war eine Persönlichkeit, doch jede von ihnen hatte mindestens einen Charakterzug von Mason und Francis sah ihm so ähnlich. Manchmal schlich ich mich nachts in ihr Zimmer und setzte mich neben sie und streichelte ihr schönes Gesicht und dachte daran, ob Mason als Kind auch so ausgesehen hatte. Dann fragte ich mich, wie er wohl heute aussehen würde und was wohl wäre, wenn er noch am Leben wäre. Hätte er Recht behalten und ich wäre wieder mit ihm zusammen und wir fünf wären eine glückliche Familie? Vermutlich schon. Würde ich Seth von tiefsten Herzen lieben, würde ich ihm diese Affären nicht durch gehen lassen, aber es war bequem mit ihm zusammen zu sein. Er sorgte für mich und wir führten ein paar wirklich gute Gespräche, wir verstanden uns schon und ab und zu hatten wir auch Sex, aber irgendwie war ich müde geworden. Es war nicht die gleiche Leidenschaft, es war nicht so wie mit Mason, es fehlte etwas. Masons Tod hatte mir irgendwie die Lust am Leben genommen. Nicht, dass ich nicht mehr leben wollte, nein das war es nicht, es war eher so, als wenn ich ein Computer wäre und mich jemand in den Standby-Modus gestellt hätte. Ja, das traf es eher. Ich spürte das Leben nicht mehr so intensiv. Nur manchmal noch, wenn ich ein paar schöne Tage mit meinen Mädchen hatte. Aber Seth konnte mich nicht aus diesem Standby-Modus herausholen. Dafür war er zu schwach und unsere Liebe nicht so groß.
     
    Anfänglich gab er sich wirklich viel Mühe mit mir, er tolerierte alles, wirklich alles, meine nächtlichen Heulattaken, wenn ich aus dem Schlaf erwachte und nach Mason rief, wenn ich wütend Teller und Tassen an die Wand warf. Wenn ich ihn anschrie, dass er Schuld an allem war. Ich musste zugeben, Seth war wirklich sehr tolerant. Zunächst musste es an der unglaublichen Liebe liegen, die er für mich empfunden hatte, aber auch die verfolg irgendwann. Meine Trauer haute wirklich den stärksten Mann um und auf irgend eine Weise hatte ich ihn gebrochen. Er blieb zwar bei mir, vermutlich aus Mitleid, aber von Liebe war da nicht mehr viel da. Alles entwickelte sich in eine Art Kameradschaft mit Respekt vor dem anderen.
     
    Die Mädchen waren mittlerweile sechs Jahre alt und ich machte, wie Mason es mir in seinem Brief auftrug: Ich bezog
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